Energie fließt nicht von allein – sie braucht Menschen, die sie bereitstellen, steuern und sichern. Mit unserer neuen Reihe „Schicht für Schicht – Die Menschen hinter der Energie“ machen wir genau diese Menschen sichtbar. Denn Energie hat viele Schichten: Sie reicht von konventioneller bis erneuerbarer Erzeugung. Auch Arbeit hat viele Schichten – ob im Schichtbetrieb in Kraftwerken und Tagebauen oder in der Büroorganisation. Und nicht zuletzt sind es die Menschen mit ihren unterschiedlichen Generationen, Berufen und Erfahrungen, die die Energieversorgung am Laufen halten.
Zum Auftakt anlässlich des Internationalen Frauentags stellen wir zwei Frauen vor, die in einer männerdominierten Branche ihren Weg gehen. Claudia David ist Schichtleiterin für die Ver- und Entsorgung im Kraftwerk Jänschwalde und trägt mit ihrer Erfahrung und Führungskraft Verantwortung für den reibungslosen Betrieb. Anna Bistrosch absolviert ihre Ausbildung zur Industriekauffrau und engagiert sich als Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Kraftwerkssparte für die Interessen ihrer Kolleginnen und Kollegen.
Beide erzählen von ihrem Berufsalltag, ihren Herausforderungen und Chancen – und davon, wie sie die Zukunft der Energiebranche sehen.
Anna (li.) und Claudia (re.) nehmen euch mit in ihren Arbeitsalltag bei LEAG, Foto: LEAG
Vorstellungsrunde
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Anna berichtet uns, dass ihr Interesse für die Arbeit im Verwaltungsbereich schon früh durch ein Praktikum dem Deutschen Roten Kreuz geweckt wurde.
Als sie sich dann bei mehreren Unternehmen bewarb und bei LEAG zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, fiel ihre Entscheidung schnell. Unter anderem, weil sie so in der Lausitz, ihrer Heimat, bleiben konnte.
Wir haben Anna gebeten, sich uns ein wenig mehr darüber zu erzählen.
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Im Gegensatz zu Anna steht Claudia bereits seit Jahren fest im Berufsleben und hat schon einige Stationen auf ihrem Werdegang hinter sich.
Nach ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin im Kraftwerk Jänschwalde, arbeitete die heute Vierzigjährige dort als Schlosserin, war zwischenzeitlich im Kraftwerk Boxberg bei der Inbetriebnahme des Blocks Q tätig und wechselte schließlich in den Tagebau, wo sie ihre Meisterausbildung absolvierte.
Als im Kraftwerk Jänschwalde dann Schichtleiter gesucht wurden, entschied sie sich, zurück an ihren „Heimatstandort“ zu gehen.
Damit der Betrieb des Kraftwerks Jänschwalde reibungslos weiterläuft, sind Menschen wie Claudia jeden Tag mit voller Energie im Einsatz, Foto: Andreas Franke für LEAG
Antrieb & Engagement
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Im Rahmen ihrer Ausbildung ist Anna schon in verschiedenen Bereichen des Unternehmens zum Einsatz gekommen. Ob Marketing, Einkauf, Buchhaltung oder Produktion – ihre Ausbildung zur Industriekauffrau ist so vielfältig, wie das Unternehmen selbst.
Besonders die Praxiseinsätze gefallen ihr, zum Beispiel im Sekretariat aber auch im Lager, wo Abwechslung zum Büroalltag geboten wird. Momentan ist Anna in der Ausbildungsstätte in Jänschwalde tätig. Neben ihren Pflichten während der Ausbildung hat sie sich aber noch einem weiteren Thema verschrieben, in dem sie sich nun intensiv engagiert: die Jugend- und Auszubildendenvertretung der LEAG.
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Als Schichtleiterin, so erzählt uns Claudia, ist sie verantwortlich für Personalplanung, Urlaubskoordination und die Sicherstellung der notwendigen Mannschaftsstärke. Sie koordiniert Reparaturen, Produktionsabläufen und Arbeitsschutzschulungen. Die Bewältigung schwieriger Situationen mit ihrem Team und die Gewissheit, etwas Produktives geleistet zu haben, sind für sie Motivation und Antrieb.
Sie berichtet: "Ich wollte schon immer was mit meinen Händen machen, sodass man weiß, man hat was erschaffen oder man weiß am Ende des Schichttages, was man so gemacht hat und kann ein Resümee ziehen. Nur was auf Papier zu haben, das wäre nichts für mich. Mein Vater hat auch hier im Kraftwerk gearbeitet als Kesselreiniger. Und so habe ich schon früh Richtung Kraftwerk als Arbeitsplatz geschaut."
Dresden? Berlin? Nein! Für die Krauschwitzerin ist es in der Lausitz immer noch am schönsten. Deshalb ist sie froh, hier ihre Ausbildungsstelle gefunden zu haben, Foto: LEAG
Zukunft & Ausblick
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In etwa zwei Monaten, mit ihrem neuen Einsatzplan, erfährt Anna, wo es für sie dann im dritten Ausbildungsjahr hingehen wird. Für sie steht mit dem letzten Ausbildungsjahr nicht nur ihre Facharbeiterprüfung an, sondern auch die Wahl eines Themas für ihre Abschlussarbeit. Wo sie diese schreibt, kristallisiert sich in den kommenden Wochen und Monaten heraus.
Anna wird sich diese Wahl nicht einfach machen, sie sagt: "Ich finde auch, das ist eine sehr, sehr schwere Entscheidung. Einfach weil man viele tolle Abteilungen kennengelernt hat und irgendwie würde man sich dieses halbe Jahr am liebsten durch vier oder fünf teilen. Jetzt muss man schauen: Okay, wo war jetzt wirklich die Abteilung, wo es am Ende hingehen soll. Das wird nochmal spannend", ist sie sich sicher.
Die Zukunft ihrer beruflichen Laufbahn sieht sie dabei absolut positiv. Selbst wenn der Umbau der Energiewirtschaft, besonders bei LEAG, Veränderungen bedeutet, begreift sie den Prozess als Chance.
Genauso geht es Claudia, die zwar im konventionellen Teil der LEAG Kraftwerkssparte arbeitet, sich aber bewusst ist, dass der Kohleausstieg auch für sie neue Arbeitsumstände mit sich bringen wird. Zukunftschancen sieht sie für sich und die anderen, gut ausgebildeten Fachkräfte des Unternehmens auch nach 2038 – bis dahin gibt sie für die Sicherung der Stromversorgung im Kraftwerk Jänschwalde weiter alles.
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Persönliches Fazit
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Anna startet als junge Frau in einer Branche durch, die noch immer männerdominiert ist. Ihre bisherigen Erfahrungen schildert sie so: "Also ich kann nur sagen, dass bisher in meiner Ausbildung alle wirklich super freundlich zu mir waren. In der Hauptverwaltung in Cottbus hat man tatsächlich mehr mit Frauen zu tun, als an gewerblich-technischen Standorten. Da ist das eher so, dass da mehr Männer unterwegs sind. Die Stimmung in den Teams habe ich immer als kollegial und ein bisschen lockerer wahrgenommen. Das ist ganz cool, deshalb genieße ich es, irgendwohin zu kommen, wo ein gemischtes Umfeld ist."
Dass sie während ihrer Ausbildung so viele liebe Kolleginnen und Kollegen kennenlernen darf und mit den meisten auch mal privat ins Gespräch kommt und sich toll austauschen kann, hat für Anna einen großen Mehrwert. Deshalb ist ihre Einstellung und das, was sie auch anderen, jungen Berufseinsteigerinnen raten würde, eine ganz klare, sonnige Botschaft: Geht immer offen durch die Welt!
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Claudia steht als Frau mit beiden Beinen fest im Leben und genießt die Zeit mit ihrem Ehemann. Sie ist leidenschaftliche Motorradfahrerin, besitzt eine Kawasaki ER-6N – ein sogenanntes "Naked Bike" ohne Teil- und Vollverkleidung, mit dem sie gern Spritztouren dreht. Egal ob Snowboarden im Winter oder ein Fallschirmsprung aus luftiger Höhe: Es scheint wirklich nichts zu geben, das sich Claudia nicht zutraut.
Diese Einstellung nimmt sie auch mit auf Arbeit, wo sie sich trotz ihrer jungen Jahre weiß, zu behaupten und das Vertrauen ihres Teams über die Jahre gewonnen hat.
Sie hat sich aus eigener Kraft hochgearbeitet und gibt anderen mit auf den Weg, dass man immer genau das machen sollte, was einen stolz macht, wenn man darauf zurückblickt.
Claudia bei ihrem Fallschirmsprung, den sie als ausgefallenes Geburtstagsgeschenk bekommen hat, Foto: privat
Autor
Juliane Schulze
Seit April 2018 verstärke ich als Redakteurin das Kommunikationsteam der LEAG. Ursprünglich begann mein beruflicher Werdegang allerdings in der Welt des Bestellwesens. Als Quereinsteiger in die Welt der Worte bringe ich aus dieser Zeit meine mehrjährige Berufserfahrung mit, genau wie meinen offenen Blick. Abseits meiner ersten, journalistischen Erfahrungen der Vergangenheit freue ich mich jetzt darauf, an meinen immer neuen Aufgaben zu wachsen. Und gespannt bin ich natürlich auch – auf die Menschen und Geschichten, die mich erwarten! Denn wie sagte bereits einer meiner liebsten Autoren: „Die Neugier ist die mächtigste Antriebskraft im Universum, weil sie die beiden größten Bremskräfte im Universum überwinden kann: die Vernunft und die Angst.“