04.03.2022

„Wer jetzt nichts macht – der verpasst den Wandel!“ So lautet der Leitspruch von Project Future für den 2. März 2022. Eine Aktion für die junge Generation in der Lausitz, die sich stark macht für ihre Zukunftsperspektiven und Chancen in der Lausitz und in Mitteldeutschland vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs. Am Industriepark Schwarze Pumpe treffen sich Wirtschaftsminister, Vorstände der LEAG und die Generation junger Menschen, um über die Herausforderungen zu sprechen und ein klares Zeichen zu setzen.

Alexander Keil und Linda Rudolph (v.l.) sind Mitglieder der Jugend- und Auszubildendenvertretung der LEAG, Foto: LEAG

Linda Rudolph und Alexander Keil arbeiten bei der LEAG. Beide haben hier gelernt und engagieren sich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung. An diesem Tag stehen sie als Organisatoren und Moderatoren auf der Bühne, um der U30-Generation eine Stimme zu geben.

Lange haben beide auf den Tag hin gefiebert, der wegen der Corona-Pandemie schon mehrmals verschoben werden musste. Aufgegeben haben sie das Format allerdings nicht – dazu ist das Thema zu wichtig, sind sich beide einig.

Der Aktionstag von Project Future startet 

Es ist ein sonniger, wenn auch bitterkalter Tag vor den Toren des Industrieparks in Schwarze Pumpe. Ein mit Flatterband abgesperrter Bereich ist hier entstanden, auf den nun viele Menschen zuströmen. Innerhalb des Bereichs steht eine Hebebühne mit Spruchband, ein knallroter Pavillon, auf dem das Logo der IGBCE zu sehen ist. Und mittig eine Bühne, die nach allen Seiten offen ist. Auszubildende, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben sich um das Podest gruppiert – in Arbeitskleidung, mit Fahnen und Trommeln warten alle gespannt. Dann geht es los.

Foto: LEAG

Laut und gut sichtbar - so zeigen sich die jungen Leute bei ihrem Aktionstag den Gästen und der Presse, Foto: LEAG

Oben auf der Bühne bei Linda und Alexander haben sich die Gäste eingefunden, die hier heute Rede und Antwort stehen sollen.

Jörg Steinbach (SPD), Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie in Brandenburg. Thomas Kralinski (SPD), Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Außerdem Thorsten Kramer, Vorstandsvorsitzender der LEAG und Jörg Waniek, LEAG Vorstand für Personal und Recht.

Gemeinsam mit Betriebsrat Uwe Teubner halten alle Anwesenden zuerst eine Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine ab, bevor die Veranstaltung Fahrt aufnimmt. Lars Katzmarek bringt es mit seinem Rap-Song auf den Punkt. Den jungen Leuten eine Perspektive in ihrer Heimat ermöglichen.

Darauf kommt es an. Während er singt, werden im Hintergrund Fahnen geschwenkt und rote Leuchtsignale entzündet. Ein Auftakt mit Wucht – und so geht es auch weiter.

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Lars Katzmarek performt bei dem Aktionstag live. Hier sehen Sie das offizielle Musikvideo zum Song "Unsere Perspektive"

Thomas Kralinski, Thorsten Kramer und Jörg Waniek (v.l.) nehmen die Sorgen und Fragen ernst, die ihnen gestellt werden, Foto:LEAG

Nicht nur warme Worte

Die Fragen und Aussagen sind eindeutig und klar formuliert. Was muss geleistet werden, damit die Transformation gelingt und in Zukunft neue Arbeitsplätze entstehen? Was können wir, ganz konkret, dazu beitragen?

Welche Rolle werden neue Technologien und die Erneuerbaren dabei spielen und in welchen Bereichen sollen die zukünftigen Arbeitsplätze überhaupt in welchen Größenordnungen entstehen? Kann hier eine Modell-Region für Wasserstoff wachsen?

Solche und viele Fragen mehr werden gestellt.Wenn auch nicht alle konkret beantwortet werden können, bekommen die jungen Laute doch deutlich mehr als „nur warme Worte“, wie Linda es zu Anfang auch eingefordert hatte.

Auf der Grenze von Sachsen und Brandenburg werden Zukunftsthemen diskutiert, die wegweisend für beide Bundesländer sein werden, Foto: LEAG

Steinbach besonders betonte, dass die Fachkräfte hier in der Region gebraucht werden würden. Als puren Goldstaub bezeichnete er die Jungfacharbeiter, die hier ausgebildet würden und Perspektiven bei vielen, schon konkret angelaufenen Ansiedlungen von Firmen sowie der LEAG hätten.

Steinbach appelliert besonders an die anwesenden Führungskräfte der LEAG. „Sichert den Ausbildungsstandort Jänschwalde als Ausbildungsstandort der LEAG. Das wäre mein großer Wunsch.“ Und weiter an die jungen Leute gewandt: „Wir wollen euch keine Ausrede geben, die Region zu verlassen. Wir brauchen euch hier in Südbrandenburg. Bitte haltet eurer Heimat an der Stelle die Treue.“ 4000 Mitarbeiter, diese Anzahl erwarte der Minister auch in Zukunft von dem Unternehmen.

Foto: LEAG

Facharbeiter werden auch in Zukunft gebraucht

Zukunftsorientierung, Sozialverträglichkeit, Transparenz. Nur drei der Schlagworte, die sich Vorstände und Minister auf die Fahnen schreiben, Foto: LEAG

Besonders um das Thema Transformation ging es auch LEAGs Vorstandsvorsitzendem Kramer, der den Gedanken Steinbachs aufgreift. Um die nötige Veränderung herbeizuführen, werde jeder Mitarbeiter gebraucht. Es werde Ideen und Konzepte geben, die allerdings Unterstützung aus der Belegschaft brauchen, um das Unternehmen für die Zukunft zu gestalten. Ohne werde es nicht gehen.

Und an Steinbach gewandt, stellte er noch einmal klar: „Ich sehe eine Herausforderung in der Zahl, die Herr Steinbach genannt hat. Keine Frage. Aber die Herausforderung hängt mit der Zeit zusammen, die uns zur Verfügung gestellt wird. Und da würde ich immer nur die Zahl 2038 unterschreiben. Wenn wir das hinbekommen wollen, was wir jetzt gerade besprechen, dann brauchen wir diese Zeit. Eine Transformation dieser Größenordnung – das ist nicht in zwei, drei Jahren erledigt. Diesen Zeitraum muss man uns zur Verfügung stellen, sonst brauchen wir nicht über 4000 Arbeitsplätze sprechen.“

Des Weiteren betont Kramer, dass neue Technologien ein Treiber für die Zukunft sein werden und dass die LEAG die Energiewende mit übergreifenden Strategien und Projekten beispielsweise im Bereich Wasserstoff unterstützen werde. Dabei bekannte er nochmals, dass auch diese Anlagen Fachkräfte benötigen werden, genau wie die Kraftwerke und Tagebaue heute. Dass es also auch in Zukunft einen großen Bedarf an motivierten, gut ausgebildeten Mitarbeitern geben werde, steht für ihn außer Frage.

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"Wir hatten ein tolles Team im Hintergrund, uns haben viele Leute geholfen. Deswegen haben wir das hier auch so toll hinbekommen", sind sich Alexander und Linda einig. Ihr Dank gilt den Unterstützern, Foto: LEAG

Erste Zeichen sind gesetzt – weitere werden folgen

Fazit: Der Grundtenor ist eindeutig. Alle sind sich einig, dass ein Hierbleiben der Jungen und die Bereitschaft zu Veränderung der Schlüssel für die Zukunft sein werden, um die Perspektiven der Lausitz positiv zu gestalten.

Die Bereitschaft zur Veränderung und dafür einzustehen, dass die Arbeit in der Region bleibt – dieses Zeichen ist an diesem Aktionstag deutlich zu spüren. Linda und Alexander bringen es abschließend noch einmal auf den Punkt.

Linda: „Wir haben es geschafft, dass die wichtigsten Leute sich hier versammelt haben und uns Rede und Antwort gestanden haben. Wir haben einige konkrete Aussagen bekommen, das war uns wichtig. Wir müssen weiter im Gespräch bleiben und werden das auch, das können wir den jungen Leuten versprechen.“

Alexander: „Wir haben Signale in alle Richtungen gesendet, an unser Unternehmen, die Mitarbeiter: Ja, hier passiert was! Und gleichzeitig ein Signal an Politik und Vorstand: Hier sind so viele junge Leute und die wollen gern in der Region bleiben. Schafft uns eine Perspektive, dann ziehen wir mit.“

Auch in Zukunft sind weitere Aktionen von Project Future geplant, bei denen die Belegschaft mit eingebunden werden soll, um zu zeigen: „Wer jetzt nichts macht – der verpasst den Wandel!“

 

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Juliane Krause

Autor

Juliane Krause

Seit April 2018 verstärke ich als Redakteurin das Kommunikationsteam der LEAG. Ursprünglich begann mein beruflicher Werdegang allerdings in der Welt des Bestellwesens. Als Quereinsteiger in die Welt der Worte bringe ich aus dieser Zeit meine mehrjährige Berufserfahrung mit, genau wie meinen offenen Blick. Abseits meiner ersten, journalistischen Erfahrungen der Vergangenheit freue ich mich jetzt darauf, an meinen immer neuen Aufgaben zu wachsen. Und gespannt bin ich natürlich auch – auf die Menschen und Geschichten, die mich erwarten! Denn wie sagte bereits einer meiner liebsten Autoren: „Die Neugier ist die mächtigste Antriebskraft im Universum, weil sie die beiden größten Bremskräfte im Universum überwinden kann: die Vernunft und die Angst.“

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