10.04.2017

Sieben Sisyphosse auf dem Weg zum Geisendorfer Berg

In den nächsten Jahren entsteht vor Gut Geisendorf eine Bergbaufolgelandschaft mit neuen Höhenzügen und integrierten Kunstwanderweg.

In den kommenden Jahren wird im Rekultivierungsgebiet des Tagebaus Welzow-Süd eine vielseitige Bergbaufolgelandschaft nach dem Vorbild der Geisendorf-Steinitzer Endmoräne weiter Gestalt annehmen. Teil davon wird eine etwa zehn Hektar große Offenlandfläche sein, auf der sich einmal Wildblumenwiesen, Baum- und Strauchgruppen, Rosen, Ginster und Farne miteinander abwechseln. Gesäumt soll das Areal von einem Steifen rotblühender und  rotlaubiger Gehölze werden, und mitten hindurch wird sich ein Weg von Gut Geisendorf, dem Kulturforum der Lausitzer Braunkohle, bis hinauf zum Gipfel des Geisendorfer Berges schlängeln,  wo von einem  Aussichtspavillon aus ein weiter Blick ins Land möglich wird. Der Berg entsteht gerade unter der Regie der Bergleute. Eine Höhe von etwa 150 Metern über dem Meeresspiegel soll er einmal haben.

Der Geisendorfer Berg, der Weg hinauf und die Felsen, die die Eiszeit von Skandinavien in die Lausitz brachte und die mit dem Bergbau nach Millionen Jahren wieder ans Licht kommen, haben den Künstler Steffen Mertens  zu einem Kunstprojekt inspiriert. Ebenso wie die schwere Arbeit der Bergleute, die nach der Kohle graben, um Energie für Millionen Menschen daraus zu gewinnen, die im wahrsten Wortsinn Berge versetzen und nach dem Tagebau daraus wieder vielseitig nutzbare Landschaften gestalten. Dafür hat Steffen Mertens das Sinnbild des Korintherkönigs Sisyphos aus der griechischen Mythologie gewählt, der dazu verdammt war, einen Fels bergauf zu bewegen, welcher  aber immer wieder zurück ins Tal rollte.

In den nächsten zwei Jahren wird sein Kunstwerk mit der Bergbaufolgelandschaft wachsen. Figur für Figur sollen sieben Sisyphosse entlang des Weges auf die Geisendorfer Berghöhe ihren Platz finden, jede beschäftigt mit einem Felsen – schiebend, stemmend, vielleicht auch ausruhend und endlich triumphierend, denn im Unterschied zur Sisyphoslegende der Mythologie wird mit Sicherheit kein Fels mehr den Berg hinabrollen. Dafür sorgen die Lausitzer Bergleute.

Die Figuren aus Stahl werden in Kooperation mit der LEAG-Ausbildungsstätte Schwarze Pumpe entstehen, wo sie im Rahmen der  Ausbildung in der Metallwerkstatt nach den Entwürfen des Künstlers zusammenbaut werden. Die ersten von Ihnen war bereits zeitweise zu Gast auf Gut Geisendorf, um auch der Öffentlichkeit einen Ausblick auf die wachsende Symbiose von Kunst und Natur am Tagebaurand zu geben.

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Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Thoralf Schirmer, LEAG, Pressesprecher, Büro Cottbus
Telefon 0355 2887 3067, thoralf.schirmer(at)leag(dot)de

Hier in der Lehrwerkstatt werden die Figuren von Azubis gefertigt, Foto: LEAG
Künstler Steffen Mertens mit Sysiphosfigur zu Besuch vor Ort, Foto: LEAG