Auch in Süddeutschland geht es für das ostdeutsche Energieunternehmen LEAG zügig voran auf dem Weg zu einem breit aufgestellten Energie-, Infrastruktur- und Serviceunternehmen. Mit den Partnern Siemens Energy und Amprion baut die LEAG dort aktuell das Gaskraftwerk Leipheim (GKL) – ein 300 MW-Gasturbinenkraftwerk, das dabei hilft, die deutsche Energiewende abzusichern. Zum Einsatz kommen soll das Kraftwerk nach seiner Fertigstellung im August 2023 auf Anforderung des Netzbetreibers Amprion zur Sicherung der Netzstabilität – insbesondere nach der politisch gewollten Abschaltung der letzten Atomkraftwerke 2022 und dem gesetzlich vorgegebenen Ausstieg aus der Kohleverstromung.
Bei der feierlichen Grundsteinlegung am zukünftigen Kraftwerksstandort - im Beisein von Vertretern der bayerischen Landes- und Regionalpolitik sowie zahlreichen Festgästen - betonte Geschäftsführer Thomas Hörtinger, dass das Engagement und die Investition der LEAG hier im Nordosten von Ulm gut und notwendig sei. „Heute sehen wir, dass wir hier in Leipheim auf einem sehr guten Weg sind und mit dem Kraftwerksbau zügig und planmäßig vorankommen“, sagte Hörtinger, einer der beiden Geschäftsführer der Gaskraftwerke Verwaltungs GmbH. Um die Bedeutung der Achse Lausitz/Leipheim zu versinnbildlichen, wurde im Rahmen der Grundsteinlegung ein großer Lausitzer Findling enthüllt, der eigens nach Leipheim geschafft worden war. Auch nach Fertigstellung der Anlage wird er das Gelände verschönern und auf die Verbindung zur Lausitz verweisen.
Ausgangspunkt für den Kraftwerksneubau in Leipheim war ein Ausschreibungsverfahren des Übertragungsnetzbetreibers Amprion für ein so genanntes besonderes netztechnisches Betriebsmittel, um in Notfallsituationen die Netzstabilität in Deutschland gewährleisten zu können. „Für dieses zukunftsweisende Projekt hat die GKL den Zuschlag erhalten. Mit dieser Investition übernimmt die LEAG als erfahrener Kraftwerksbetreiber auch im Süden Deutschlands Verantwortung für eine sichere Energieversorgung“, so Hubertus Altmann, LEAG-Vorstand Kraftwerke. „Wie auch die beiden anderen Gasturbinenkraftwerke der LEAG, Thyrow und Ahrensfelde bei Berlin, wird das Gaskraftwerk Leipheim nach seiner Fertigstellung der Netzstabilisierung dienen. Für den stabilen Netzbetrieb und damit für das Gelingen der Energiewende sind derartige Anlagen dringend erforderlich. Die LEAG ist bestrebt, ihr Portfolio der Energieerzeugung zu erweitern, und setzt dies bereits in den Bereichen Erneuerbare und Speicher erfolgreich um.“
In Gaskraftwerken sieht die LEAG einen wichtigen Stützpfeiler der Energiewende, der die Stromnetze angesichts abnehmender gesicherter Kraftwerkskapazitäten stabilisiert und so die Folgen des Atom- und Kohleausstiegs abfedert. „Mit der Investition in Leipheim können wir unsere Rolle als Betreiber netzrelevanter Anlagen für die Zukunft ausbauen und leisten unseren Beitrag zum Erfolg der Energiewende in Deutschland. Gleichzeitig dient die Investition auch der Lausitz, denn mit ihr sichern wir stabile Kapitalflüsse für die Wiedernutzbarmachung von Bergbaufolgelandschaften“, betonte Altmann.
Das Gaskraftwerk Leipheim wird als besonderes netztechnisches Betriebsmittel (bnBm) gemäß § 11 Abs. 3 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) im Netzgebiet der Amprion errichtet. Derartige Anlagen sollen überall dort entstehen, wo es die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungsystems erfordert. In Süddeutschland ist dies insbesondere vor
dem Hintergrund der bevorstehenden Stilllegung der verbleibenden Kernkraftwerke der Fall. Nach der geplanten Inbetriebnahme im August 2023 ist ein Leistungszeitraum von zehn Jahren für das GKL vorgesehen. Am regulären Strommarkt wird das bnBm in Leipheim nicht teilnehmen. Ein Aufruf des Kraftwerkes ist nur durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion erlaubt.
Nach der feierlichen Grundsteinlegung wird es nun zügig weitergehen. Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung sowie die Planfeststellungsbeschlüsse für die Gas- und Stromtrasse liegen vor. Siemens Energy hat bereits mit der Errichtung der Anlage begonnen. „Betriebsführung und Instandhaltung vor Ort soll später ebenfalls Siemens Energy übernehmen, die Projektführung erfolgt aber aus der Lausitz. Nach der Inbetriebnahme wird die Anlage auch in das Leitsystem des LEAG-Kraftwerks Schwarze Pumpe eingebunden sein und von dort aus mit überwacht“, erklärte der zweite Geschäftsführer der GKL, Sebastian Lindner.
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