Gemeinsame Perspektiven

Ob für ein Tagebauvorhaben eine Umsiedlung unumgänglich ist, wird im Planungs- und Genehmigungsverfahren gründlich geprüft und abgewogen. Kommt es zur Umsiedlung, achten wir im Lausitzer Revier auf Sozialverträglichkeit und die angemessene Beteiligung der Umsiedler. Ziel ist die gemeinsame Umsiedlung an einen Standort. Lokale und kulturelle Identitäten sollen bewahrt werden, um ein neues Heimatgefühl aufzubauen.

Neben der materiellen Entschädigung beinhaltet unser Handlungskonzept eine differenzierte Planung für den Ansiedlungsstandort, zur Gewerbeansiedlung und für den Fortbestand des Vereinslebens. Bestandteil der Überlegungen sind zudem potenzielle Zukunftschancen für die betroffenen Gemeinden.

Vergangene Umsiedlungen

Rund um die Tagebaue Welzow-Süd, Jänschwalde und Nochten mussten zwischen 1993 und 2006 mehrere Ortschaften mit zusammen rund 1.350 Einwohnern umsiedeln. Seit 2008 werden am Tagebau Nochten Teilortsumsiedlungen von 270 Bewohnern der Gemeinden Trebendorf und Schleife durchgeführt.

Geplante Umsiedlungen

Der Aufsichtsrat der Lausitz Energie Bergbau AG hatte am 30. März 2017 das Lausitzer Revierkonzept für die nächsten 25 bis 30 Jahre verabschiedet. Die Beschlüsse der Bundesregierung zum schrittweisen Kohleausstieg bis spätestens Ende 2038 machten eine Anpassung dieser Revierplanung erforderlich, die die LEAG Anfang 2021 vorgelegt hat.

Diese angepasste Revierplanung enthält weiterhin die bergbauliche Inanspruchnahme des Teilfelds Mühlrose im Tagebau Nochten im Anschluss an das derzeitige Abbaugebiet 1. Die Kohlereserve des Teilfelds Mühlrose von rund 150 Millionen Tonnen sichert die bedarfsgerechte Versorgung der modernen Kraftwerksblöcke in Boxberg und Schwarze Pumpe bis zu deren Stilllegung. In der Folge müssen etwa 200 Einwohner des Trebendorfer Ortsteils Mühlrose umsiedeln. Der Umsiedlungsvertrag wurde am 28. März 2019 unterzeichnet. Innerhalb von fünf Jahren soll die Umsiedlung an den neuen durch die Einwohner von Mühlrose gewählten Standort im Norden von Schleife abgeschlossen sein. 

Die Weiterführung des Tagebaus Welzow-Süd in den räumlichen Teilabschnitt II ist infolge des gesetzlich beschleunigten Kohleausstiegs nicht mehr Bestandteil der angepassten Revierplanung der LEAG. Damit wird es auch nicht zur Umsiedlung von insgesamt rund 800 Anwohnern des Wohngebiets 5 und des Liesker Wegs der Stadt Welzow, des Welzower Ortsteils Proschim mit Karlsfeld sowie der Ortslage Lindenfeld in der Gemeinde Neu-Seeland kommen.