LEAG-Tochter SERO Lausitz verwertet Baurestmassen auf höchstem Niveau

Der Tagebau Jänschwalde hat Ende 2023 planmäßig die Kohleförderung eingestellt. Jetzt finden dort Rückbaumaßnahmen und die Vorbereitung für die abschließende Restraumgestaltung statt. Als Stützpunkt dafür dienen noch die Tagesanlagen an der B 97, die parallel dazu als Industrie- und Gewerbepark Cottbus-Ost entwickelt werden. Eine der ersten Neuansiedlungen hier ist die LEAG-Tochter SERO Lausitz GmbH. Sie nahm nach erfolgreichem Probebetrieb im Sommer 2024 als Entsorgungsfachbetrieb für die Aufbereitung und Wiedernutzbarmachung von Baurestmassen, Böden und weiteren Abfällen den Betrieb auf.

„Die BImSch-Genehmigung zur vollständigen Inbetriebnahme der Anlagen liegt seit November 2023 vor“, bestätigt Karsten Klein, Geschäftsführer von SERO Lausitz. „Der Umweltfachbereich der LEAG und unser Team vor Ort haben bei der Vorbereitung der Unterlagen für das Genehmigungsverfahren wirklich gute Arbeit geleistet. Wir konnten unmittelbar mit dem Betrieb beginnen. Die ersten Aufträge wurden bereits erfolgreich abgeschlossen.“

Neue Baustoffe durch Aufbereitung

SERO-Geschäftsführer Karsten Klein bringt die LEAG-Tochter mit aktuell zehn Mitarbeitern an den Start. Perspektivisch werden es mehr als 20 sein.

Aufgabe der SERO Lausitz GmbH ist es, Baurestmassen und Abfälle fachgerecht in dem neu errichteten Sekundär-Rohstoff-Zentrum zu behandeln, zu verwerten oder einer ordnungsgemäßen und schadlosen Entsorgung zuzuführen. Das bedeutet, die Materialien werden als Sekundärrohstoffe wieder an Baustellen geliefert oder stofflich verwertet (z. B. kann Altholz wieder für die Plattenproduktion eingesetzt werden). Hinzu kommen die Aufbereitung für die Energieerzeugung oder die fachgerechte Deponierung. Ein großer Bedarf für die SERO-Leistungen besteht durch Rückbau- oder Umbaumaßnahmen an den Betriebsstandorten oder im Tagebauvorfeld der LEAG selbst. Aber auch andere Unternehmen im weiteren Umfeld nutzen den Service des Lausitzer Start-Ups, das erst vor einem Jahr gegründet wurde und bereits zehn neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Viele externe Unternehmen sind besonders an den Produkten interessiert, die am Ende der Aufbereitungskette stehen.

Zertifizierte Betonsplitte, die SERO herstellt, sind im Baugewerbe stark gefragt.

„Aktuell erzielen wir etwa 90 Prozent unserer Umsätze mit externen Kunden“, sagt Karsten Klein. „Wir können das ganze Konzept von der Rückbauplanung über den Rückbau bis zur Entsorgung und Aufbereitung von verschiedenen Baurestmassen anbieten und stellen Baustoffe für die höchste Verwertungsstufe bereit. Gebrochener Beton wird beispielsweise wieder für die Betonherstellung verfügbar und der angeprallte und gewaschene Gleisschotter wird wieder als zugelassener Bahnschotter zurückgeliefert. Nur ein kleiner und nicht verwertbarer Rest wird deponiert.“

Mittelfristig möchte die SERO Lausitz GmbH CO2-neutrale Sekundärrohstoffe produzieren. Schon jetzt wird die Anlagentechnik voll elektrisch betrieben und die Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umgestellt. Auch die vier Gleisanschlüsse des Sekundär-Rohstoff-Zentrums tragen zu diesem Ziel bei.  

Jährlich bis zu 60.00 Tonnen Baumischabfälle

SERO-Betriebsleiter Lars Benack rechnet mit bis zu 60.000 Tonnen Baumischabfällen im Jahr.

Neben den Brechern und Siebanlagen, die bereits an der Aufbereitung und Störstoffentfrachtung von Bauschutt, Beton und Gleisschwellen arbeiten, soll bis Ende des Jahres auch noch eine Anlage für die Baumischabfallsortierung aufgestellt werden. „Damit lassen sich bis zu 60.000 Tonnen Baumischabfälle im Jahr sortieren und aufbereiten. Auch eine Mineralikwaschanlage und eine Konditionierungsanlage sind im Sekundär-Rohstoff-Zentrum geplant. Auf der Produktseite heißt das, dass aus den Baurestmassen wie zum Beispiel Beton und Gleisschotter gereinigte und hochwertige Splitte als zertifizierte Zuschlagstoffe für die Beton- und Asphaltindustrie bereitgestellt werden können“, erklärt SERO-Prokurist und Betriebsleiter Lars Benack.

Herzstück des SERO-Maschinenparks ist der Prallbrecher, mit dem auch große Beton-Bruchstücke zu Splitten zerkleinert werden.

Bereits in Betrieb ist die Herstellung zertifizierter Sekundärbaustoffe, mit der große Mengen von Baurestmassen fachgerecht für den Straßen- sowie Wege- und Eigenheimbau aufbereitet werden können. Böden werden ebenfalls zur Aufbereitung angenommen, zu Füll- und Oberböden aufbereitet und dem Markt wieder zur Verfügung gestellt. Demnächst wird die SERO Lausitz auch die Konditionierung von Stäuben, Aschen und Schlämmen einführen.

Mehr Infos über SERO Lausitz gibt es hier:
 SERO Lausitz | LEAG

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Autor

Thoralf Schirmer

Nachdem ich 20 Jahre als Lokaljournalist in der Lausitz gearbeitet habe, kam ich 2011 als Pressesprecher ins Unternehmen. Seitdem begleite ich alle Themen aus der Region zusammen mit meinem Team.