26.08.2022

Es waren alle da aus der großen „Blaulichtfamilie“: Feuerwehr, Polizei, THW, DRK, ASB und Johanniter. Bei der ersten LEAG-Blaulichtkonferenz im Qualifizierungszentrum Lübbenau freute sich Organisator Steffen Köhler, Leiter Unternehmensschutz bei der LEAG, über rund 80 hochrangige Teilnehmer aus allen relevanten Blaulichtinstitutionen mehrerer Bundesländer. Und auch Kommunal- und Landespolitik sowie Bundeswehr und Unternehmen wie die Deutsche Bahn waren vertreten. Ziel der Konferenz war es, die Einsatzkräfte noch besser zu vernetzen und den Austausch und die Koordination unter den Organisationen zu fördern.

„Die LEAG ist gut im Krisenmanagement und hat erprobte, funktionierende Strukturen. So entstand die Idee zur Konferenz und dazu, eine gemeinsame Ausbildungsplattform für alle Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz zu schaffen“, erklärte LEAG-Arbeitsdirektor Jörg Waniek in seiner Begrüßung. Eine Idee sei es beispielsweise, eine gemeinsame Ausbildung der Einsatzkräfte Brandenburgs und Sachsens auf den Weg zu bringen. Waniek betonte, dass sich die LEAG als Betreiber von kritischen Infrastrukturen dauerhaft für die Stärkung des Bevölkerungsschutzes und des Krisenmanagements einsetzen werde.   

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sprach ein Grußwort auf der Konferenz, Foto: Robert Eckstein

Schutz länder- und organisationsübergreifend Denken

Die Teilnehmerschaft war bunt gemischt aus allen Bereichen, Foto: Robert Eckstein

Der Brandenburgische Innenminister Michael Stübgen betonte in seinem Grußwort, dass man sich in Sachen Krisenkommunikation immer vor Augen führen müssen, „dass wir bei einer Störung der Strom- und Kommunikationsnetzte nur sehr eingeschränkt handlungsfähig sind“. Einer sicheren und zuverlässigen Energieversorgung, für die die LEAG stehe, komme eine zentrale Rolle - auch im Krisenfall - zu. Stübgen betonte, dass Bevölkerungsschutz unbedingt länder- als auch organisationsübergreifend gedacht werden müsse. „Aber“, so der Minister, „alle Infrastrukturen der Welt bringen nichts, wenn es uns an Menschen fehlt, die diese Infrastrukturen betreiben können. Ich halte deshalb eine allgemeine soziale Dienstpflicht für überlegenswert.“

 

Belastung aktuell imens

Eine wesentliche Erkenntnis der Konferenz war denn auch, dass für das Ehrenamt bei freiwilligen Feuerwehren und anderen ehrenamtlichen Diensten, die Belastungsgrenze erreicht ist. Konsens war aber auch, dass der Bevölkerungsschutz in Deutschland vor ständig wachsenden, neuen Herausforderungen steht.  Zwei gegensätzliche Entwicklungen, die unter einen Hut gebracht werden müssen, denn immer mehr Waldbrände, Starkniederschläge, Cyberangriffe und Pandemien sind nur einige der zu bewältigenden Herausforderungen. Die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern wie Energie, Wärme, Wasser und Nahrungsmitteln werde ein ums andere Mal auf harte Proben gestellt.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit gefragt

Die LEAG-Werkfeuerwehr zeigte ihr Potential im Rahmenprogramm, Foto: Robert Eckstein

In spannenden Diskussionen wurde sehr schnell der gemeinsame Wille und die Notwendigkeit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Institutionen deutlich. Neben einer Rückschau auf die Krisen der Vergangenheit, diskutierten die Teilnehmer über die Optimierung von Abläufen und Einsatzplänen im Ernstfall, die Helfergewinnung und die Ausbildung der Zukunft. In kleineren Panel-Runden standen die Themen Corona, Waldbrände und Einsatz der Bundeswehr, aber auch die aktuelle Fachkräfte- und Helfersituation sowie eine Ausbildungskonzeption auf der Agenda. „Wir wollen einen möglichst großen Kreis an Vertretern von Hilfsorganisationen, Behörden und Wirtschaft sowie Praktiker vor Ort in einem offenen Dialog an der zukünftigen Vorbereitung auf Krisen und Einsatzlagen beteiligen“, betonte Köhler. Am Ende gehe es schließlich um den Schutz und die Sicherheit aller Bürger und die Aufrechterhaltung der Grundlagen unserer Gesellschaft. „Als LEAG setzen wir uns dauerhaft für die Stärkung des Bevölkerungsschutzes und des Krisenmanagements ein und leisten mit unseren Mitarbeitern und Anlagen einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung“, betonte Köhler.

 

Gute Ausbildung unerlässlich

Die LEAG geht davon aus, dass die Erfahrung ihrer Werksfeuerwehren - und auch die von der BASF in Schwarzheide oder vom Flughafen BER - auch den freiwilligen Kräften nutzt. Großschadenslagen, wie die Waldbrände bei Mühlberg und Falkenberg, hätten gezeigt, dass eine gute Ausbildung unerlässlich sei, so der Leiter der brandenburgischen Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz, Heinz Rudolf. Er hält es deshalb für sinnvoll, dass sich die Kommunen, die Landkreise, das Land und auch die Werksfeuerwehren gegenseitig unterstützen.

Die Gastgeber mit Brandenburgs Innenminister, v. l. Martin Heusler, Leiter Konferenzcenter, Arbeitsdirektor Jörg Waniek, Innenminister Michael Stübgen und Steffen Köhler, Leiter Unternehmensschutz, Foto: Robert Eckstein

Erfahrungen einbringen

Die verschiedenen Vorträge führten zu einer regen Diskussion zwischen den Teilnehmern, Foto: Robert Eckstein

„Als Betreiber kritischer Infrastrukturen mit versiertem Krisenmanagement und großer Werksfeuerwehr haben wir umfassende Erfahrung und großes Interesse an einem optimalen Krisenmanagement und einer funktionierenden Katastrophenhilfe. Viele unserer Mitarbeiter sind ehrenamtlich in Hilfeleistungsorganisationen engagiert und betreiben hier aktiv Hilfe im Ernstfall“, lobte Arbeitsdirektor Waniek. Hinzu komme, dass die LEAG viel Potenzial für spezielle Übungsflächen und Einrichtungen sehe, die einen ergänzenden Mehrwert für die Ausbildung von Einsatzkräften der Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen sowie Verwaltungen haben können. Hier kann die LEAG viel für die Ausbildung von Helfern, optimierte Abläufe im Krisenfall und damit für einen besseren Schutz der Bevölkerung tun. „Unser Interesse als LEAG ist dreigeteilt: Netzwerk, Erfahrungsaustausch und die Schaffung einer gemeinsamen Ausbildungsplattform in der Katastrophenhilfe“, so Waniek.

 

Konferenz als Leuchturm

Der Arbeitsdirektor würdigte die Leistungen aller professionellen und ehrenamtlichen Katastrophenhelfer und betonte: „Diese Auftaktveranstaltung soll ein Leuchtturm werden – sowohl für die Ausbildung der Einsatzkräfte als auch für unsere Region.“ Auch in Zukunft werde die LEAG mit ihrer Expertise und ihren Strukturen Initiativen zum Aufbau eines Innovationsclusters „Krisenmanagement/Katastrophenhilfe“ in der Lausitz unterstützen. Waniek: „Wir verfügen im Bereich Krisenmanagement und Katastrophenhilfe über die dafür notwendigen umfassenden Ressourcen sowie wichtige Alleinstellungsmerkmale wie etablierte Netzwerke, Krisenmanagementerfahrung und starke Strukturen,Werkfeuerwehr an verschiedenen Standorten, ein Arbeitsmedizinisches Zentrum, Ausbildungs- und Schulungseinrichtungen sowie ein umfassendes Serviceportfolio.“

Netzwerk mit Mehrwert

Die DRK-Rettungshundestaffel Fürstenwalde sorgte mit Ihrem Programm für Abwechslung, Foto: Robert Eckstein

Konferenz-Organisator Köhler betonte zum Ende einer gelungenen Veranstaltung, dass das Treffen nur ein erster Aufschlag gewesen sei. Köhler war froh, dass Teilnehmer aus Berlin und Brandenburg, aber auch aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt gekommen seien. "Wir merken, der eine macht es doch ein bisschen anders und vielleicht sogar auch besser als der andere. Das ist ein Mehrwert, den wir bringen können", so Köhler. Nun gehe es darum, zu prüfen, wo eine gemeinsame Ausbildung stattfinden und wo Übungen durchgeführt werden können.

 

Kooperation auf vielenEbenen angestoßen

Klar wurde bei der Veranstaltung auch, dass die LEAG ihr Image im Blaulichtbereich nicht aufpolieren muss, sondern aufgrund vieler unterstützender Einsätze bei Unfällen, Waldbränden, Notlagen einen hervorragenden Ruf in der Region hat. Davon waren auch die Konferenzteilnehmer schnell überzeugt, die sich im Rahmenprogramm Vorführungen der DRK-Rettungshundestaffel Fürstenwalde und der LEAG-Werksfeuerwehr anschauen konnten und mit reichlich Applaus bedachten. Einen positiven Soforteffekt konnte das LEAG-Qualifizierungszentrum verzeichnen. Bereits während der Veranstaltung wurden erste Kooperationsgespräche mit neuen Partnern geführt, sagte ein sichtlich zufriedener Hausleiter Martin Heusler.

 

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Autor

Steffen Herrmann

Nach meinem Studium der Verwaltungswissenschaften am Bodensee und diversen Stationen als Journalist in Baden-Württemberg und Berlin hat es mich in die Kommunikation gezogen - zunächst für ein Ministerium in Berlin und dann für fast ein Jahrzehnt bei Vattenfall. Nun freue ich mich, seit Gründung der LEAG der Medien-Ansprechpartner für alle LEAG-Themen in Berlin zu sein.

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