
Als Technologiescout auf Innovationssuche
Kein Job wie jeder andere: Robert Klimpke setzt auf Innovationen, netzwerkt erfolgreich intern und extern, um die Technologien von Morgen für die LEAG zu finden. Dazu sucht er Unterstützung.
Safety first, das gilt vor allem in luftigen Höhen. Wenn es doch zu einem Notfall kommt, dann stehen unsere Höhenretter bereit. Um auf jeden Einsatz vorbereitet zu sein, trainieren sie regelmäßig. Denn jeder Handgriff muss sitzen – egal ob im Kraftwerk, Tagebau oder im Windpark.
Dieser Sommer hatte es in sich. Flirrende Hitze, die schon in Büros und Werkhallen das Arbeiten erschwerte. Bei der Wartung von Windturbinen in rund 90 Meter Höhe ist die Belastung noch größer. Die kleine Technikkapsel der Windkraftanlagen (WEA) erhitzt sich schnell. Körperliche Arbeit unter beengten Bedingungen mit Sicherheitsausrüstung ist da eine Herausforderung. Tritt ein Notfall ein, stehen Rettungskräfte gleich vor mehreren Herausforderungen. Wind, Höhe, Hitze, begrenzter Platz und vieles mehr – um im Falle des Falles schnell und sicher reagieren zu können, probte die Deutschlandsparte des italienischen Windkraftanlagenbetreibers ERG SpA und die LEAG Werkfeuerwehr den Ernstfall im Windpark Cottbus.
Am Trainingstag brennt die Sonne, Foto: LEAG
Los geht es vor Ort, die Ausrüstung wird entladen, Foto: LEAG
„Windräder sind schon einige Jahre Bestandteil unserer Höhenrettung“, erläutert Matthias Boslau. Er ist bei der LEAG stellvertretender Leiter der zuständigen Einheit der Werkfeuerwehr. „Begonnen hat alles mit den Windrädern an den Tagesanlagen im Tagebau Jänschwalde. Hier kam der Betreiber damals mit der Frage auf uns zu, wie die Monteure dort oben gerettet werden, wenn etwas passiert.“ Bei 90 Höhenmetern eine berechtigte Überlegung. „Wir haben unsere Ausrüstung angepasst und eine entsprechende Ausbildung gemacht. Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Bei den öffentlichen Leitstellen der Umgebung sind wir speziell für solche Einsätze gelistet. Doch bis heute ist der Ernstfall Gott sei Dank noch nicht eingetreten.“
Der Trainingseinsatz im Video: Im Film wird deutlich, wo die Herausforderung der Rettung aus einer Windenergieanlage liegen. Beeindruckend! Die ERG SpA hat das Training gefilmt, vielen Dank für die zur Verfügungstellung, Video per Youtube, Quelle ERG SpA
Jeder Höhenretter hat seine eigene Ausrüstung und ist für diese verantwortlich, Foto: LEAG
„Als Werkfeuerwehr sind wir in erster Linie Dienstleister für das Unternehmen. Aktuell haben wir 62 Kollegen, die als Höhenretter ausgebildet sind, davon sind 15 Ausbilder“, so Boslau. „Unsere Einsatzorte sind primär die Tagebaue und Kraftwerksstandorte der LEAG.“ Insgesamt verrichten rund 200 haupt- und nebenberufliche Kameraden bei der LEAG-Werkfeuerwehr an ihren Stützpunkten in Schwarze Pumpe, Boxberg und Jänschwalde ihre Arbeit, die weit mehr umfasst als die Brandbekämpfung. Entsprechend umfangreich und spezialisiert ist auch der Fuhrpark der Hauptfeuerwache. „Für die Rettung in der Höhe setzen wir unseren Hubsteiger ein. Damit können wir Menschen in einer Höhe von bis zu 52 Metern retten. Das setzt aber voraus, dass das Fahrzeug auch zum Einsatzort kommt. Dafür brauchen wir entsprechend viel Raum und auch der Untergrund muss den Einsatz hergeben. Das ist vor allem im Tagebau eine Herausforderung.“ Boslau ist seit 2005 Höhenretter, seit 19 Jahren Werkfeuerwehrmann. „Ich bin freiwilliger Feuerwehrmann und hatte irgendwann den Gedanken, das Hobby zum Beruf zu machen.“ Das funktioniert inzwischen auch umgekehrt „Mittlerweile ist Klettern mein Hobby“, erzählt der Lausitzer lachend.
Die Ausrüstung kann heute per Fahrstuhl nach oben gebracht werden, Foto: LEAG
Beruflich muss er regelmäßig im Training bleiben. „Wir Höhenretter müssen mindestens 40 Weiterbildungsstunden ableisten und versuchen das als Ausbilder für das Team möglichst interessant und praxisnah zu gestalten. Deshalb suchen wir ständig Übungsobjekte. Die Schwierigkeit ist, dass diese für die Übung meist außer Betrieb genommen werden müssen. Diesen Sommer hatten wir Glück: Die ERG Germany GmbH , die in Cottbus einen Stützpunkt hat, kam auf uns zu, um sich über die Rettung in Not geratener Personen aus den Kapseln der Windkraftanlagen zu informieren“, erzählt Boslau. „Zusammen haben wir eine Übung als Anschauungsunterricht geplant. So konnten sich die Monteure und der Sicherheitsbeauftragte der ERG Germany GmbH und der ERG SpA ein konkretes Bild von den Abläufen machen und wir die Praxis trainieren. Schwierig sind bei den Windkraftanlagen vor allem die beengten Verhältnisse und die Temperaturen, vor allem im Sommer.“
Vom Boden erläutert Matthias Boslau den Ablauf der Übung für das Team der ERG Deutschland, Foto: LEAG
Da das Training auch gleichzeitig zur Ausbildung genutzt wurde, ist die Anzahl der teilnehmenden Personen höher als bei einem realen Rettungseinsatz. Der darf auch ausnahmsweise länger dauern. „In der Regel sollte der Verunfallte in 30, höchstens 45 Minuten nach Eintreffen der Retter dem Rettungsteam am Boden übergeben werden“, so Boslau. „Bei diesem Training haben wir 40 Minuten gebraucht, obwohl wir aufgrund der Bedingungen auf einen manuellen Aufstieg verzichtet haben und den Befahrer genutzt haben. So bezeichnet man den Fahrkorb, der in gut 10 Minuten nach oben fahren kann.“ Grundsätzlich steigt der Rettungstrupp ohne technische Hilfe auf. Die Ausrüstung wird per Seil hochgezogen. Oben angekommen, wird der zu Rettende erstversorgt und betreut. Wenn möglich wird der Rettungsablauf mit ihm durchgesprochen. Währenddessen wird bereits das Rettungsmaterial installiert. Der zu Rettende wird in die Trage eingebunden und mit einem Retter zusammen abgeseilt. Am Boden wird der zu Rettende für die weitere Versorgung an das Rettungsteam übergeben.
Sicher am Boden: Das Training ist für die Höhenretter erfolgreich beendet, Foto: LEAG
„Die Übung war für uns richtig gut, das zeigt das Video der ERG eindrucksvoll“, erzählt Boslau. „Die ERG Deutschland legt besonders viel Wert auf die Sicherheit ihrer Monteure. Wir haben vereinbart, in Zukunft regelmäßige Schulungen in der windschwachen Zeit im Sommer zu absolvieren, um auf solche Fälle besser vorbereitet zu sein. Eine Win-win-Situation.“
Die Höhenrettung von Windkraftmonteuren wird in Zukunft mit dem Ausbau der GigawattFactory und den dazugehörigen Erneuerbaren-Energien-Anlagen auch bei der LEAG eine noch größere Rolle spielen. 30 Prozent der 7 Gigawatt Erneuerbaren sollen künftig von Windkraftenergieanlagen erzeugt werden. „Dann können wir unser Vorgehen in der Praxis auch an eigenen Objekten erproben“, so Boslau. „Wir sind auf jeden Fall gut für den Einsatz für unsere Kollegen vor Ort vorbereitet – das gilt für alle Höhen, egal ob im Tagebau, Kraftwerk oder an der Windturbine.“
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