„Harter Kampf um die Kohle“, „Tausende blockieren Kohle-Tagebau“, „Rascher Klimaausstieg soll 72.000 Arbeitsplätze gefährden“, Endspiel um die Kohle“, „Raus aus der Kohle bis 2030!“, „Polizei erstattet 400 Strafanzeigen nach Kohle-Protesten“, „Ausstieg aus der Kohle wird zur Glaubensfrage“, „Die deutsche Kohle ist tot“ - die Schlagzeilensalven der letzten Monate klangen nicht nach dem, was die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ im Namen trägt.

Statt einer sachpolitischen Gestaltung des Ausstiegspfads eskalierte die Situation rund um den Hambacher Forst und in der aufgeladenen Berichterstattung wurden selten die gehört, über deren Daseinsberechtigung und Zukunft hier so hitzig gestritten wird. Im CARBON Spezial „Kohle im Fokus. Jetzt reden wir.“ lassen wir die Lausitzer Kumpel sprechen. Was bewegt sie? Wofür kämpfen sie? Was erwarten sie von der Zukunft? Ein Blick hinter die Schlagzeilen.

Unser Covermodel Karsten „Bongsel“ Hauch arbeitet seit 36 Jahren im Tagebau Welzow-Süd. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Für Symbolpolitik haben wir keine Zeit“, sagt Marco Allner, der im Grubenbetrieb eingesetzt ist. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Jede Woche telefoniere ich mit Menschen, die den Weg in ihre alte Heimat suchen“, erklärt Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister der Stadt Weißwasser und Sprecher der Lausitzrunde. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Die Lausitz ist eine Energieregion, das soll sie auch bleiben“, sagt der Lausitzbeauftragte der brandenburgischen Landesregierung Dr. Klaus Freytag. Foto: Andreas Franke für LEAG
Dr. rer. nat. Adeline Abimwi Wemo, kurz Abim, kam mit 24 Jahren nach Cottbus und arbeitet seit zwei Jahren bei LEAG. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Ich wünsche mir für meine Töchter, dass sie sich frei entwickeln und so selbstbestimmt leben können wie ich.“ Foto: Andreas Franke für LEAG
Familie Knorr: Drei Generationen Lausitzer Bergbau unter sich. Foto: Andreas Franke für LEAG
Marion Knorr studierte Markscheidewesen in Freiberg. Foto: Andreas Franke für LEAG
Ihr Vater Rudi Mitschke war 34 Jahre „in der Kohle“ tätig.
 Foto: Andreas Franke für LEAG
Der jüngste im Familienbunde: Peter Knorr studierte ebenfalls in Freiberg. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Niemals aufgeben, immer weiterkämpfen“, Ricardo Weich, Dispatcher in der Ver- und Entsorgung im Kraftwerk Jänschwalde. Foto: Andreas Franke für LEAG
Der 30-Jährige lässt sich trotz MS-Diagnose nicht unterkriegen. Foto: Andreas Franke für LEAG
Michaela Vogel gehört zu den 15 Prozent der weiblichen Führungskräfte bei LEAG.
 Foto: Andreas Franke für LEAG
Seit 2018 leitet sie den Bereich Fördertechnik und Bau mit 26 Mitarbeitern an vier Standorten. Foto: Andreas Franke für LEAG
Willkommen in Commerau: In dem 250-Seelen Ort leben viele Einwohner direkt oder indirekt von der Kohle. Foto: Andreas Franke für LEAG
So wie Uwe Katscher: „Dank Tarifgehältern können die für diesen Landstrich typischen Dreiseitenhöfe erhalten bleiben.“ Foto: Andreas Franke für LEAG
Sein Neffe Michael Katscher ist Lokführer bei LEAG und Vater der Zwillinge Emma und Frieda. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Die Lausitz nach der Braunkohle wird immer noch die Lausitz sein, aber ohne Industriejobs…
…werden die Lausitzer nicht mehr dieselben Perspektiven in ihrer Heimat haben.“ Roland Urban, Lokführer. Fotos: Andreas Franke für LEAG
Erhielten 1995 die Personalnummern 1, 2 und 3 bei der neugegründeten Bergbautochter GMB: Jürgen Miethe, Frank Große und Karl-Heinz Nitsch. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Man fühlte sich irgendwann nur noch wie eine Nummer – egal, was man für den Betrieb geleistet hat. Da braucht man als Mensch ein dickes Fell.“ Foto: Andreas Franke für LEAG
„Ich mache mir Gedanken um die Zukunft der vielen jungen Kollegen.“ Ingo Arweiler, Blockbetrieb Kraftwerk Jänschwalde. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Ich wünsche mir eine Energiepolitik die von Sachverstand geprägt ist.“ Andreas Peter, Blockbetrieb Kraftwerk Jänschwalde. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Wir werden doch gebraucht!“ Raupenfahrer Karsten Hauch reiste für Rückarbeiten ins 3800 Kilometer entfernte Reftinsky. Foto: Andreas Franke für LEAG
Keine Mondlandschaften: Zu 53 Prozent besteht das rekultivierte Bergbaufolgeland aus Wäldern. Foto: Andreas Franke für LEAG
„Bisher wurden im Lausitzer Revier über 100 Millionen Bäume gepflanzt“, erklärt Thomas Lückfeldt aus der Rekultivierungsabteilung. Foto: Andreas Franke für LEAG
„In 20 Jahren bin ich immer noch im Unternehmen und spiele auch weiterhin im Fanfarenzug Großräschen.“ Nora Gundermann, Auszubildende zur Industriekauffrau. Foto: LEAG

Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ soll bis Ende des Jahres einen Kohleausstiegspfad erarbeiten. Insgesamt 31 Personen aus Umweltverbänden, Gewerkschaften, Wirtschaft und Politik – darunter vier Vorsitzende und drei Bundestagsabgeordnete mit Rede-, aber ohne Stimmrecht – gehören dem Gremium an.