Mit der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern des Landau-Gymnasiums Weißwasser haben 76 Exemplare vom Baum des Jahres 2025, der Roteiche, ihren Platz in der Rekultivierung des Tagebaus Nochten am Turm Am Schweren Berg gefunden. Die ersten der jungen Bäume pflanzten Dirk Rohrbach, stellvertretender Oberbürgermeister von Weißwasser und Schirmherr der Baumpflanzung, und Henrik Ansorge, Leiter Betrieb Bergbau bei der LEAG, dem auch der Bereich Rekultivierung unterstellt ist.
Mit der Roteiche soll in diesem Jahr eine Baumart ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden, die als Einwanderin aus Nordamerika durchaus umstritten ist, aber angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Veränderungen in den Wäldern an Bedeutung gewinnt. „Ein gutes Beispiel ist hierfür die Rekultivierungspraxis in der Lausitz“, stellt Henrik Ansorge fest. „Seit vielen Jahrzehnten spielt die aus Nordamerika stammende Roteiche eine besondere Rolle bei der Wiederbewaldung der Bergbaufolgelandschaften im Lausitzer Revier. In den 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts prägte sie förmlich die Kippen der Region und wurde verstärkt eingesetzt, um größere Kiefernkomplexe zu unterbrechen. Ein wichtiger Beitrag, um unter anderem die Brandlast in der waldbrandgefährdeten Region zu verringern. Qualitativ hochwertige ältere Rekultivierungsbestände unter anderem bei Hoyerswerda zeugen von dieser Epoche.“
Heute werde heimischen Eichenarten bei gleicher Eignung der Vorrang gegeben, die Roteiche behalte aber auch in der Rekultivierung Bedeutung, denn sie kommt besser als ihre heimischen Verwandten mit nährstoffarmen, schwächer wasserversorgten Standorten zurecht. Sie zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit und schnelle Wuchsgeschwindigkeit aus, und sie ist – das wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger – widerstandsfähig und sturmfest.
Die Lausitzer Bergleute pflanzen traditionell den jeweils von der Stiftung „Baum des Jahres“ gewählten Baum an einen geeigneten Ort in der nachbergbaulichen Rekultivierung. Damit setzen sie ein Zeichen für Biodiversität und eine vielseitige Nutzung der Bergbaufolgelandschaft.
Ansprechpartner
Thoralf Schirmer
Pressesprecher Büro Lausitz
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