15.07.2021

Die eindrucksvolle Wirkung des Tagebaus zieht jährlich  zahlreiche Besucher an, welche die Einmaligkeit der Tagebau- und Rekultivierungsflächen der LEAG z. B. mit dem Quad oder einer Geländewagentour erleben wollen. Illegale Touren auf eigene Faust können allerdings leicht zur Gefahr für Mensch und Natur werden. Ein unnötiges Risiko, denn man kann den Tagebau offiziell, organisiert und sicher erkunden.

Als „Stadt am Tagebau“ macht sich Welzow die landschaftlichen Besonderheiten der Tagebau- und Rekultivierungsflächen zum Vorteil. Der Bergbautourismus-Verein „Excursio“ in Welzow bietet in Kooperation mit der LEAG verschiedenste Möglichkeiten an, die beeindruckenden Landschaften des Tagebaus aus hautnaher Perspektive zu erleben. In Kooperation mit Excursio offerieren noch weitere Tour-Anbieter wie „Quad Event“, „Offroadtouren Bothe“ oder „Quadcenter Ittmann“ ein sicheres, eindrucksvolles und spannendes Tagebauerlebnis auf vier Rädern.

Die Tagebaulandschaft im Tagebau Welzow-Süd ist abwechslungsreich, vom Weinberg über die Großgeräte ist vieles dabei, Foto: LEAG

Illegale Touren bergen Gefahren

Das Kauscher Lugk ist ein geschlossener Sicherheitsbereich. Dennoch wird das Gelände illegal befahren, wie Fahrspuren zeigen, Foto: LEAG

Quad- und Geländewagenfahrten werden sehr bewusst nur in Kooperation mit erfahrenen und in Sachen Sicherheit geschulten Partnern angeboten. Denn Quad- und Geländewagenfahrer, welche auf eigene Faust die Flächen des Tagebaus befahren, handeln nicht nur illegal, sondern dringen in für sie zum Teil nicht erkenntliche Gefahrenzonen und Schutzgebiete ein. Durch unachtsames und rücksichtsloses Verhalten können sie rekultivierte Flächen beschädigen und sich selbst in Gefahr bringen. So werden Verbotsschilder oft missachtet, obwohl diese klar auf die Grenzen des LEAG-Geländes sowie auf Sicherheitsrisiken hinweisen. Letztlich können die Gefahren in Bergbau-Gebieten von Laien leicht unterschätzt oder gar nicht erkannt werden. Durch das illegale Betreten und möglichen Schäden an den Flächen machen sich die Fahrer zudem strafbar.

Mit dem Jeep können Interessierte geführte Touren über Excursio in den Tagebau Welzow-Süd unternehmen, Foto: LEAG

Mit gebuchten Touren auf der sicheren Seite

Neben seiner Arbeit bei der LEAG engagiert sich Siegfried Laumen im Bergbautourismusverein Welzow. Als Kulturmanager auf dem Gut Geisendorf setzt er sich für die Kulturszene in der Region ein, Foto: LEAG

Auf der sicheren Seite ist, wer die Angebote für geführte Tagebau-Erkundungen nutzt. Dafür bietet Excursio unterschiedlichste Geländewagentrips an. Für den, der es etwas sportlicher mag, verweist Excursio auch auf seiner Website auf z.B. oben genannte Kooperationspartner für Quadtouren. Doch so wie die Sicherheit der Arbeiter im Tagebau für die LEAG größte Priorität hat, stellt auch die Sicherheit der Gäste bei den Touren das höchste Gut dar. „Die Routen sind mit der LEAG abgestimmt und werden bei Veränderungen aktualisiert. Unsere Gästeführer melden sich, wie jede Fremdfirma, vor dem Betreten des Betriebsgeländes an und werden über etwaige Besonderheiten informiert. Zudem nehmen alle Mitarbeiter an den regelmäßigen Schulungen zur Tagebausicherheit und der technologischen Entwicklung teil,“ informiert Siegfried Laumen, Vorstandsmitglied von Excursio. Das Einhalten der vorgegebenen Routen verhindert auch mögliche Schäden in den rekultivierten Bereichen der Bergbaulandschaft. Die Schulungen durch den Bergbaubetreiber sind auch für jene Firmen verbindlich, die es den Gästen ermöglichen, in verschiedenen Bereichen des Betriebsgeländes selbst fahren zu können. Bei Quadtouren wird außerdem die Berechtigung (Führerschein Klasse B) überprüft. Schließlich ist auch die Einhaltung der Fahrzeiten von 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr (von September bis April nur bis 16:00 Uhr) aufgrund des Wildwechsels wichtig.

Bis zur Förderbrücke in die Grube kann es gehen, Foto: LEAG

Touranmeldung bei Excursio und Co

Braunkohle erfassen, das ermöglicht eine Tour in den Tagebau, Foto: LEAG

Touren mit dem Geländewagen können direkt bei Excursio gebucht werden. Eine zweistündige Geländewagentour kostet insgesamt für vier Personen 199 Euro (Familienpreis 150 Euro), jede weitere Person (bis zu sieben Teilnehmer möglich) bezahlt 25 Euro. Zusätzlich gibt Excursio auf der Website auch die Möglichkeit sich seine ganz eigene individuelle Tour mit ausgewählten Zielen und Schwerpunkten zu erstellen. An Quadtouren und Geländewagentouren für Selbstfahrer von Anbietern wie „Offroadtouren Bothe“ oder „Quadevent“ darf jeder mit einem gültigen Führerschein der Klasse B teilnehmen. Die Preise für Quadtouren starten bei 59 Euro für eine einstündige Schnuppertour (Beifahrer nur 30 Euro) und variieren bis zu 199 Euro für eine fünf- bis sechsstündige stündige Ganztagestour. Die Touren durch bergbautypisches Gelände sind für vier bis zehn Personen ausgelegt.

Mannschaftstransportwagen für den Tagebau, hier in Welzow-Süd

Auch mit dem Mannschaftswagen geht es seitens Excursio in den Tagebau, Foto: LEAG

Tagebau als Tourismusmagnet

Neben Geländewagentouren bietet Excursio eine Vielzahl alternativer Tagebauerlebnisse an. Verschiedenste Touren wie „Kohle Sand und Bergmannshand“, „Sonnenuntergang im Tagebau“ bis hin zu „Kohle, Wein und neues Land“ erklären und zeigen die variable, teilweise bizarre Ästhetik ebenso wie Chancen und Entwicklungen des Tagebaus. Auch die Vermietung von Fahrrädernund Tretmobilen gehört zum touristischen Angebot. Den Grundstein für das regionale Unternehmen legte 2010 die LEAG (damals Vattenfall) gemeinsam mit der Stadt Welzow. Gefördert über den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung und mit zahlreichen Partnern, ist Excursio mittlerweile ein Beispiel für die Bedeutung des Tagebaus über das Geschäft der Braunkohleförderung und Stromerzeugung hinaus.

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Autor

Pauline Ruben

Pauline Ruben ist Schülerin am Evangelischen Gymnasium in Cottbus. Bei der LEAG absolvierte sie im Sommer ein Schülerpraktikum im Team der "Externen Kommunikation". Während ihres Einsatzes hier entstand dieser Blogbeitrag.

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