Muskauer Faltenbogen
Der Muskauer Faltenbogen entstand in der Eiszeit vor 350.000 Jahren. Aus einer mehreren Hundert Meter mächtigen Eisdecke stach in der Gegend von Bad Muskau ein Gletscher hervor, der auf den Untergrund bis in eine Tiefe von 150 Metern wirkte und Erdmassen vor sich auftürmte. Dadurch gelangten tiefliegende Gesteine und Minerale an die Oberfläche, zum Beispiel Braunkohle, Glassande, hochwertige Tone für Buntgeschirr und Ziegel. Deshalb entwickelte sich hier von 1840 an eine Rohstoffe gewinnende und verarbeitende Industrie. Dazu gehören unter anderem etwa 80 Braunkohlengruben im Unter- und Übertagebergbau, mehr als 30 Glashütten und eine deutschlandweit bedeutende keramische Industrie. Heute ist der Faltenbogen eine Altbergbaulandschaft voller Gewässer und ein waldreicher Naturraum mit bedeutender ökologischer Vielfalt.
Warum eine ergiebige Datengrundlage für die Behörden von Nutzen ist, macht Birgit Futterer deutlich, wenn sie berichtet, dass sich potentielle Investoren, die sich im Bereich der Rohstoffindustrie ansiedeln wollen, zuerst an ihre Behörde wenden würden und auf die Stellungnahmen ihrer Behörde bei weiteren unternehmerischen Entscheidungen angewiesen seien.
„Ohne die Geologie und ihre Begleitwissenschaften wären viele Kenntnisse nicht vorhanden. Die Geologie liefert das grundlegende Wissen über unseren Untergrund und zeigt die Potentiale auf. Wie diese dann genutzt werden, entscheiden andere“, so Birgit Futterer. Dabei verdeutlicht sie ebenfalls, dass ihre Behörde genauso wie das Bergamt Brandenburg, mit dem der Geologische Dienst 2004 zum Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe fusioniert ist, seit jeher stark von der Braunkohlen-Erkundung und der daraus resultierenden guten Datenlage profitiert. Der eigene Nacherkundungsaufwand falle damit deutlich geringer aus. „Unsere Aufgabe besteht hauptsächlich in der Sicherung aber auch Weiterverarbeitung der Daten, damals wie heute“, erklärt sie.
Eigengewinnung von Rohstoffen rückt in den europäischen Fokus
So wie die DDR-Regierung den Untergrund nach jedem möglichen Rohstoff gescannt habe, liegt aufgrund der weltpolitischen Unsicherheiten neuerdings auch bei der Europäischen Union der Fokus auf der Eigengewinnung von Rohstoffen. „Man muss wissen, was man hat, für eine größtmögliche Rechtssicherheit“, beschreibt sie die Vorgaben an ihre Behörde, die sich aus dem Critical Raw Materials Act - European Commission (europa.eu) ergeben.