Pressemitteilung 09.02.2021

LEAG investiert in Gaskraftwerk Leipheim

Projekt stützt Energiewende durch Netzstabilität

Einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem breit aufgestellten Energie- und Serviceunternehmen will die LEAG künftig mit Partnern in Süddeutschland gehen. Hier erwirbt sie mit sofortiger Wirkung 100 Prozent der Anteile an der Gaskraftwerk Leipheim GmbH & Co. KG (GKL), einer Projektgesellschaft der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, die das Projekt gemeinsam mit ihren Partnern Siemens Energy und STEAG entwickelt haben. Mit dem Erwerb der GKL ist die Investition in ein 300-MW-Gasturbinenkraftwerk am Standort Leipheim im Nordosten von Ulm verbunden. Ausgangspunkt für den Kraftwerksneubau ist ein Ausschreibungsverfahren des Übertragungsnetzbetreibers Amprion für ein besonderes netztechnisches Betriebsmittel, um in Notfallsituationen die Netzstabilität in Deutschland gewährleisten zu können. Für dieses zukunftsweisende Projekt hat die GKL heute den Zuschlag erhalten.

Mit dieser Investition übernimmt die LEAG als erfahrener Kraftwerksbetreiber auch im Süden Deutschlands Verantwortung für eine sichere Energieversorgung. Wie auch die beiden bereits von der LEAG betriebenen Gasturbinenkraftwerke Thyrow und Ahrensfelde bei Berlin wird das Gaskraftwerk Leipheim nach seiner Fertigstellung der Netzstabilisierung dienen. Für den stabilen Netzbetrieb und damit für das Gelingen der Energiewende sind derartige Anlagen dringend erforderlich.

„Die LEAG ist bestrebt, ihr Portfolio der Energieerzeugung zu erweitern, und setzt dies bereits u.a. in den Bereichen Erneuerbare und Speicher erfolgreich um“, so Hubertus Altmann, LEAG-Vorstand Kraftwerke. „In Gaskraftwerken sehen wir einen wichtigen Stützpfeiler der Energiewende, der unsere Stromnetze angesichts abnehmender gesicherter Kraftwerkskapazitäten stabilisiert und so die Folgen des Atom- und Kohleausstiegs abfedert. Mit der Investition in Leipheim können wir unsere Rolle als Betreiber netzrelevanter Anlagen für die Zukunft ausbauen und leisten unseren Beitrag zum Erfolg der Energiewende in Deutschland. Gleichzeitig dient die Investition auch der Lausitz, denn mit ihr sichern wir stabile Kapitalflüsse für die Wiedernutzbarmachung von Bergbaufolgelandschaften.“ Die dafür vorgesehenen Vorsorgegesellschaften wurden 2019 mit Brandenburg und Sachsen gegründet, um parallel zu den handelsrechtlichen Rückstellungen des Unternehmens ein Sondervermögen für die Rekultivierung der Tagebaue zu bilden.

Das Gaskraftwerk Leipheim wird als besonderes netztechnisches Betriebsmittel (bnBm) gemäß § 11 Abs. 3 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) im Netzgebiet der Amprion errichtet. Derartige Anlagen sollen überall dort entstehen, wo es die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungsystems erfordert. In Süddeutschland ist dies insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Stilllegung der verbleibenden Kernkraftwerke der Fall. Nach der geplanten Inbetriebnahme im August 2023 ist ein Leistungszeitraum von zehn Jahren vorgesehen. Am regulären Strommarkt wird das bnBm in Leipheim nicht teilnehmen, ein Aufruf dieses Kraftwerkes ist nur durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion erlaubt.

Nach dem positiven Bescheid für Leipheim soll es nun zügig weitergehen. Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung sowie die Planfeststellungsbeschlüsse für die Gas- und Stromtrasse liegen bei der GKL bereits vor. Bauvorbereitende Maßnahmen für eine neue Anschlussstraße laufen bereits und sollen noch im Februar mit der Baufeldberäumung intensiviert werden. Bereits im Sommer könnte Siemens Energy mit der Errichtung der Anlage beginnen. Betriebsführung und Instandhaltung vor Ort soll später ebenfalls Siemens Energy übernehmen, die Projektführung erfolgt aus der Lausitz. Nach der Inbetriebnahme wird die Anlage auch in das Leitsystem des LEAG-Kraftwerks Schwarze Pumpe eingebunden sein und von dort aus mit überwacht.

 

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