Pressemitteilung 24.04.2020

LEAG-Kraftwerke arbeiten flexibel für Netzstabilität

Hohes Photovoltaikaufkommen erfordert mehr ausgleichende Blindleistung

Während der zurückliegenden Osterfeiertage und am darauffolgenden Wochenende haben die von der LEAG betriebenen Kraftwerke nicht nur flexibel auf die Corona- und feiertagsbedingte geringe Stromnachfrage und ein gleichzeitig hohes Aufkommen an erneuerbarer Sonnenenergie im Netz reagiert. Auf Anforderung des Netzbetreibers 50Hertz mussten sie zum einen die eigene Stromproduktion drosseln, um Erneuerbaren die gesetzlich vorgeschriebene Vorfahrt im Netz zu gewähren. Zum anderen wurde ihre Leistung aber auch zur Stabilisierung der Netzspannung abgerufen. Sie stellten Blindleistung zur Verfügung, die durch die rotierenden Massen großer Kraftwerkgeneratoren permanent aufrechterhalten werden kann. Damit ist es möglich, auch kurzfristige Spannungsschwankungen im Netz auszugleichen, die aufgrund eines indifferenten Verbraucherverhaltens auftreten. Dies ist eine Netzdienstleistung, die Solaranlagen mangels rotierender Massen nicht erbringen können.

Konkret war hier der flexible Einsatz von Kraftwerkskapazitäten in Lippendorf und Boxberg in Sachsen gefragt. Während Lippendorf den zweiten der beiden 920-MW-Blöcke, dessen Betrieb ursprünglich nicht geplant war, wieder ans Netz nahm, um seine Generatorenleistung verfügbar zu machen, und gleichzeitig die Produktion des anderen Blocks drosselte, behielt Boxberg, anders als geplant, den 900-MW-Block Q am Netz und drosselte dafür den 500-MW-Block N so weit wie möglich, um die Generatoren beider Blöcke am Laufen zu halten.

„Die Einsatzsituation der vergangenen beiden Wochenenden gehörte zu den bislang eher noch seltenen Fällen, in denen wir gleichzeitig mit sowohl positiven als auch negativen Redispatch-Anforderungen des Netzbetreibers umgehen müssen – eine Aufgabe, die unsere Einsatzplaner und Kraftwerker souverän gelöst haben“, bilanziert Hubertus Altmann, LEAG-Vorstand für das Ressort Kraftwerke. „Anzunehmen ist, dass wir uns mit dem herannahenden Sommer und künftig mit dem schrittweisen Wegfall der Kernkraftwerkskapazitäten und ihrer Generatoren auf eine Zunahme ähnlicher Ereignisse einrichten müssen.“

Ansprechpartner

Thoralf Schirmer

Pressesprecher Büro Lausitz

0355 2887 3067

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Auch das Kraftwerk Boxberg musste an den zurückliegenden beiden Wochenenden flexibel auf die Anforderungen des Netzbetreibers reagieren.