News 24.10.2016

Boxberger Kraftwerksblöcke auf Hochleistung getrimmt

In regelmäßigen Abständen werden die Kraftwerksblöcke der Lausitz Energie Kraftwerke AG genauestens unter die Lupe genommen. Die LEAG-Kraftwerker holen sich dafür Partnerfirmen an die Seite, mit denen sie gemeinsam die großen Anlagen-Komponenten wie Dampferzeuger, Turbine, Rauchgas-Entschwefelungsanlage und Kühlturm überprüfen und auf Hochleistung trimmen.

Im Kraftwerk Boxberg standen gleich zwei Revisionen für dieses Jahr auf dem Programm. Der im Sommer durchgeführten Hauptrevision am Block Q folgte im Oktober eine Kurzrevision am Block P. Am Wochenende ging der 500 MW Block planmäßig wieder ans Netz.

Im Fokus: technische Sicherheit, Arbeitssicherheit, Umweltstandards

Mit den regelmäßigen Revisionen der Kraftwerksblöcke verfolgen die Kraftwerker im Wesentlichen drei große Ziele. Für das Kraftwerk Boxberg hebt der dortige Kraftwerksleiter, Thomas Hörtinger, diese hervor: "Wie auch bei einem PKW müssen sich unsere Kraftwerksblöcke einer immer wiederkehrenden Überprüfung unterziehen. Der Grund dafür ist der gleiche wie beim PKW. Es geht um Sicherheit und Langlebigkeit. Die technische Sicherheit unserer Anlagen wie die Sicherheit für unsere Mitarbeiter haben oberste Priorität. Wir wollen unsere Anlagen möglichst 50 Jahre so effizient wie möglich betreiben. Gleichzeitig müssen wir jederzeit die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Emissions-Grenzwerte gewährleisten." Für die Revision des 900 MW Blocks Q waren 65 Partnerfirmen mit 800 Mitarbeitern ins Boot geholt worden. Rund 32 Millionen betrug das Investitionsvolumen für diese Hauptrevision, die über mehrere Jahre im Voraus geplant worden ist. Diese lange Vorlaufzeit war nötig, weil die 150 Tonnen schwere Hochdruckturbine komplett ausgetauscht werden sollte. Bereits im Jahr 2014 war sie fertiggestellt und per Schiff und Schwerlasttransport in diesem Jahr nach Boxberg transportiert worden. Parallel zum Turbinentausch wurde der Innenraum des 24 mal 24 Meter großen und 148 Meter hohen Dampferzeugers weitestgehend eingerüstet, um ihn zu reinigen und die Rohrwände und Heizflächen auf ihre Belastungsfähigkeit zu überprüfen. Und auch am Kühlturm wurden Gerüste aufgebaut. Hier standen Beton-Ausbesserungs-Arbeiten auf dem Plan.

1368 Tage unfallfrei

Vom 23. Juli bis 26. September lief die gesamte Revision des Blocks Q unfallfrei nach Plan. Den 564 Mitarbeitern und 81 Azubis am Kraftwerksstandort war aber nur eine kurze Verschnaufpause vom Baustellentrubel gegönnt. Schon am 8. Oktober begann die Kurzrevision am Block P. Knapp 3 Millionen Euro kostete diese technische Überprüfung an der sich dieses Mal 35 Partnerfirmen mit 350 Mitarbeitern beteiligten. Bei dieser Inspektion wurden der Dampfkessel, der Elektro-Filter sowie der Zustand der Anlagen auf den Prüfstand gestellt. Notwendige Reparaturarbeiten wurden bei dieser Gelegenheit gleich mit erledigt. Unfallfrei lief auch diese Kurzrevision ab, worauf Kraftwerksleiter Hörtinger besonders stolz ist. "An unserem Kraftwerksstandort hat sich seit 1368 Tagen kein meldepflichtiger Unfall der eigenen Mitarbeiter ereignet. Ich freue mich, dass unsere Mitarbeiter Arbeitssicherheit leben und verantwortungsvoll ihre Aufgaben erfüllen."