Energiewende

Das Innovative Speicherkraftwerk Jänschwalde

Technologie-Kombinationen wie das Innovative Speicherkraftwerk (ISKW) Jänschwalde beschreiben den Weg zu einer erneuerbaren und klimaneutralen Versorgung, die rund um die Uhr gesichert ist. Das Innovative Speicherkraftwerk ist ein wichtiges Signal für die Lausitz, um hier nachhaltige und zukunftsfähige Energie- und Industriestandorte zu entwickeln. Über die Region hinaus kann es zur Blaupause für flexible Zukunftskraftwerke in der Energiewende werden.

Transformation durch Technologie

Die EU fördert zentrale Komponenten des Zukunftstandortes Jänschwalde mit Strukturmitteln aus dem Just Transition Fund (JTF). Für LEAG ist dies ein bedeutendes Zeichen, dass die nachhaltige Umgestaltung des Energiesystems in all ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten auf einem positiven Kurs ist. In Jänschwalde wandelt sich dabei ein traditionsreicher Standort der Braunkohleverstromung hin zu einem grünen Energiezentrum.

Der Standort Jänschwalde umfasst im weiteren Sinne das heutige Braunkohlekraftwerk, benachbarte Industrieflächen und -ansiedlungen sowie den Tagebau Jänschwalde. Auf dessen ehemaligen Bergbauflächen entstehen in den kommenden Jahren Wind- und Photovoltaikanlagen unserer grünen GigawattFactory. Mit ihr tragen wir zum Erreichen der Ausbauziele für Erneuerbare Energien in Deutschland bei. Die Lücke, die Erneuerbare bei der Deckung des Strombedarfs noch nicht schließen können, muss durch andere Stromerzeugung gedeckt werden. Das macht Jänschwalde zu einem optimalen Ort für das Innovative Speicherkraftwerk. Wir verbinden Wind und Sonne mit modernen Kraftwerken, Speicherkapazitäten und Wasserstoff.

Am Standort wollen wir grünen Wasserstoff herstellen. Steht mehr Sonnen- und Windstrom zur Verfügung, als gerade benötigt wird, nutzen wir ihn für die Elektrolyse und speichern den gewonnenen Wasserstoff. Er kann u.a. für industrielle Zwecke und als klimaneutraler Treibstoff im Mobilitätssektor bereitgestellt werden. Hinzu kommen thermische Speicherkapazitäten, in denen erneuerbare Stromüberschüsse als Wärme gespeichert werden können. Wasserstoff- und Wärmespeicher könnten zukünftig auch eine H2-Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) speisen. Das ISKW Jänschwalde wäre damit in der Lage, gesicherte Leistung im industriell nutzbaren Maßstab auch auf Basis CO2-freier Stromerzeugung bereitzustellen. 

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Beitrag zur Versorgungssicherheit

Übergeordnete Ziele des Innovativen Speicherkraftwerks Jänschwalde:

  • Versorgungslücken nach dem Kohleausstieg und während der Transformation des Energiesystems schließen
  • Schwankungen bei der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien glätten
  • Überschüsse bei Sonnen- und Windstrom für eine durchgängig sichere Versorgung speichern und nutzen

Wir visieren eine kontinuierliche Reduktion der CO2-Emissionen an und wollen an einem Standort, an dem heute noch Braunkohle verstromt wird, perspektivisch klimaneutral Strom produzieren können. Das ISKW Jänschwalde schlägt zudem eine Brücke zwischen Stromwirtschaft und anderen Bereichen wie Wärme, Verkehr und Industrie. Deren Bedarf an grüner Energie und grünen Gasen steigt ebenfalls (Sektorenkopplung). Das Speicherkraftwerk ist dafür modular aufgebaut.

Flexible, gesicherte Leistung kombiniert …

  • mit grünem Strom zur Einspeisung in das Stromnetz, Versorgung von Unternehmen oder Herstellung von grünem Wasserstoff
  • mit grüner Wärme aus elektro-thermischen Speichern zur optionalen Einspeisung in Fernwärmenetze und für die Bereitstellung von Prozessdämpfen
  • mit grünem Wasserstoff für die Versorgung von Industrien (z. B. grüner Stahl, synthetische Kraftstoffe) und Mobilität (z. B. H2-Tankstellen) bzw. die Einspeisung in das künftige Wasserstoffnetz sowie als Baustein für den bundesweiten Brennstoffwechsel von Erdgas auf Wasserstoff

Projektstatus und technisches Konzept

Das Genehmigungsverfahren für das komplexe Projekt hat begonnen. Den Genehmigungsantrag haben wir im Mai 2023 bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem brandenburgischen Landesamt für Umwelt, eingereicht. Die Inbetriebnahme streben wir Ende der 2020er Jahre an. 

Zu den Grundvoraussetzungen für die Projektrealisierung gehören insbesondere der schnelle Anschluss an eine geeignete Pipeline-Infrastruktur, Markt- und Investitionsanreize sowie eine geeignete Förderkulisse.

Der modulare Aufbau im Überblick

Modul 1
GuD-Anlage

Bruttoleistung: rund 900 MWel
Wirkungsgrad: ca. 62 %
Feuerungswärmeleistung: ca. 1.445 MW

 

Modul 2
Elektro-thermischer Energiespeicher

Kapazität: rund 1.000 MWh
Ladeleistung: bis zu 135 MW
Ladezeit: 10 h
Entladeleistung: bis zu 165 MW
Entladezeit: ca. 7,5 h

Modul 3
Elektrolyseanlage:

Ladeleistung: ca. 40 MWel
H2-Produktion: 660 kg/h
H2-Speicherkapazität: 12 t
Ladezeit: ca. 15 h
Entladezeit: ca. 8 h