Birgit Jordan im Einsatz, Foto: LEAG
An den drei Standorten Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg halten sich die Feuerwehrleute und Rettungskräfte der LEAG-Werkfeuerwehr für Notfall-Einsätze im brandenburgischen und sächsischen Energie- und Kohlerevier bereit. Rettungssanitäterin Birgit Jordan ist seit knapp vierzig Jahren im sächsischen Revier für ihre Patienten da. Immer auf Abruf in 24-h-Schichten bewältigt sie ihren Arbeitsalltag oftmals in schwierigen und nicht vorhersehbaren Situationen.
Als ich Birgit Jordan am Telefon erreiche, hat sie gerade eine 24-Stunden-Schicht hinter sich. Schlaf und etwas Erholung holt sie sich an den freien Tagen, die auf diese kräftezehrenden Schichten folgen. Im Verlauf des Gesprächs wird schnell klar, dass Rettungssanitäter einen anspruchsvollen und körperlich herausfordernden Arbeitsalltag bewältigen müssen, für den sicher nicht Jede und Jeder geschaffen ist.
Rettungssanitäterin im sächsischen Kohlerevier
24-Stunden-Schichtdienst bedeutet für Birgit Jordan immer auf Abruf zu sein. „An Schlaf ist da eigentlich nicht zu denken. Wir ruhen eher und hören mit einem Ohr, ob uns eine Lautsprecher-Durchsage zum nächsten Einsatz ruft“, berichtet Birgit vom Alltag in ihrer Feuerwehrwache am Standort Boxberg. Selbst in dem kleinsten Lagerraum sind Lautsprecher eingebaut, damit keiner einen Alarm verpassen kann. Die LEAG-Feuerwehrleute und Rettungskräfte der LEAG-Feuerwehrwachen leisten Hilfe bei Notfällen in den Tagebauen und Kraftwerken aber auch bei Verkehrsunfällen, Taucheinsätzen oder Höhenrettungen, LEAG-intern und wo sie darüber hinaus angefordert werden.
Birgt Jordan privat. Sie ist 57 Jahre alt, verheiratet, hat einen Sohn und einen Hund, Foto: privat
In der Schicht von Birgit Jordan arbeiten insgesamt 24 Einsatzkräfte, davon 22 Männer und zwei Frauen. Die meisten sind ausgebildete Feuerwehrleute, denn der Werdegang, wie ihn Birgit absolviert hat, ist in der Form heute nicht mehr möglich. 1986 kam die frisch ausgelernte Krankenschwester in die Energiewirtschaft, um die Ärzte an den verschiedenen Betriebsstandorten der sächsischen Tagebaue in der Lausitz bei ihrer medizinischen Versorgung der Beschäftigten zu unterstützen. Vorsorge-Untersuchungen, Kurzwellentherapie, Ultraschall oder kleinere Unfallbehandlungen zählten von Beginn an zu ihren Aufgaben.
Die Wende – auch im Arbeitsumfeld
Bis 1989 in der Frühschicht tätig, änderte sich mit der politischen Wende rasch das Einsatz-Regime und Birgit Jordan musste in das Drei-Schicht-System wechseln. Ihren Sohn erzog sie gemeinsam mit ihrem Mann, der in der Normalschicht tätig war, und der ebenfalls im Haus wohnenden Oma. Der Krankenschwester-Ausbildung folgte damals bei Birgit eine Weiterbildung im Rettungsdienst. Heutzutage erlernen die LEAG-Feuerwehrleute zunächst einen der angebotenen technischen Berufe bei LEAG ehe sie sich zur Feuerwehrfrau oder zum Feuerwehrmann und anschließend zum Rettungssanitäter ausbilden lassen können.
Mit den Jahren änderten sich für Birgit Jordan nicht nur die Arbeitszeiten, sondern auch das Arbeitsumfeld. „Zu Beginn meines Arbeitslebens sind wir bei Einsätzen draußen in den Tagebauen mit normalen Jeeps und der Arzttasche unter dem Arm ausgerückt. Geländegängige Rettungswagen gab es noch nicht. Wir mussten die verletzten Personen dann oft mit der Trage auf der Ladefläche des Jeeps oder den Sitzen unterbringen“, erinnert sie sich.