Pressemitteilung 20.12.2016

LEAG sichert Netzwiederaufbau und Stromversorgung im Krisenfall

Mit Gasturbinen und Braunkohlenstrom für Blackout gerüstet

Mit einem flexiblen Verbund aus Gasturbinen- und Braunkohlenkraftwerken in Brandenburg und Sachsen steht die Lausitz Energie Kraftwerke AG bereit, um auch im Krisenfall die Stromversorgung für Millionen Haushalte, Industrie und Gewerbe zu gewährleisten.  Nach Überzeugung der Bundesnetzagentur  sind wesentliche Teile des Brandenburger Gasturbinenkraftwerks Thyrow der LEAG  systemrelevant für die Stromnetz- und Versorgungssicherheit in der Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz.

Auf Anforderung der Behörde und des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz hält der Lausitzer Kraftwerksbetreiber fünf der acht Gasturbinen und den Erdgasröhrenspeicher des Gasturbinenkraftwerkes Thyrow in Reserve, um im Falle eines Blackouts oder eines großflächigen Netzausfalls, die Schwarzstartfähigkeit und den Wiederaufbau des Übertragungsnetzes zu gewährleisten. Vor allem in der Winterperiode mit dem geringsten Aufkommen an Sonnenenergie, dem höchsten Stromverbrauch und einer besonders schwer prognostizierbaren Erzeugung aus Windenergieanlagen steht Thyrow mit gefüllten Erdgasspeichern und einer verfügbaren Erzeugungskapazität von insgesamt 188 MW bereit, um bei Problemen im Stromnetz, privaten Haushalten und Industriekunden die Versorgung mit elektrischer Energie wieder zu garantieren.

Neben dem Gasturbinenkraftwerk Thyrow sind auch die Lausitzer Braunkohlekraftwerke wesentliche und derzeit unverzichtbare Bestandteile des Netzwiederaufbaukonzeptes des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz. Im ersten Schritt gehen bei einem Blackout die Gasturbinen des Kraftwerks Thyrow wieder ans Netz. Sie bereiten den Weg für den zweiten Schritt, die Stromeinspeisung aus dem 3000-MW-Braunkohlenkraftwerk Jänschwalde vor. Erst durch diese Leistung wird im dritten Schritt der schrittweise Netzwiederaufbau möglich. Durch die Eigenstromversorgung der LEAG-Tagebaue, die unabhängig vom Übertragungsnetz auch im Inselbetrieb aufrecht erhalten bleibt, ist für das Kraftwerk gleichzeitig der unterbrechungsfreie Nachschub mit dem heimischen Energieträger Braunkohle gewährleistet. Der Tagebaubetrieb mit Wasserhebung, Abraum- und Kohleförderung kann ohne Beeinträchtigung weiterlaufen.

Die systemrelevanten Anlagen des Gasturbinenkraftwerkes Thyrow werden zunächst bis Mitte 2018 einsatzbereit gehalten und dürfen in dieser Zeit nicht am Strommarkt teilnehmen.

„Der Netzwiederaufbau nach einem Blackout ist ein sehr komplexer Prozess, der von vielen technischen Faktoren abhängig ist. Die LEAG leistet insbesondere durch die Nutzung konventioneller Erzeugungstechnologien (Gas und Braunkohle) einen wesentlichen planbaren Beitrag zur Umsetzbarkeit des Netzwiederaufbaukonzeptes des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz, unabhängig von Wetterschwankungen“, sagt  Frank Mehlow, Leiter Energiewirtschaft bei LEAG. „Die LEAG hält in Ihren Kraftwerken entsprechend geschultes Personal sowie u.a. Satellitentelefone vor. Hierdurch wird eine bestmögliche Zusammenarbeit ermöglicht, um das gemeinsame Ziel einer sehr schnellen Wiederversorgung nach einer großflächigen Versorgungsstörung zu gewährleisten.“

Die nicht als systemrelevant eingestuften Anlagenteile am Kraftwerksstandort Thyrow sollen jedoch nicht ungenutzt bleiben. „Die verbleibenden Gasturbinen wären beispielsweise geeignet und verfügbar für Pilotprojekte zur Speicherung erneuerbarer Energie. Da sind wir an Kooperationen und dem Aufbau einer geeigneten Infrastruktur sehr interessiert“, so  Frank Mehlow.

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Weitere Information finden Sie auf www.leag.de oder www.twitter.com/leag_de

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Kathi Gerstner, LEAG, Pressesprecherin, Büro Cottbus
Telefon 0355 2887 3010, kathi.gerstner@leag.de 

Gasturbinenanlage Thyrow
Gasturbinenanlage in Thyrow