Pressemitteilung 22.12.2023

Bergleute begehen feierlichen Schichtwechsel im Tagebau Jänschwalde

• Planmäßiger Tagebaubetrieb endet am 31.12.2023

• Wiedernutzbarmachung und Entwicklung einer nachhaltigen Energielandschaft beginnt

• Ministerpräsident Woidke sieht gute Zukunft für eine starke Lausitz

 

Am 31. Dezember 2023 endet der reguläre Betrieb im Tagebau Jänschwalde. Es schließt sich die Wiederherstellung der Bergbaufolgelandschaft und die Entwicklung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Energielandschaft mit Wind- und Solaranlagen innerhalb der kommenden Jahre an. Mit einem feierlichen Schichtwechsel haben Bergleute, enge Wegbegleiter und Gäste im Beisein des brandenburgischen Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke heute die vergangenen rund 50 Jahre Bergbautätigkeit im Tagebau Jänschwalde gewürdigt und die Bedeutung des Energiestandortes für eine erfolgreiche Strukturentwicklung der Lausitz hervorgehoben.

Der LEAG-Produktionsvorstand Dr.-Ing. Philipp Nellessen dankte in seinem Grußwort vor allem den Bergleuten aber auch den vielen Unterstützern aus Politik, Behörden, Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre Arbeit unter teils schwierigen Bedingungen. Gleichzeitig unterstrich er das Ziel, die Region nach dem Tagebauende als bedeutenden Energiestandort zu erhalten. „LEAG gestaltet hier den Strukturwandel aktiv mit und bereitet den Weg für eine nachhaltige Zukunft der Lausitz. Gemeinsam schaffen wir den Übergang zu einer zukunftsorientierten und sicheren Energieversorgung auf Basis von Erneuerbaren Energien, Batteriespeichern und modernen Kraftwerken“, so Nellessen. „Als größter Arbeitgeber der Region werden wir diesen Wandel verantwortungsvoll und sozialverträglich unter Beteiligung der Beschäftigten gestalten“, so Nellessen weiter.

Seinen Dank für die erbrachte Leistung übermittelte der Brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke persönlich gegenüber den LEAG-Beschäftigten mit den Worten: „47 Jahre lang hat der Tagebau Jänschwalde mit dem benachbarten Großkraftwerk Brandenburg, Berlin und weite Teile Deutschlands zuverlässig, sicher und preisgünstig mit Energie versorgt. Ich danke den vielen Frauen und Männern, die im und um den Tagebau bei Wind und Wetter hart gearbeitet haben, damit wir alle an 365 Tagen im Jahr Strom aus den Steckdosen ziehen konnten. Ihnen gilt unser Respekt und unsere Achtung vor der großen Arbeitsleistung“.

Rund 660 Millionen Tonnen Braunkohle haben die Bergleute im Tagebau innerhalb der letzten 47 Jahre gefördert, um damit vorrangig das Kraftwerk Jänschwalde zu versorgen. Etwa 4,3 Milliarden Kubikmeter Abraum mussten über der rund 100 Meter tief liegenden 17 Millionen Jahre alten Kohle bewegt werden. 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell noch im Tagebau Jänschwalde beschäftig. Von ihnen wird etwa die Hälfte künftig an anderen LEAG-Standorten wie Welzow-Süd, Nochten/Reichwalde und in der Brikettfabrik eingesetzt werden oder in Altersrente gehen. Rund 200 Mitarbeitende werden für die kommenden Jahre mit der Wiedernutzbarmachung beschäftigt sein.

Zu den Wiedernutzbarmachungsarbeiten gehört der Rückbau der bergbaulichen Anlagen, die schnellstmögliche Flächenherstellung auf den Kippenflächen im Tagebauinneren als auch an den Randbereichen des Tagebaus, wo sich an der Westseite des Tagebaus derzeit noch ein 10 Kilometer langer offener Randschlauch befindet, sowie die geotechnische Sicherung und Herstellung der drei künftigen Seehohlformen für den Heinersbrücker, Jänschwalder und Taubendorfer See. Unter Nutzung der Tagebaugroßgeräte werden diese Arbeiten bis zum Anfang der 2030er Jahre andauern.

Woidke ging in seinem Grußwort auf seine persönliche Verbundenheit mit dem Tagebau ein: „Ich bin mit diesem Tagebau aufgewachsen und er hat mich und viele andere Menschen in der Region mehr als ein halbes Leben lang begleitet. Jetzt kommt mit der abschließenden Wiedernutzbarmachung die letzte und ebenso wichtige Phase im Leben eines Tagebaus. Das bedeutet noch einige Jahre Arbeit für die Bergleute, für Ingenieurinnen und Ingenieure.“ Der Ministerpräsident blickte gemeinsam mit den Anwesenden auch auf die zukünftige Entwicklung und betonte, dass das planmäßige Ende der Kohleförderung im Tagebau Jänschwalde nicht das Ende der Industrie- und Energieregion Lausitz sei. „Wir schaffen mit vielen attraktiven Ansiedlungen in der Lausitz neue Wertschöpfungsketten mit neuen Industriearbeitsplätzen und neuer Energie. Die Lausitz ist stark und hat eine gute Zukunft, auch und gerade hier in Jänschwalde.“

So wird LEAG auf den Jänschwalder Flächen im kommenden Jahr ein Teilstück des ersten 500-MW-Energieparks ans Netz bringen und mit dem Bau eines der größten bereits genehmigten Onshore-Windparks in Deutschland beginnen. Bis 2030 will das Unternehmen 1 Milliarde Euro pro Jahr in das Lausitzer Revier investieren und so die Transformation zum größten Grünstromerzeuger Deutschlands voranbringen.

Ansprechpartner

Kathi Gerstner

Pressesprecherin Büro Lausitz

0355 2887 3010

LEAG-Steiger Michael Kadler übergibt die symbolisch letzte Kohle aus dem Tagebau Jänschwalde an den Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, Foto: LEAG Herunterladen
LEAG-Steiger Michael Kadler übergibt die symbolisch letzte Kohle aus dem Tagebau Jänschwalde an den Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, Foto: LEAG