Cottbus boomt durch Vielfalt

Den heutigen deutschlandweiten Diversity-Day, den Tag der Vielfalt, dessen 10. Jubiläum wir in diesem Jahr begehen, möchten wir, die Unterzeichner:innen dieser Erklärung, dafür nutzen, um den vielen Menschen in Cottbus und im Umland Dank zu sagen, die sich mit persönlicher Hingabe, großer Hilfs- und Spendenbereitschaft, mit großen und kleine Gesten, Weltoffenheit und Herzlichkeit dafür eingesetzt haben und einsetzen, dass sich Menschen – gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion oder welchen Geschlechts – in dieser Stadt aufgenommen, zu Hause und sicher fühlen können.

Ein solches Engagement ist umso höher zu würdigen in Zeiten, in denen die Folgen einer langen Pandemie, extreme Preisanstiege an den Rohstoffmärkten, Inflation und schließlich auch noch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die darauffolgenden Flüchtlingsströme in Europa und Deutschland für Verunsicherung sorgen. Eine Verunsicherung, die von rechten Populist:innen und selbsternannten Volkstribun:innen nur zu gern zur vermeintlichen Endzeitstimmung umgedeutet wird und ihnen für politische Ränkespiele, Verschwörungstheorien bis hin zu Gewalt- und Umsturz-Fantasien dient. Und wie immer richten sich dann ihr Misstrauen, ihre Ablehnung, Hass und Gewalt gegen alles Fremde, Andere und Unverständliche, das nicht in ihren engen Normenkatalog passt.

Wir dagegen sind der festen Überzeugung, dass unsere Heimat in der Lausitz nur durch Vielfalt, Modernität und eine Kultur der Weltoffenheit, der Teilhabe und des toleranten Umgangs miteinander eine gute Zukunft für alle hier in der Lausitz haben kann. Wir möchten jeden dazu ermutigen, seinen Beitrag dafür zu leisten und den neuen Nationalist:innen und alten Kleingeistern nicht die Deutungs- oder gar Entscheidungshoheit über die Zukunft dieser Stadt und dieser Region zu überlassen.

Cottbus hat sich das Ziel gesetzt, als regionales Ankerzentrum der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zur Boomtown zu werden. Zusammen mit einem starken Umfeld hat die Stadt gute Chancen, die laufende Strukturentwicklung zu meistern, tatsächlich aufzublühen und damit auf die Lausitz und darüber hinaus auszustrahlen – als Universitätsstandort, als modernes medizinisches Zentrum, als Mittelpunkt einer sich erneuernden Energieregion, als Kreativwerkstatt für neue moderne Technologien und als Ort der Kunstfreiheit und künstlerischen Entfaltung.

Diese Chance müssen wir nutzen, denn wir werden sie kein zweites Mal erhalten. Der Schlüssel dafür ist, offen zu sein – offen für Veränderung, für neue Ideen, für neue Menschen, für Diversität auf allen Ebenen. So wird der Standort Cottbus attraktiv für Studierende aus aller Welt, so überzeugen wir junge Fachkräfte, nicht nur ihre berufliche, sondern auch ihre persönliche Zukunft hier zu finden, mit ihrer Familie hier zu leben und zu bleiben. So wird die Stadt schließlich auch interessant als Wirtschaftsstandort für die Ansiedlung von neuen Unternehmen.

Kurz: Cottbus wächst mit den Werten, für die es steht und einsteht, durch Vielfalt und ein gelebtes Miteinander, in dem sich jeder willkommen fühlen darf. Wenn wir es schaffen, dass unsere Stadt und unsere Region auf diese Weise mit jedem Tag etwas liebenswerter, lebenswerter und auch klüger werden, können wir alle dabei nur gewinnen. 

Prof. Dr. Gesine Grande,
Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg

Dr. med. Götz Brodermann,
Geschäftsführer Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Jörg Waniek,
Personalvorstand LEAG