Auf ihrer Reise in die sächsische Lausitz besuchte die Bundeswirtschaftsministerin, Brigitte Zypries, heute das Kraftwerk Boxberg der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG). Dabei kam sie auf einem Kraftwerksrundgang und bei einer anschließenden Diskussionsrunde sowohl mit Vertretern der LEAG-Aufsichtsräte, Mitgliedern des Vorstandes sowie Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern ins Gespräch. Themen waren unter anderem die Rolle der heimischen Braunkohle für die nationale Versorgungssicherheit, die Flexibilität des LEAG-Kraftwerkparks zur optimalen Integration der erneuerbaren Energien in das Energieversorgungssystem sowie die Notwendigkeit verlässlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für konventionelle Energieerzeuger.
Zypries: „Die Energiewende stellt einen langfristigen Transformationsprozess dar, in dem wir neben der Reduzierung der Treibhausgasemissionen die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Den konventionellen Energieträgern kommt in dieser Phase eine wichtige Rolle zu. Ich habe mir heute angesehen, wie die Braunkohlenkraftwerke der LEAG fit gemacht werden, um ihren Beitrag zur Integration der Erneuerbaren in die deutsche Stromversorgung zu leisten.“
Bereits heute schon können die Kraftwerke der LEAG bei hohen Verfügbarkeiten der erneuerbaren Energien in wenigen Stunden auf bis zu 30 Prozent ihrer Leistung abgesenkt werden.
Ebenfalls anwesend bei dem Besuch war EPH-Vorstands- und LEAG-Aufsichtsratsmitglied Jan Špringl. Er bekräftigte das Interesse von EPH, das Lausitzer Energieunternehmen weiter zu entwickeln. „Wir sind ein international operierender Investor, der langfristig investieren will – auch in Deutschland. Mit Sorge betrachten wir die im internationalen Vergleich beispiellos ambitionierten deutschen Klimaziele. Wir appellieren an die Bundespolitik, ihre Klimapolitik an den europaweit vereinbarten Zielen zu orientieren“, so Špringl. Vor allem die Sektor-spezifischen CO2-Ziele für 2030 würden die Energiewirtschaft stärker als alle anderen Sektoren belasten. Dabei seien die Kraftwerke durch den EU-Emissionshandel (ETS) vollständig reguliert. „Wenn der EU-ETS weiter umgesetzt wird, reduziert die Energiewirtschaft bis 2050 mindestens 85 Prozent ihrer CO2-Emissionen. Und zwar ganz ohne zusätzliche Eingriffe“, so Špringl.
Von Seiten der LEAG-Betriebsräte äußerte sich der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rüdiger Siebers zur geplanten Strukturkommission der Bundesregierung. „Wir erwarten von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum energiewirtschaftlichen Zieldreieck, in dem die Braunkohle noch für Jahrzehnte eine starke Rolle haben muss. Ohne die heimische Braunkohle machen wir uns vollständig abhängig von Wind und Wetter – und von Gasimporten“. Siebers weiter: „Wir erwarten von der Strukturkommission keine akademische Debatte. Wir erwarten, dass die Strukturkommission klare Leitplanken aufstellt, wie die Energiewende gesellschaftlich akzeptiert, sozial verantwortbar und wirtschaftlich erfolgreich sein kann.“
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Kathi Gerstner, LEAG, Pressesprecherin, Büro Cottbus
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