Die drei verbliebenen Kühltürme des ehemaligen Werks 2 am Kraftwerkstandort Boxberg sind am heutigen Freitag, 6. Dezember, planmäßig gesprengt worden. Gegen 11 Uhr fielen die 113 Meter hohen und am Fuß 80 Meter breiten Bauwerke, die zuvor von der ARGE Sprengtechnik Boxberg Reisch/Rapp mit Frässchlitzen und Bohrlöchern sowie den Sprengladungen vorbereitet worden waren, gezielt ineinander zusammen. Ihre Überreste, mehr als 35.000 Tonnen Stahlbeton, werden in den kommenden Monaten fachgerecht wieder aufbereitet und verwertet.
Mit der Sprengung der Türme schafft die LEAG in Boxberg auf insgesamt 24,5 Hektar weiteren Platz für großtechnische Speicherlösungen für grünen Strom. Sie wird dabei mit Mitteln aus dem aus dem europäischen Just-Transition-Fund (JTF) unterstützt. Bereits im Entstehen ist derzeit in östlicher Nachbarschaft zum Kraftwerk die BigBattery Oberlausitz mit einer Netzanschlussleistung von 100 MW und einer Speicherkapazität von 137 MWh.
Bereits 2025 soll Baustart für eine neue 380-kV-Schaltanlage sein. Sie verbindet zum einen die erneuerbare Stromerzeugung im Umfeld des Kraftwerksstandortes Boxberg und die wachsende GigaBattery und stellt den Anschluss an das Übertragungsnetz von 50 Hertz her.
„Am heutigen Tag setzen wir ein sichtbares und hörbares Zeichen für den Wandel des traditionellen Energiestandortes Boxberg von der Braunkohlenverstromung, die heute noch eine wichtige Stütze der sicheren Stromversorgung in Deutschland ist, hin zu einem großen Zentrum für Zukunftsenergie. Mit Unterstützung des Freistaates Sachsen leisten wir hier einen weiteren Beitrag zum Gelingen der Energiewende“ sagte der LEAG-Vorstandsvorsitzende Adi Roesch.
Staatssekretärin Barbara Meyer erklärte: „Die Geschichte der Kühltürme ist eine Geschichte der Menschen vor Ort. Sie stehen als Symbol für Ingenieurskunst, Weitsicht und die harte Arbeit einer ganzen Generation. Jahrzehntelang haben sie dazu beigetragen, Energie zu liefern. Mit einem lauten Knall wird nun Platz für die Energiegewinnung und -speicherung von Morgen geschaffen. Es wird unter anderem ein Großbatteriespeicher errichtet, den der Freistaat mit rund 30 Millionen Euro aus dem Just Transition Fund der EU unterstützt. Für die Lausitz als alte und neue Energieregion ist das gut angelegtes Geld.“
Der erste Block der insgesamt sechs 210-MW-Kraftwerksblöcke im Werk II ging 1973 ans Netz. Im Juni 1996 wurde das Werk nach 23 Jahren Betrieb stillgelegt. Mit der heutigen Sprengung fielen die letzten drei Kühltürme. Ein vierter baugleicher Kühlturm wurde im Zeitraum von August bis November 2024 maschinell zurückgebaut, da eine Sprengung aufgrund benachbarter Anlagentechnik des aktiven Kraftwerksstandortes nicht möglich war.
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