WindNODE
70 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie forschten über vier Jahre an übertragbaren Musterlösungen für eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung bei zunehmender, aber schwankender Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Die Koordination erfolgte im Verbundprojekt WindNODE, im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. LEAG war als Assoziierter Partner mit dem Projekt „Innovatives Energiedrehkreuz Lausitz“ an WindNODE beteiligt.
Die Erkenntnisse aus WindNODE sind vielseitig und sie sind beeindruckend: Dutzende Projekte füllen den 250 Seiten starken Abschlussbericht. Im Arbeitspaket 7 „Industrielle Lastverschiebepotenziale“ auf Seite 172 wird es für die LEAG konkret. „Flexibel im clever organisierten Verbund“ lautet die Überschrift. Hier geht es um ein neues Konzept zur weiteren Flexibilisierung der steuerbaren Strombereitstellung. Denn einzelne Anlagen können hohe Flexibilitätsanforderungen nur mit unterschiedlicher Effizienz erfüllen. Verbindet man sie aber zu einem virtuellen Kraftwerk, lässt sich ihr Einsatz optimieren. So soll jede einzelne technische Einheit ihre Fähigkeiten bestmöglich einbringen können.
Die variable Kombination einzeln adressierbarer Anlagen zu virtuellen Kraftwerken bietet die Möglichkeit, effizient auf die neuen Anforderungen und Möglichkeiten der Märkte zu reagieren. Ein Beispiel hierfür ist Regelleistung – die erste Hilfe bei unvorhergesehenen Schwankungen der Stromerzeugung oder des Verbrauchs. Diese Regelleistung wird vom Übertragungsnetzbetreiber ausgeschrieben. Wer den Zuschlag erhält, muss ständig in der Lage sein, die vereinbarte Leistung zu erbringen. Das heißt, er muss entweder zusätzlich Strom einzuspeisen oder dem Netz durch Verbrauch bzw. Speicherung Strom entziehen. Dabei haben sich die Erbringungszeiträume für Regelleistung immer weiter verkürzt. Musste ein Bieter früher über eine Woche 24 Stunden am Tag Leistung für den Bedarfsfall bereithalten können, gilt dies heute für 4-Stunden-Blöcke, also in sechs Blöcken pro Tag. Ein virtuelles Kraftwerk ermöglicht auch kleineren Erzeugern und Verbrauchern, marktfähige Angebote abzugeben. Eine Anlage kann so an den Geboten eines Tages ganz unterschiedlich beteiligt sein – besonders interessant für Speicher und produzierende Unternehmen. Doch wie lassen sich diese Möglichkeiten am besten nutzen?