Pressemitteilung 18.01.2019

Ausgrabungen im Tagebau werden fortgesetzt

LEAG und Land Brandenburg schließen Vertrag zur Finanzierung bis 2023

Kurz vor Jahresende 2018 ist zwischen der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) ein Vertrag über archäologische Untersuchungen in den beiden Niederlausitzer Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd für weitere fünf Jahre geschlossen worden. Darin wurde vereinbart, die Ausgrabung von Bodendenkmalen zur Sicherung und Bergung von Kulturgut fortzusetzen. Mit der Finanzierung und Unterstützung dieser Arbeiten kommt das Bergbauunternehmen seiner Verpflichtung nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz nach.

Auf dieser Grundlage ist es für das BLDAM möglich, die bisher erfolgreichen Arbeiten kontinuierlich fortzuführen. „Tagtäglich und ganzjährig sind in beiden Tagebauen bis zu 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Bodendenkmalschutz tätig. Die großflächigen Untersuchungen ermöglichen es uns, in der Art eines XXL-Puzzle landesarchäologisch wichtige Themen, wie bronzezeitliche Siedlungsräume, Straßenforschung oder frühe Flurgliederung zu bearbeiten“, so Dr. Eberhard Bönisch, Referatsleiter Braunkohlenarchäologie beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum.

„Wir schätzen die Bedeutung der archäologischen Untersuchungen für die Aufarbeitung unserer Kultur und Geschichte hoch ein. Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln führen wir die erfolgreiche Zusammenarbeit und Unterstützung fort. Die LEAG bleibt für die brandenburgischen Archäologen somit ein verlässlicher Partner“, so Thomas Penk, Leiter Rekultivierung und Umsiedlungsmanagement der Lausitz Energie Bergbau AG.

Ein Schwerpunkt-Denkmal bleibt die Zuckerstraße (Niederstraße) im Tagebau Welzow-Süd. Was heute ein unauffälliger sandiger Waldweg ist, war im Mittelalter eine bedeutende Handelsstraße zwischen Mitteldeutschland und Schlesien, die im Territorium auf einer bis zu 500 Meter breiten Trasse immer wieder verlegt wurde.

Das Highlight der letzten Jahre, die Jagd- und Schlachtplätze aus der Zeit des Neandertalers vor 128.000 Jahren, haben den Fundplatz Tagebau Jänschwalde berühmt gemacht. Im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde werden in nächster Zeit mittelalterliche Felder untersucht. Innerhalb verschiedener Grießener Ackerschläge haben sich Anhaltspunkte für eine noch ältere Flurgliederung ergeben, denen die Wissenschaftler nachgehen wollen. Auch wollen sich die Archäologen weiterhin mit den Holzkohlenmeilern, Objekte der vorindustriellen Energieerzeugung, beschäftigen. Ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der BTU Cottbus-Senftenberg soll Fragen nach dem Zeitraum der Köhlerei, dem Holzbedarf und den Abnehmern der Holzkohle nachgehen.

Fotos zur Pressemitteilung finden Sie unter: https://www.leag.de/de/news/bildarchiv/

Weitere Information finden Sie auf www.leag.de oder www.twitter.com/leag_de.

 

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Kathi Gerstner,
LEAG, Pressesprecherin, Büro Cottbus
Telefon 0355 2887 3010, kathi.gerstner(at)leag(dot)de

Auf der Trasse der neuen B112 an der Neiße wurden bronzezeitliche Siedlungen und Gräber großflächig ausgegraben, Foto: BLDAM Herunterladen
Auf der Trasse der neuen B112 an der Neiße wurden bronzezeitliche Siedlungen und Gräber großflächig ausgegraben, Foto: BLDAM
Eichenstamm aus der Neißeaue (B112) ist im Jahr 199+/-10 v. Chr. umgestürzt und von Schwemmsanden überdeckt worden, Foto: BLDAM Herunterladen
Eichenstamm aus der Neißeaue (B112) ist im Jahr 199+/-10 v. Chr. umgestürzt und von Schwemmsanden überdeckt worden, Foto: BLDAM