Großauflauf in Schwarze Pumpe. Schon lange vor der angekündigten Eintreffen des Bundeswirtschaftsministers standen vor allem junge Mitarbeitende der LEAG Spalier bis zum Eingang des Kraftwerks. Ihre Botschaft: Wir sind die nächste Generation im Revier. Wir brauchen Zukunftsperspektiven. Die LEAG hat geliefert, jetzt sei die Politik gefragt.
Genau um diese Transformation ging es auch im Spitzengespräch zwischen den beiden Delegationen. Denn weder Robert Habeck noch Thorsten Kramer kam allein. Und ein reges Medieninteresse an dem gesamten Besuch des Wirtschaftsministers in der Lausitz schaffte zusätzliche Betriebsamkeit. Schnell ist klar, dass ein Austausch in Tiefe an diesem Tag nicht stattfindet. Dennoch ist der erste Schritt zu diesem gemacht. So betonte auch Habeck eher Gemeinsamkeiten auf seiner Tour durch das Besucherzentrum zur BigBattery und zum Aussichtspunkt und zurück. Er nahm sich Zeit zum Gespräch mit der Jungend- und AuszubildendenVertretung, lehnte aber die Unterschrift zum überreichten Forderungsvertrag mit dem Hinweis ab, ein Vertrag würde erst am Ende der Gespräche stehen und nicht zu Beginn. Demgemäß verblieben auch die Beteiligten der Gesprächsrunde.
Transformation heißt Neues wagen
Habeck hob in seinem Schlussstatement hervor, dass die Pläne der LEAG für die Zukunft der Region und für das, was Deutschland plane, womöglich nur der Anfang seien. Denn die Flächen hier würden zu mehr einladen, mit positiven Effekten auf die Strukturentwicklung. Hier müsse die Bundesregierung die Voraussetzungen schaffen, um entsprechende Investitionsentscheidungen fällen zu können. Im Anschluss stellte sich Habeck den Fragen. Doch nicht nur denen, der Medienvertreter. Denn nach dem öffentlichen Teil besuchte er rund 150 Mitarbeitende der LEAG in der Betriebskantine des Kraftwerks Schwarze Pumpe. In ruhiger Atmosphäre kam es zum Austausch. Robert Habeck zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Kolleginnen und Kollegen und bat um Verständnis, das in Zeiten der Transformation Neues gewagt und mit Tempo vorangetrieben werden muss.
Erstes Fazit
Fest steht, dass die Lausitz hat beste Voraussetzungen für die Transformation hat. Die LEAG liefert mit der GigawattFactory ein einzigartiges Konzept für die neue grüne Grundlast. Aber es fehlen Grundlagen für Investitionsentscheidungen und Maßnahmen zur Infrastrukturbeschleunigung:
- Wir brauchen beschleunigte Genehmigungsverfahren für den
Zubau Erneuerbarer Energien. - Der Ausbau der Gastransportinfrastruktur Ostdeutschlands
ist die Voraussetzung für die Versorgung neuer emissionsarmer Kraftwerke. - Die Energiewende braucht ein völlig neues Marktdesign.
- Nur mit Anreizen für PV-Modulfertigung mit 100%
Fertigungstiefe in Europa können steigende Zubaubedarfe gedeckt werden.
Der erste Austausch ist Geschichte. Er hat viele Reaktionen hervorgerufen, in der Lausitz und außerhalb. Was bleibt und wird zeigt sich erst noch.
Der Besuch Habecks in der Lausitz in den Medien (kleine Auswahl ohne Paywall):
DPA Bericht
Süddeutsche Zeitung
Wirtschaftswoche
ZDF
MDR Sachsenspiegel
RBB Brandenburg aktuell