Leisdy Gisse Alvarado Huanay. Die Ingenieurin wechselt aus der Wissenschaft zu LEAG, Foto: LEAG

Bis 2030 plant die LEAG bis zu 7 Gigawatt erneuerbarer Stromerzeugung ans Netz zu bringen und als grüne Grundlast verfügbar zu machen. Dafür wird das Lausitzer Energieunternehmen neben verschiedenen Großspeichern auch einen neuen Typ H2-ready-Gaskraftwerke und reine Wasserstoffkraftwerke errichten. Um die Vorbereitung und Entwicklung dieser Projekte kümmern sich Teams erfahrener Fachleute, darunter Leisdy Gisse Alvarado Huanay.

Die 42-jährige Verfahrenstechnikerin kam im Februar 2023 mit wissenschaftlicher Expertise und praktischer Projekterfahrung direkt von der BTU Cottbus-Senftenberg zur LEAG.

„Ich arbeite hier im Bereich Grundlagen und speziell für die neuen Kraftwerksprojekte in Boxberg und Jänschwalde“, erklärt sie. „Wir prüfen die Dokumente für die technische Planung, müssen für jedes der Projekte die erste technische Einschätzung geben, sozusagen prüfen, ob und mit welchen Parametern das am Ende so funktionieren kann wie geplant. Dabei arbeiten wir mit dem Business Development und der Projektentwicklung eng zusammen.

Ich habe schon früher als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BTU gemeinsame Forschungsprojekte mit Industriebetrieben betreut, zum Beispiel Power to Liquid in Jänschwalde. Aber der unmittelbare Praxisbezug bei meiner Arbeit jetzt ist ein ganz anderer. Wir müssen mit dem aktuellen Wissensstand arbeiten und uns vieles auch selbst erarbeiten, weil es gerade zu Wasserstoff-Projekten bisher nur wenig praktische Erfahrung gibt.“

Women@LEAG

Anlässlich des Internationalen Frauentags startet unsere Porträtreihe "Women@LEAG", die den starken Frauen bei der LEAG gewidmet ist. In unserem Unternehmen haben unsere Kolleginnen seit jeher in den unterschiedlichsten Bereichen wichtige und verantwortungsvolle Positionen inne.

Wir glauben, dass es nicht nur inspiriert, weibliche Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven sichtbar zu machen, sondern auch wesentlich dazu beiträgt, mit Stereotypen zu brechen. Mit dieser Serie möchten wir die Leistungen von Frauen in unserem Unternehmen regelmäßig würdigen, nicht nur an einem einzelnen Tag im Jahr.

IT-Hintergrund hilft im neuen Job

Deshalb besteht viel von dieser Arbeit aus dem Erstellen von Modellierungen und Simulationen am Monitor. „Dabei kommt mir jetzt zugute, dass ich am Anfang mal ein Informatik-Grundstudium in Cottbus absolviert habe“, sagt Leisdy Gisse Alvarado Huanay.

Da war sie gerade erst mit 19 Jahren von Peru nach Deutschland gekommen. Die Sprache zu lernen, hier zu studieren und mit diesem Rüstzeug als Ingenieurin zurück nach Lateinamerika zu gehen – das war der Plan.  Aber dann kam ein erstes Jobangebot, sie traf ihren späteren Ehemann, einen IT-Experten, und fand eine zweite Heimat in Cottbus.  

„Es ist sogar so, dass ich mein Zuhause in Cottbus vermisse, wenn ich meine Familie in Peru besuche“, verrät sie. „Am Anfang war die Trennung schwer, besonders für die Familie. Aber jetzt sind sie froh, dass ich hier in Deutschland meinen Platz gefunden habe. Und ich glaube, auch ein bisschen stolz auf mich. “

Bislang, so schätzt Leisdy Gisse Alvarado Huanay ein, gibt es noch nicht allzu viele Kolleginnen mit gleicher Ausbildung in ihrer Abteilung. „Ich würde mir wünschen, mehr Frauen als Ingenieurinnen in diesem Bereich zu sehen. Das entwickelt sich hoffentlich noch. Wir waren in unserem Verfahrenstechnik-Studium nur fünf Frauen, aber zu denen halte ich heute immer noch Kontakt und sie haben alle einen guten Job in ihrem Beruf gefunden.“

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Autor

Thoralf Schirmer

Nachdem ich 20 Jahre als Lokaljournalist in der Lausitz gearbeitet habe, kam ich 2011 als Pressesprecher ins Unternehmen. Seitdem begleite ich alle Themen aus der Region zusammen mit meinem Team.