Energiewende

H2-ready in die Zukunft

Wasserstoff wird uns dabei helfen, fossile Brennstoffe in Kraftwerken durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen. Diese Zukunftskraftwerke verbinden Versorgungssicherheit und Flexibilität bei der Energieversorgung mit der notwendigen Reduktion von Treibhausgasen und dem Schutz des Klimas. Bei LEAG arbeiten wir heute an den Kraftwerken für morgen – mit H2-Readiness und reiner Wasserstoffverstromung.

Innovative Energiestandorte für eine CO2-freie Zukunft

Industrie und Haushalte sind auf eine 24/7 gesicherte Strom- und Wärmeversorgung angewiesen. In einem auf Erneuerbare ausgerichteten Energiesystem brauchen wir Technologien, die die schwankende Einspeisung von Windkraft- und Solaranlagen besichern und verstetigen. Deshalb wollen wir bei LEAG zusätzlich zu unseren Großbatterien weitere großtechnische Energiespeicher und steuerbare Backup-Kapazitäten errichten.

Wir planen wasserstofftaugliche Gaskraftwerke (H2-ready) an bestehenden Kraftwerksstandorten. H2-Readiness und weitere Technologien wollen wir darüber hinaus zu innovativen Speicher- und Wasserstoffkraftwerken vereinen. Dafür sind unsere Standorte bereits gut erschlossen. Sie verfügen über die notwendigen Stromnetz-Anschlüsse, moderne Infrastrukturen und digitale Kraftwerksleitsysteme. Zudem liegen sie in unmittelbarer Nachbarschaft des wachsenden Erneuerbaren-Portfolios unserer GigawattFactory. Mit Strom aus Sonne und Wind entsteht durch Elektrolyse grüner Wasserstoff. Er kann künftig in unseren H2-ready und reinen H2-Kraftwerken fossile Energieträger ablösen. Klares Ziel: CO2-freie Energie, auf die man sich rund um die Uhr verlassen kann.

Zentrale Voraussetzungen, damit die neue Kraftwerksgeneration Gestalt annehmen kann, sind:

Schaffung und Anpassungen der Gas- und künftigen Wasserstoffnetze

Markt- und Investitionsanreize

Fördermöglichkeiten

Die Projekte, die wir heute verfolgen, könnten schon ab der zweiten Hälfte der 2020er Jahre umgesetzt werden. Bis 2030 bzw. 2040 planen wir eine Flotte hoch flexibler Kraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 3 bis 4,5 Gigawatt. So viel Power steckt heute in etwa sieben Braunkohlekraftwerksblöcken. 

H2-ready Gaskraftwerke

Eine Brückentechnologie von heute für morgen: Zunächst mit Erdgas betriebene wasserstofffähige Anlagen werden schrittweise auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt. Je mehr Erdgas ersetzt werden kann, desto geringer werden die Emissionen bei gleichbleibend hoher Versorgungssicherheit. Wir planen aktuell drei H2-ready Gaskraftwerke in Schwarze Pumpe, Lippendorf und Leipheim. 

In Schwarze Pumpe an der brandenburgisch-sächsischen Grenze bei Spremberg und in Lippendorf bei Leipzig arbeiten wir an der Realisierung von zwei H2-ready Kraftwerken mit bis zu 900 MW installierter Leistung. Die Genehmigungsanträge haben wir im Dezember 2022 eingereicht. Die Anlagen sollen jeweils als hocheffiziente Kombination aus H2-fähiger Gasturbine und Dampfturbine errichtet werden (GuD bzw. Combined Cycle Gas Turbine CCGT). 

Ergänzend planen wir für den Standort Leipheim bei Ulm in Bayern ein H2-ready Kraftwerk mit 350 bis 550 MW installierter Leistung. An diesem Standort soll eine hochflexible H2-fähige Gasturbine entstehen, die sequenziell zu einem hocheffizienten H2-fähigen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk erweitert werden kann. In Leipheim haben wir bereits ein 300-MW-Gaskraftwerk in Betrieb genommen, das dem Netzbetreiber Amprion zur Stabilisierung des Stromnetzes dient.


Innovatives Speicherkraftwerk

Das Innovative Speicherkraftwerk (ISKW) vereint mehrere Technologien zur Erzeugung, Umwandlung und Speicherung von Energie. Mit ihm wollen wir Jänschwalde (Brandenburg, bei Peitz) zu einem hochgradig flexiblen Energiestandort umbauen. Das Innovative Speicherkraftwerk soll uns unabhängiger von fossilen Energieträgern machen und perspektivisch klimaneutral betrieben werden können.

Zu den wesentlichen Komponenten des ISKW Jänschwalde gehört die Wasserstoffherstellung aus erneuerbar erzeugtem Strom mittels Elektrolyse. Für zusätzliche Flexibilität sorgt ein Wasserstoffspeicher und ein mit erneuerbar erzeugtem Strom betriebener Feststoffwärmespeicher. Beide speisen eine H2-fähige Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD). Durch diese Verknüpfung nutzen wir neben Erdgas erneuerbare Wärme und grünen Wasserstoff zur Stromerzeugung. So können wir überschüssigen Strom aus Sonne und Wind speichern und unabhängig von Tageszeit und Wetter bedarfsgerecht einsetzen. Darüber hinaus kann der grüne Wasserstoff im Rahmen der Sektorenkopplung für Industrie und Mobilität bereitgestellt werden.

Innovatives Speicherkraftwerk Jänschwalde (ISKW) 

  • hocheffiziente H2-fähige GuD-Anlage (rund 900 MW installierte Leistung)
  • thermischer Energiespeicher mit Elektroheizer zur Speicherung von Strom aus Sonne und Wind (rund 1.000 MWh Speicherkapazität)
  • Erzeugen, Speichern und Verstromen von grünem Wasserstoff
  • Bereitstellen und Vermarkten von grünem Wasserstoff für Industrie und Mobilität
  • Genehmigungsverfahren gestartet (Scoping-Termin im Juli 2022, Antragseinreichung im Mai 2023)

 

Mehr Infos


H2UB als grünes Flexibilitätskraftwerk

Neben wasserstofffähigen Gaskraftwerken sollen die ersten Zukunftskraftwerke entstehen, die schon bei ihrer Inbetriebnahme vollständig auf fossile Energieträger verzichten können – unsere H2UBs (vernetzte Wasserstoff- und Speicherstandorte). Kernelemente dieser modular erweiterbaren Flexibilitätskraftwerke sind großtechnische Stromspeicher und Wasserstoff-Kapazitäten.

In Boxberg im Freistaat Sachsen planen wir das erste Flexibilitätskraftwerk seiner Art. Es wird von Anfang an ausschließlich mit grünem Strom und grünem Wasserstoff betrieben werden. Mit der Elektrolyse-Anlage des H2UB Boxberg wollen wir in sonnen- und windstarken Zeiten Stromüberschüsse in grünen Wasserstoff umwandeln. Der grüne Wasserstoff wird am Standort gespeichert. Neben der Rückverstromung kann er auch für die Wärmeversorgung, Mobilität oder Industrie bereitgestellt werden (Sektorenkopplung).

H2UB Boxberg

  • H2-Produktion mittels Elektrolyse aus Stromüberschüssen der Erneuerbaren Energien
  • H2-Speicherung 
  • modular erweiterbare H2-Verstromung, vollständiger Verzicht auf fossile Energieträger
  • großtechnische Stromspeicherung u.a. mit Eisen-Redox-Flow-Batterien