Als "Unser Dorf hat Zukunft"-Titelträger hat Dissen den Staffelstab übergeben. Das Storchendorf macht dem Namen des Landeswettbewerbs aber weiter alle Ehre und geht ein großes, neues Projekt an: Zusammen bauen wir den ersten grünen Solarpark nach Maß vor den Toren des Storchendorfs.
Dissen-Striesow liegt im Herzen der Lausitz und hat sich als Storchen- und Märchendorf einen Namen gemacht. Jetzt plant die Gemeinde zusammen mit der LEAG und dem Projektierer EP New Energies einen 200 Hektar großen PV-Park vor den Toren des Ortes. Dissen will damit ein deutliches Zeichen für eine Beteiligung an der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft setzen, heißt es auf der Website des Ortes. Auf der Suche nach einem Partner für dieses Zeichen fiel die Wahl auf die LEAG.
Einzigartiges Konzept
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (2. v.l.) informierte sich im August vor Ort über den grünen Solarpark. Fabian von Oesen (LEAG) und Robert Zwilling (EPNE) stellten ihm gemeinsam mit Dissens Bürgermeister Fred Kaiser (v.l.n.r.) das einzigartige Konzept vor.
Fabian von Oesen betreut die Erneuerbaren Projekte im Unternehmen und ist auch Ansprechpartner für die Gemeinde. „Mit dem Konzept für einen bislang einzigartigen „Grünen Solarpark nach Maß“, der in eine Vielfalt von Grünbereichen eingebettet wird, wollen wir von Beginn an ein ausgeglichenes Verhältnis von Energiegewinnung, Natur und Anwohnerinteressen herstellen“, so von Oesen. Die für den PV-Park vorgesehene Entwicklungsfläche von etwa 200 Hektar wird von der Aueroxenreservat Spreeaue GmbH bewirtschaftet, die mit der LEAG und EPNE bei der Projektentwicklung und später bei der Flächenbewirtschaftung eng zusammenarbeiten. „Wir müssen heute mehr denn je einen Kompromiss finden, ob wir landwirtschaftliche Fläche zur Nahrungsmittelproduktion oder für die Energieerzeugung nutzen wollen, insbesondere dann, wenn die Bodenzahlen nicht die notwendigen Erträge erbringen können. Und auch der Artenschutz sowie die Artenvielfalt muss bei der Flächenbeanspruchung berücksichtigen werden.“
Biodiversität und Grünstromgewinnung
Eine Streuobstwiese auf dem Gelände des Spreeauenhofs hält kleine Entdeckerstationen bereit und ist zugleich Heimat für Störche, die im Frühjahr und Sommer in Dissen zu Hause sind, Foto: LEAG
Mit dem grünen PV-Park nach Maß gehen LEAG, EPNE und die Gemeinde neue Wege. „Ich bin überzeugt, dass darin die Zukunft für die Erneuerbaren liegt – weg von den reinen Anlageninstallationen hin zu einem guten Miteinander zwischen den verschiedenen Interessenslagen.“ Ein Mindestabstand zum Dorf sowie umfangreiche Maßnahmen zum Sichtschutz sind Bestandteile der Planungen.
Umfangreiche Maßnahmenpaket
„Wir haben eine Heckenstruktur rund um den PV-Park konzeptioniert, die diesen für die Menschen, die vorbeifahren, vom Prinzip her unsichtbar macht“, erklärt von Oesen. Auf der Solarparkfläche selbst sind eine naturnahe Bewirtschaftung und Blühstreifen vorgesehen. „Wir setzen hier eine regionale Saatgutmischung ein, die einer Blumenwiese ähnelt, um möglichst viele Insekten anzulocken. Ergänzend prüfen wir die Etablierung von Streuobstwiesen, um für Vögel die Flächen noch interessanter zu machen. Bestehende Wegverbindung sollen erhalten bleiben, auch für Wildtiere sind Korridore angedacht. So steigern wir in Summe die Biodiversität der Fläche und können damit gleichzeitig Grünstrom gewinnen. Das ist eine Win-Win-situation für alle Beteiligten.“
Erfahrungen dienen als Blaupause
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Beitrag zum grünen Solarpark in Dissen von Lausitz TV anlässlich der Staffelstabübergabe "Unser Dorf hat Zukunft", Beitrag via Youtube
Dennoch stößt ein 200 Hektar großer PV-Park nicht überall auf Begeisterung. Von Oesen ist sich dessen bewusst: „Mir persönlich ist es wichtig, Rahmen und Möglichkeiten zu finden, die Erneuerbare Stromproduktion mit den verschiedenen Interessen zu vereinbaren. Da sind wir mit dem Konzept des grünen PV-Parks nach Maß gut unterwegs, ich kann mir vorstellen, dass diese Maßnahmen auch in anderen Projekten aufgegriffen werden. Wir greifen die Erfahrungen auf, auch im Hinblick auf den Zubau an Erneuerbaren im Rahmen unser GigawattFactory. Auch hier gilt es, verträgliche Lösungen in der Bergbaufolgelandschaft zu schaffen. Andere Bedingungen, aber der gleich Anspruch für uns.“
Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....