Pressemitteilung 08.11.2023

LEAG lädt zum Bürgerdialog in Tauer ein

Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten Einblick in Datengrundlagen zu Baugrund, Geländeoberflächen und Gebäudebestand

Das Energieunternehmen LEAG hat vor dem  Hintergrund des Anstiegs von Anträgen auf Bergschadensersatz im Ort Tauer in den letzten vier Monaten unabhängige Gutachten durch öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige in Auftrag gegeben. Die Gutachten sollen Klarheit bringen, warum es zu einem Anstieg gekommen ist, ohne dass sich aus Sicht von LEAG relevante Umstände in Bezug auf den Tagebau Jänschwalde geändert hätten. Das kündigte das Unternehmen im Vorfeld des am Mittwoch, 08.11.23, stattfindenden Bürgerdialogs in Tauer an.

Folgende Ausgangssituation // Faktenlage liegt zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor:

Die bisherige Auswertung aller relevanter Bewertungskriterien durch LEAG hat gezeigt, dass nur in sehr vereinzelten Fällen ein Zusammenhang zwischen den in Tauer angezeigten Schäden und dem Tagebau Jänschwalde besteht. Dem Versuch, sinkende Grundwasserstände in Verbindung mit baulichen Schäden zu bringen, widerspricht LEAG daher entschieden. Vielmehr wirken andere Faktoren wie bauliche Maßnahmen an Gebäuden oder in deren direkten Umfeld als auch klimatische Veränderungen.
 

  • Das wichtigste Indiz, dass angezeigte Bauschäden in Tauer höchstens in seltenen Ausnahmefällen mit dem Tagebau Jänschwalde zu tun haben können, ist neben den geologischen Verhältnissen die Auswertung der jährlich durchgeführten Messungen von Höhenveränderungen, dem sogenannten Nivellement. Dafür führen von LEAG beauftragte Partnerunternehmen auf Grundlage von Rahmenvereinbarungen mit der Landesvermessung Brandenburg und Sachsen, den brandenburgischen und sächsischen Landesbergämtern, sowie dem staatlichen Bergbausanierer LMBV an 2973 aktiven Höhenfestpunkten auf einer Länge von rund 1660 Kilometer Messungen zur Erfassung von Höhenunterschieden im gesamten Lausitzer Revier durch. Seit Beginn der teilweise Jahrzehnte zurückreichenden Messungen wurden im Gemeindegebiet Tauer keine wesentlichen Veränderungen festgestellt.
  • Die vorliegenden Messdaten, die in behördlich festgelegten Zeitabständen von LEAG erhoben werden, belegen einen starken Einfluss der klimatischen Veränderung auf die Grundwasserstände. So misst LEAG im Umfeld der Tagebaue Jänschwalde und Cottbus-Nord an rund 3.500 Grundwassermessstellen in wöchentlichen bis halbjährlichen Zyklen. Die erhobenen Daten werden an das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) übermittelt.
  • Demnach sind niedrige Grundwasserstände in Tauer nach Auffassung der LEAG hauptsächlich auf die seit 2018 anhaltend geringen Niederschläge zurückzuführen. Aus den Messreihen der Wetterstation in den Laßzinswiesen bei Jänschwalde ergibt sich für die Jahre 2018 bis 2022 eine negative Bilanz von 1268 Millimeter. Dadurch fehlt den Jänschwalder Laßzinswiesen Niederschlagswasser, wenngleich diesem Feuchtgebiet durch LEAG bis zu 25 Millionen Kubikmeter gehobener Bergbauwässer im Jahr zugeführt werden. Damit wird der Einfluss durch die Wasserentnahme im Tagebau Jänschwalde ausgeglichen und einer Ausdehnung der Grundwasserabsenkung entgegengewirkt.


In dem Bürgerdialog wird LEAG die bisher angewendete Verfahrensweise zur Untersuchung von Bergschadensanträgen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorstellen und damit verbundene offene Fragen beantworten. Die ersten Gutachten werden in drei bis sechs Monaten erwartet.

Ansprechpartner

Kathi Gerstner

Pressesprecherin Büro Lausitz

0355 2887 3010