Fragen und Antworten zur GigawattFactory
Die GigawattFactory der LEAG ist ein modulares, intelligentes System von Erzeugung, Speicherung und Nutzung, das Grünstrom grundlastfähig und damit sicher verfügbar macht. Parallel zum groß dimensionierten Zubau von Wind und Solar auf Bergbaufolgeland werden an voll erschlossenen Kraftwerksstandorten in der Lausitz und in Mitteldeutschland Speicherlösungen wie Batteriespeicher, thermische Speicher und wasserstofffähige Anlagen errichtet. Mit der intelligenten Steuerung und Einsatzoptimierung der Anlagen und Module – ein Gebiet, auf dem wir seit Jahren gute praktische Erfahrung haben – wird eine hohe Effizienz des Verbundes sichergestellt.
Das Projekt wird auf jeden Fall gestartet. Die ersten Planverfahren für größere Erneuerbaren-Projekte (Energiepark Bohrau, Windpark Forst-Briesnig II), die zur GigawattFactory beitragen werden, laufen bereits.
Wir haben das sehr intensiv geprüft und vorbereitet. Wir rechnen mit Investitionen von mehr als zehn Milliarden Euro, wir haben starke Projektierungs- und Planungskapazitäten im Haus und bei strategischen Partnern. Was wir brauchen, sind die Priorisierungen von Erneuerbaren auf unseren Tagebaufolgeflächen und die Zustimmung der Kommunen und Behörden.
Wir brauchen heute und morgen jede produzierte Kilowattstunde. Wir bieten den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland den größten, modernsten, flexibelsten und zuverlässigsten Verbund von EE-Anlagen im Land an. Das ist ein Meilenstein für die Energiewende und ein wesentlicher Schritt zur importunabhängigen Stromversorgungssicherheit.
Die schrittweise Stilllegung von Kraftwerksblöcken ist im Ausstiegspfad des Kohlevertromungsbeendigungsgesetzes (KVBG) geregelt, der für uns bindend ist. Dort steht Ende 2038 und das gilt für uns.
Die Anpassung auf neue Berufsbilder und Personalbedarfe steht klar im Fokus. Für die Bereiche Anlagenbetrieb, Wartung, Genehmigung und grundlegende administrative Bereiche bauen wir unsere Kernkompetenzen aus. Zur systemischen Begleitung dieser Personaltransformation haben wir 2022 einen Bildungsverbund mit dem Verband für Erneuerbare Energien und dem IBFF (QLEE) gegründet. Wir nehmen diese Aufgabe also sehr ernst.
Grünstrom ist der entscheidende Standortfaktor. Wirtschaftsförderer, Landräte und Bürgermeister, mit denen wir immer wieder sprechen, sagen ganz klar: Grüne Energie in diesem Volumen und der smarten Qualität mit Speicherung, Grundlastfähigkeit etc. wird ein Booster für die Region.
Wir werden den Ausbau von Erneuerbarer Energie auf ehemaligen Tagebauflächen im Einklang mit den Rekultivierungszielen betreiben. Das heißt, wir erfüllen nach wie vor alle Anforderungen an die Wiedernutzbarmachung, die uns in den jeweiligen Braunkohlenplänen und bergrechtlichen Betriebsplänen aufgegeben sind.
Auch gemeinsame Nutzungen sind möglich, zum Beispiel landwirtschaftlich bzw. forstwirtschaftlich und energetisch. Dabei suchen wir enge Kooperationen mit den regionalen Landwirten. Ihnen bietet beispielsweise die Bewirtschaftung und Pflege von Solarpark-Flächen ein zusätzliches und verlässliches wirtschaftliches Standbein. Auf dem künftigen Cottbuser Ostsee, dem ersten Bergbaufolgesee der LEAG, planen wir zudem eine schwimmende Solaranlage, die ein Vorbild für weitere Bergbaufolgeseen sein kann. Floating PV sehen wir dabei als eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung des Flächenverbrauchs bzw. der Flächenkonkurrenz beim notwendigen Ausbau der Erneuerbaren.
Nein. Die GigawattFactory ist ja gerade ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, weil sie mit einem großdimensionierten Angebot an gesicherter, grundlastfähiger grüner Energieerzeugung einen Kohleausstieg ohne gravierende Brüche in der Energieversorgung möglich macht. Bei der aktuellen und voraussichtlich länger anhaltenden Situation im Energiemarkt ist das kein Ausspielen, das ist das Ergreifen einer einmaligen Chance für die Region, Deutschland, den Klima- und Umweltschutz.
Wir rechnen mit einem Investitionsvolumen von über zehn Milliarden Euro bis 2030. Wir wollen die Finanzierung aus eigener Kraft stemmen, ggf. werden wir ergänzend Finanzierungen am Markt aufnehmen.
Ein Teil der Finanzierung werden die 1,75 Milliarden Euro Entschädigungszahlungen aufgrund des vorzeitigen Kohleausstiegs sein, über deren Freigabe noch in Brüssel entschieden werden muss. Dieses Geld geht sofort – zweckgebunden für die Verpflichtungen der Rekultivierung und Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaft – in die beiden, an Brandenburg und Sachsen verpfändeten Vorsorgegesellschaften. Das Geld darf innerhalb der Zweckgesellschaften für nachhaltige wirtschaftliche Projekte wie EE-Anlagen eingesetzt werden, die letztlich das dort angelegte Vermögen vermehren, was wiederum der zusätzlichen Sicherung der Finanzierung der nachbergbaulichen Verpflichtungen dient.
Den deutlich größeren Teil der Finanzierung der GigawattFactory müssen wir mit unserem Stromgeschäft erwirtschaften. Es ist selbsterklärend, dass die Finanzierung schrittweise mit dem Projektausbau erfolgen wird.
Wir finanzieren die GigawattFactory zu einem großen Teil mit dem, was wir im Stromgeschäft erwirtschaften. Wir investieren dieses Geld also direkt in die gesicherte Stromversorgung Deutschlands in der Zukunft. Im Augenblick profitieren wir dabei von den hohen Strompreisen, aber letztlich profitiert von der Investition in Erneuerbare auch die Energiewende und damit die Gesellschaft.
Die GigawattFactory ist eine tragende Säule für die Transformation der LEAG. EPH unterstützt diese Transformation nicht nur, sondern treibt sie aktiv voran. Unsere grüne Energiefabrik ist ein Projekt der LEAG und LEAG wird das Projekt gemeinsam mit dem Projektentwickler EP New Energies, der ebenfalls zur EPH-Gruppe gehört, umsetzen.
Sehr vielen Kommunen eröffnet die GigawattFactory große Chancen, auch wenn ihre Bedarfe sehr unterschiedlich sind. Manche Kommunen suchen sicheren Grünstrom für Gewerbegebiete, anderen ist die grüne Wärmeversorgung wichtig, andere wiederum suchen grüne Mobilitätskonzepte für die Zukunft. Dies alles und noch viel mehr kann die GigawattFactory den Kommunen bieten. Wir entwickeln eine sehr attraktive Palette von Angeboten nicht nur für, sondern gemeinsam mit den Kommunen. Unsere grüne Energiefabrik im Gigawatt-Maßstab kann die Kommunen stärken, ganz gleich ob über Industrie- oder Unternehmensansiedlungen oder andere Angebote für eine sichere, innovative und nachhaltige Energieversorgung.
Ohne die Beschlüsse und Genehmigungen der Kommunen geht nichts. Sie sind extrem entscheidend, bei allem, was wir vorhaben. Alle regulären Verfahren für die Genehmigung von Wind- und PV-Anlagen bleiben so bestehen.
Im Gegenteil. Die GigawattFactory wird künftig der Jobmotor der Lausitz, denn ein gesichertes, preisstabiles Grünstrom-Angebot ist entscheidender Faktor für Industrieansiedlungen im Strukturwandel. Der Deutschen Bahn werden weitere Großunternehmen folgen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Im besten Fall entstehen mehr Jobs in Drittunternehmen als durch die Braunkohle wegfallen.
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