Pressemitteilung 20.05.2021

Illegaler Zutritt in Tagebau-Rekultivierung

Bewusstsein für Naturareale und nicht sichtbare Gefahren schärfen

In der Rekultivierung der aktiven Lausitzer Tagebaue nehmen frisch rekultivierte Naturflächen vermehrt Schaden durch illegales Betreten und Befahren von betriebsfremden Personen. Während für die Öffentlichkeit frei zugängliche Bereiche zum Entdecken der Landschaft einladen, missachten Besucher immer öfter die Grenzen zu aktivem Bergbaugelände. Damit drohen Schäden für Mensch und Natur, wie der Leiter der LEAG-Rekultivierung Ralf Agricola erläutert. „Wir möchten das Bewusstsein der Menschen schärfen für die Natur, die auf unseren Flächen Zeit zum Entwickeln braucht genauso wie für die Gefahren, die für bergbaufremde Personen, nicht einzuschätzen sind.“ Verbotsschilder, Verwallungen und Schrankenanlagen seien deshalb als Grenzbestimmung zu achten.

Vor knapp einem Jahr wurde in der Rekultivierung des Tagebaus Welzow-Süd ein Teilbereich des Geisendorfer Bergs am Gut Geisendorf für die Öffentlichkeit freigegeben. Unweit davon ist der Wolkenberg mit seinem Weinhang sowie der dort entlangführende ornithologische Lehrpfad für Besucher bereits seit mehreren Jahren zugänglich. Die sie umgebende Bergbaufolgelandschaft, so auch der Steinitzer Berg, ist als Betriebsgelände mit Zutrittsverbot gekennzeichnet und darf von Besuchern noch nicht betreten werden. „Oft werden Heideflächen, Feuchtsenken oder Naturschutzbereiche nicht als solche erkannt. Dann treten Wanderer auf geschützte Pflanzenarten und stören die teils empfindliche Tierwelt, für die diese rekultivierten Flächen zu den wenigen geschützten Bereichen zählen“, so Agricola. Zudem verursachten vor allem motorisierte Eindringlinge erhebliche Schäden.   

Gefahren können in der Bergbaufolgelandschaft bis zum endgültigen Abschluss der bergmännischen Tätigkeiten zum Beispiel von frisch hergestellten unterirdischen Wassereinzugsgebieten mit den dazugehörigen Vernässungsbereichen ausgehen, wie es beim Kauscher Lugk oder dem Neupetershainer Fließ der Fall ist. Hier könne der Boden stellenweise noch sehr weich sein und nachgeben. Daher gelte es, unbedingt abzuwarten, bis alle Bereiche sicher und aus der Bergaufsicht entlassen seien, betont Agricola. „Wir rekultivieren die Landschaft vor allem für die Menschen, die hier leben und die nachfolgenden Generationen. Deshalb wünschen wir uns mehr Umsicht und gegenseitigen Respekt im Lausitzer Revier.“

Auch nehmen illegale Müllablagerungen und Vandalismus an der LEAG-eigenen Infrastruktur zu, berichtet Bereichsingenieur Johannes Bieder von der LEAG Unternehmenssicherheit. „Dem gehen wir konsequent nach“, versichert Bieder. Die Verursacher dieser Umweltverschmutzung und der Sachbeschädigungen konnten zum Teil ausfindig gemacht werden. „Wir haben zuletzt mehrfach Strafanzeigen gestellt und unser Wachschutz ist für dieses Thema aber auch für andere Auffälligkeiten wie Diebstahl besonders sensibilisiert worden“, so Bieder. Mit Findlingen werden an vielen Stellen Zufahrten zu kaum einsehbaren Bereichen erschwert, aber auch eine Kameraüberwachung von Betriebsbereichen wird zunehmend eingesetzt, um illegales Handeln zu ahnden.

Ansprechpartner

Kathi Gerstner

Pressesprecherin Büro Lausitz

0355 2887 3010

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Pressekonferenz vor Ort mit dem Leiter der LEAG-Rekultivierung Ralf Agricola (li.) und Johannes Bieder von der LEAG Unternehmenssicherheit (r.), Foto: LEAG