Die Entwicklung des Cottbuser Ostsees hat dank einer hohen Wasserverfügbarkeit für die Flutung zuletzt deutlich an Tempo zugenommen. In der seit Oktober andauernden Flutungsphase konnten rund 46,5 Millionen Kubikmeter Wasser an 145 Tagen eingeleitet werden, so dass sich das Flutungsvolumen auf insgesamt rund 142 Millionen Kubikmeter erhöht hat. Damit ist mehr als die Hälfte des geplanten Wasservolumens in den See eingeleitet worden.
Der bisherige Prozess der Flutung war in einigen Bereichen des Sees mit Böschungsabbrüchen und Kliffbildungen verbunden, denen erste vorsorgliche Erdbaumaßnahmen auf Anordnung der Bergbehörde folgten. Etwa die Hälfte der gestalteten Uferzonen sind nahezu wie geplant erhalten geblieben und bieten aufgrund des aktuellen Wasserstandes von 60,85 m NHN keine Angriffsfläche mehr für Wind und Wellen.
„Wir gehen davon aus, dass sich die Windwellen-Wirkung infolge der mittlerweile geschlossenen Wasserfläche auf die von Kliffbildungen betroffenen Uferbereiche vergrößern und dort zu weiteren Böschungsumbildungen führen wird. Erst mit Erreichen eines noch höheren Wasserstandes werden die Wellen nicht mehr auf die steilen Kliffkanten treffen, sondern in der dafür flach ausgeformten Ufer- und Strandzone auflaufen,“ erklärte der Leiter Geotechnik bei LEAG, Dr. Thomas Koch, während der heutigen Sitzung des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg in Cottbus.
Zudem liegen LEAG neue Erkenntnisse über in Rutschungsbereichen vorhandene Bodenschichten vor. So wurden lokal, im Nordwesten des Sees, bislang unbekannte Lagerungszustände als Rutschungsursache ermittelt. In Abstimmung mit dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) wird LEAG zeitnah Vorschläge für ein umfangreiches geotechnisches Programm erarbeiten, das Nacherkundungen und darauf aufbauend einen überarbeiteten Standsicherheitsnachweis für die betroffenen gewachsenen Uferböschungen des Ostsees zum Ergebnis haben soll. Im weiteren Verlauf wird LEAG Planungen für die Wiederherstellung der Ufer bzw. für eine Anpassung der Uferlinie erarbeiten.
Im Bereich des Lärmschutzdammes Schlichow verstärkt LEAG seine Untersuchungen zur Ursache der Rutschung am 17. Mai 2023 ebenfalls mit einem bodenmechanischem Erkundungsprogramm, das Voraussetzung für den Nachweis der Standsicherheit ist. Erste vorbereitende Sanierungsmaßnahmen sollen in diesem Frühjahr im Bereich des Dammes umgesetzt werden. Insgesamt werden die Sanierungsarbeiten bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Ziel der Arbeiten ist, das Uferprofil unter Nutzung der Erdmassen des Lärmschutzdammes wiederherzustellen.
LEAG weist daraufhin, dass alle Uferumbildungen in nicht zugänglichen Sperrbereichen erfolgten und bittet im Sinne der Sicherheit, die Zutrittsverbote zum Betriebsgelände des Cottbuser Ostsees zu befolgen.
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Kathi Gerstner
Pressesprecherin Büro Lausitz
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