Klarheit für die nächsten Jahre für Spree und Schwarze Elster
Ein Fakt, den die Zusage der Umweltministerien Brandenburgs, Sachsens und Berlins zur Konferenz unterstreicht. Alle drei Länder suchen übergreifend bereits nach Lösungen. „Das bedarf eines hohen Maßes an Abstimmung und Vertrauen. In den nächsten 4 bis 5 Jahren muss Klarheit darüber gewonnen werden, wie die Wasserwirtschaft für die Region rund um Spree und Schwarze Elster funktionieren soll“, so Arnold.
Bergbau stützt Wasserhaushalt noch wesentlich
Der Bergbau greift seit Jahrzehnten in die statischen Grundwasserressourcen der Lausitz ein. Vor Beginn des Bergbaus sorgte hochstehendes Grundwasser für die Fortleitung des Flusswassers. Dieses wird im Bereich der Tagebaue abgesenkt, wodurch der Fluss zunächst Wasser verliert. Doch die gehobenen Mengen werden zum Großteil dem Fluss wieder zugeführt.
Spree liegt aktuell über ihrem natürlichen Leistungsvermögen
Ingolf Arnold bei der Wasserkonferenz Lausitz am 12. März in Cottbus, Foto: BTU
In der Zeit des Bergbaus liegt die Spree deshalb über ihrem natürlichen Leistungsvermögen. Dies wird sich neu regulieren. Die Spree wird sich wieder ihr natürliches Kleid anziehen – wie schon zuvor bei den Trockenperioden zum Beispiel in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts, einer übrigens vergleichbaren Situation,“ wie Arnold weiß. Doch anders als heute gab es damals keine Talsperren und andere Speichersysteme, um einen Ausgleich zu schaffen. Im Spreewald fielen viele Arme der Spree trocken. Eine Katastrophe für die Naherholungsgebiete. „Die letzten drei Trockenjahre haben gezeigt, dass die Talsperren und Speicher zusammen mit den Sümpfungswässern der Tagebaue und einer gezielten Regelung der Wasserbedarfe, wie sie aktuell über die Flutungszentrale erfolgt, in der Lage sind, Ausgleiche zu erzielen“ erklärt Arnold. So lag im Sommer 2020 der Anteil des eingeleiteten Sümpfungswassers im Bereich der Talsperre Spremberg in die Spree bei durchweg 50 %, an einzelnen Tagen sogar bei 70 Prozent des Gesamtabflusses der Spree.
Wassercluster Lausitz wird weiter zur Diskussion laden
„Zusammen mit allen Wasserbedarfen inklusive der Flutung und Nachsorge der Bergbaufolgeseen haben wir eine große Aufgabe zu bewältigen“, so Arnold. „Die Konferenz belegt, dass alle Beteiligten diese Aufgabe annehmen und sich der Verantwortung mehr als bewusst sind. Wir als Verein werden den Prozess begleiten und immer wieder zur Diskussion einladen.“
Alle Informationen rund um die Konferenz inklusive aller Vorträge finden Sie in der Pressemitteilung des Vereins Wassercluster Lausitz.
Die nächsten Termine des Wassercluster Lausizt e.V. in Kooperation mit der BTU Cottbus sind :
13.04.2021, 17:30 – 19:00 Uhr: Gar nicht lustig hats die Forstpartie - wächst der Wald auch ohne sie? Wenn das Wasser knapp wird
von Dr. Dirk Knoche, Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. Finsterwalde
11.05.2021, 17:30 - 19.00 Uhr: Wassernutzungseffizienz in der Landwirtschaft
Prof. Dr. Dirk Freese, BTU Cottbus-Senftenberg
08.06.2021, 17.30 - 19.00 Uhr: Bedeutung und Merkmale von MOntanhydrologischen Modellierungen im aktiven und Sanierungsbergbau
Prof. Dr. Holger Mansel, Ingenieurbüro für Grundwasser Leipzig/WCL
13.07.2021, 17.30 - 19.00 Uhr: Historischer Abriss zur Trinkwasserversorgung unter Bergbaubedingungen sowie interessantes über den gesellschaftlich bedingten Wechsel der Versorgungsstrukturen zwischen 1990 und 1994
Ingolf Arnold und Wolfram Wollgam
Alle Infos zu den Veranstaltungen unter https://www.wasser-cluster-lausitz.de/
Andere Blogbeiträge zum Thema Wasserwirtschaft im Seitenblickblog:
Cottbuser Ostsee füllt sich nach Plan
Flutungsstopp am Cottbusser Ostsee ist einkalkuliert
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