News 08.03.2017

Treue halten heißt nicht, an einem Platz zu kleben

Starkes Geschlecht: Etwa 19 Prozent aller LEAG-Beschäftigten sind Frauen. Die Ingenieur-Ökonomin Heidi Kühn aus der Kraftwerkseinsatzplanung ist eine von ihnen.

Mehr als die Hälfte der aktiven LEAG-Mitarbeiter ist länger als 30 Jahre im Unternehmen. Ihr Wissen, ihre Erfahrungen haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist.

Heidi Kühn ist eine von ihnen. Sie hält dem Unternehmen seit 36 Jahren die Treue. Dabei war die Energiebranche damals nach dem Abitur nicht erste Wahl für sie. Eigentlich wollte sie Lebensmitteltechnologie studieren. Das klappte damals nicht und so absolvierte sie ein praktisches Jahr in der Hauptbuchhaltung im Kraftwerk Jänschwalde. Von dort aus ging es zum Studium nach Zittau.

Treue halten hieß für die Diplom-Ingenieur-Ökonomin der Energieversorgung und-anwendung aber nie, an einem Platz, einer Aufgabe, einer Abteilung zu kleben. „Man kann auch in ein und demselben Unternehmen immer etwas Neues kennenlernen, das Arbeitsleben neu gestalten“, ist sie überzeugt.

Mutiger Wechsel - spannend und erfolgreich 

Nach 17 Jahren im Bereich der Kraftwerksinstandhaltung bewarb sich die damals 42jährige in den Bereich Analytik/Kraftwerkseinsatzplanung.

„Ich hatte in der Instandhaltung alles erreicht und erlebt: die Technik kennengelernt, den Technischen Service mitaufgebaut, Budgetplanung/-abrechnung verantwortet. Und das alles in einem wunderbaren Team. Die Arbeit hat mir wirklich Spaß gemacht. Aber was sollte jetzt noch kommen?“, begründet sie den damaligen Wechsel.

Über die fünf Jahre, die dann folgten, gerät die geradlinige, eher sachliche Frau fast ins Schwärmen: “Ich war Projektcontrollerin für die Kraftwerksneubauten  Moorburg und BoxR.  Das war eine großartige, selbstständige, verantwortungsvolle Tätigkeit mit einem  vielfältigen Aufgabenspektrum, was ich bis dato noch nicht gemacht hatte.“

Spannend sei es gewesen, ein sehr gutes Miteinander auch mit den jüngeren Kollegen und Kolleginnen – und traurig, als es vorbei war.

Nicht die Menschen - die Prozesse verändern

Doch für Trauer war gar keine Zeit. Heidi Kühn ging 2012 in ihrer Abteilung das Neue, in dem Fall ihre Aufgabe in der Kraftwerkseinsatzplanung, mutig an. Andere Betriebsführungssysteme, Daten, Inhalte warteten auf sie. Sie arbeitete sich schnell und offenbar so gut ein, dass sie Interesse am KVP – dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess – bekam.  Inzwischen moderiert sie Projekte, bringt selbst Ideen ein und kreiert eigene Aktivitäten. Sie weiß, dass nicht alle Mitarbeiter so offen für Veränderungen sind, wie sie selbst. Aber ihre Linie ist klar: „Ich will ja nicht die Menschen verändern. Ich versuche die Prozesse zu verstehen und wenn ich dabei sehe,  ‚hier stimmt etwas nicht‘, muss ich die Menschen überzeugen, etwas zu verändern.“ Freilich, räumt die engagierte Frau ein, müsse sie dafür gut vorbereitet sein. Und, ganz klar: sie lerne auch dabei.

Auf keinen Fall irgendwann auf der Stelle treten

Von 2014 bis 2016 nahm Heidi Kühn am betriebsinternen Programm FAME – Frauen Akademisch Motiviert Erfahren – für Mitarbeiterinnen, die über 40 Jahre alt sind, teil. Das Programm hatte u.a. das Ziel, dass die Frauen sich das notwendige Potenzial aneignen, um Führungskraft werden zu können.

Die Übernahme einer solchen Position ist für Heidi Kühns durchaus vorstellbar. Sie stellt aber auch klar: „Ich kann mich durchaus an meiner jetzigen Tätigkeit motivieren“. Und sie ist überzeugt, dass sie das Unternehmen mit ihren Möglichkeiten weiter- und mitentwickeln kann.

Was nicht heißen soll, dass sie in den nächsten zehn Jahren noch an diesem Platz sein wird, denn: Auf der Stelle zu treten, das ist so gar nicht Heidi Kühns Ding.

 

Einen tollen Weltfrauentag wünschen wir von der LEAG! 

Heidi Kühn Ingenieur-Ökonom in der Kraftwerkeinsatzplanung
Heidi Kühn Ingenieur-Ökonom in der Kraftwerkeinsatzplanung