Pressemitteilung 30.08.2018

Archäologen im Tagebau Jänschwalde über die Schulter schauen

Am Tag des offenen Denkmals können Ausgrabungen von 10 bis 18 Uhr besucht werden

Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege (BLDAM) präsentiert interessierten Besuchern zum Tag des offenen Denkmals, am 9. September 2018, von 10 bis 18 Uhr, seine aktuellen Ausgrabungen im Vorfeld des LEAG-Tagebaus Jänschwalde. Im Zuge archäologischer Erkundungsarbeiten hatten die Archäologen Überreste eines Pechofens entdeckt, die seit diesem Sommer ausgegraben werden. Von dem ehemaligen doppelwandigen Kuppelofen sind noch große Teile der Bodenwanne erhalten. Ausgangspunkt der aktuellen Grabungen war die Untersuchung eines Grenzhügels im Schnittpunkt der Gemarkungen Jänschwalde-Grießen-Taubendorf.

Die Arbeiten erfolgen auf Grundlage eines zwischen der Lausitz Energie Bergbau AG und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum bestehenden Vertrages zur Finanzierung der Sicherung von Bodendenkmalen in den Tagebauen Jänschwalde und Welzow-Süd. Das Bergbauunternehmen kommt damit seiner Verpflichtung nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz nach. 2018 sind mehrere Archäologen-Teams mit der erforderlichen Technik zur Freilegung der Bodendenkmale im Einsatz.

In den Abbauflächen des Tagebaus Jänschwalde liegen insbesondere am Rand des Neißetals Siedlungen der jungsteinzeitlichen Kultur mit Schnurkeramik und der Lausitzer Kultur. Ein weiterer Schwerpunkt der ganzjährigen archäologischen Untersuchungen des BLDAM sind die Holzkohlenmeiler des bisher größten untersuchten Köhlereigebietes der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Bei den aktuellen Ausgrabungen zeigte sich, dass der Malhügel Standort eines abgetragenen Pechofens war. Möglicherweise steht der entdeckte Pechofen in unmittelbaren Zusammenhang mit der Holzkohlemeilertätigkeit vergangener Jahrhunderte.

Im Zuge des Ausgrabungsprojektes werden, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut Berlin, zahlreiche naturwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt.  Ziel hierbei ist es, mehr über die Produktionsprozesse und die gewonnenen Endprodukte zu erfahren.  Die Grabungsergebnisse beleuchten einen Teilaspekt der umfangreichen archäologischen Untersuchungen zur Landschafts- und Wirtschaftsgeschichte der Grießener Hochfläche. 

Interessierte Besucher erreichen den Ausgrabungsort über die Verbindungsstraße zwischen den Ortschaften Grießen (über die B 112 kommend) und Jänschwalde-Ost (ausgehend von der B 96). Vor Ort erwarten die Besucher, neben den Überresten der Holzteerherstellung, zahlreiche weitere Informationen zu den archäologischen Ausgrabungen im Umfeld des Tagebaus Jänschwalde.


Fotos der Ausgrabungen finden Sie unter: https://www.leag.de/de/news/bildarchiv/

Weitere Informationen finden Sie unter www.twitter.com/leag_de.

 

Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

Marcus Schneider, BLDAM, Referat Tagebau-Archäologie,
Telefon 035601 891 580, marcus.schneider(at)bldam-brandenburg(dot)de


Kathi Gerstner, LEAG, Pressesprecherin, Büro Cottbus
Telefon 0355 2887 3010, kathi.gerstner(at)leag(dot)de

Freilegungsarbeiten an der Fundstelle im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde, Foto: BLDAM Herunterladen
Freilegungsarbeiten an der Fundstelle im Vorfeld des Tagebaus Jänschwalde, Foto: BLDAM
Tag des offenen Denkmals: Anfahrtsskizze zur Fundstelle im Tagebau Jänschwalde, Foto: BLDAM Herunterladen
Tag des offenen Denkmals: Anfahrtsskizze zur Fundstelle im Tagebau Jänschwalde, Foto: BLDAM
Offizieller Flyer für die Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals am Wochenende