Die heilige Barbara gehört zu den 14 Nothelfern. Angerufen wird sie vor allem bei Gewitter, Feuer, Pest und Fieber sowie gegen plötzlichen Tod. Deshalb ist sie unter anderem die Schutzheilige der Hüttenleute, Schmiede, Elektriker, Architekten, Kampfmittelbeseitiger, Pyrotechniker, Feuerwehrleute und Totengräber. Dass sie auch Schutzpatronin der Bergleute ist, dafür ist vor allem der Teil ihrer Legende verantwortlich, indem sie in dem sich vor ihr auftuenden Felsen Schutz findet. Wie es dazu kam?
Die Legende
Belegt ist, dass Barbara die kluge und bildschöne Tochter eines reichen Handelsmannes, des Dioscuros, war und Ende des 3. Jahrhunderts im kleinasiatischen Nikomedien (heute İzmit) lebte. Ihr Vater liebte sie sehr, sperrte sie jedoch in einen Turm – je nach Quelle aus Eifersucht oder um sie vor den schädlichen Einflüssen der Außenwelt, insbesondere dem Christentum, zu schützen.
Schon vor ihrer Turmhaft war die junge Frau mit dem Christentum in Berührung gekommen, in ihrer Einsamkeit wandte sie sich der neuen Religion ganz zu. Während ihr Vater verreiste, ließ sie sich taufen und verfügte außerdem, dass ihrem Turm als Zeichen der Dreifaltigkeit ein drittes Fenster hinzugefügt werden sollte.
Als ihr Vater davon erfuhr, geriet er außer sich vor Zorn und befahl, seine Tochter in den Turmkeller zu sperren. Doch weder Folter noch gütliches Zureden halfen – Barbara weigerte sich, ihrem christlichen Glauben abzuschwören. Sie entkam und gelangte auf ihrer Flucht an einen Felsen, der sich auf wundersame Weise vor ihr auftat und sie vor ihren Häschern verbarg.
Ein Hirte verriet sie jedoch, sodass ihr Vater sie dem römischen Statthalter Marcianus ausliefern ließ. Dieser ließ die junge Frau geißeln, um ihre Abkehr vom Christentum zu bewirken. Doch wieder blieb Barbara standhaft, die ihr beigebrachten Wunden heilten über Nacht. Schließlich wurde sie zum Tode verurteilt. Da sich aber keiner finden wollte, um dieses Urteil zu vollstrecken, enthauptete sie schließlich ihr eigener Vater. Kurz darauf wurde dieser vom Blitz getroffen und verbrannte. Auch der Hirte, der Barbara verraten hatte, wurde zur Strafe verwandelt, je nach Überlieferung in einen Stein oder in einen Mistkäfer.
Tradition und Brauchtum
Verschiedene Berufsgruppen begehen zum 4. Dezember eine „Barbarafeier“ zu Ehren ihrer Schutzgöttin, so auch die Bergleute. Zudem gibt es jede Menge weitere Traditionen und Brauchtümer zum Barbaratag.
Besonders beliebt ist der Brauch des Barbarazweiges. So werden am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen (meist von Apfel- oder Kirschbäumen) abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Blühen sie am Weihnachtstag, so gilt dies als gutes Zeichen für das nächste Jahr. Also nicht vergessen!