Hinter den Energiekopplern stehen Irina Weiß, Tobias Heß und Jens Werner. Seit Juli 2018 sind sie ein Team, wobei Heß und Werner bereits zuvor an der Uni zur Steuerung und Überwachung dezentraler Energieanlagen gearbeitet haben. Heß mit Schwerpunkt Softwareprogrammierung und Werner mit Hauptaugenmerk auf der Elektrotechnik. Weiß übernimmt seit der Gründung der Energiekoppler GmbH im Januar 2020 den kaufmännischen Bereich. Im Fokus der drei stehen die wirtschaftliche Einbindung kleiner Energieanlagen in ein so genanntes Virtuelles Kraftwerk zur Flexbilitätsvermarktung (Flexibilitätswerk).
Künstliche Intelligenz, virtuelle Kraftwerke – was nach großem Kino, mindestens aber nach High-Tech-Industrie klingt, können sich fortan auch Betreiber kleiner und mittelgroßer Wind- und PV-Anlagen zu Nutze machen. Das ermöglicht eine kleine Box, hinter der drei ambitionierte Dresdner Gründer stehen.
Von der Straße sind sie nicht auszumachen, die neuen PV-Paneele auf dem Dach des Konferenzcenters Spreewald in Lübbenau. Seit dem Frühjahr liefert die Photovoltaikanlage jetzt Strom für das Center, in dem die LEAG Übernachtungen und Konferenzen sowie Seminare anbietet. Die 510 Module haben seit ihrer Inbetriebnahme am 1. April etwa 70 Megawattstunden Strom produziert. Doch der Clou der Anlage beginnt mit einer kleinen Box im Verteilerkasten: die swarmBOX. Sie sammelt die Daten, um eine Erzeugungs- und Verbrauchsanalyse zu erstellen und ermittelt dann die vermarktbare Leistung.
Kleiner Kasten, großes Herz
Der kleine Kasten ist das Herz des Flexibilitätswerks der Energiekoppler. Mehr als neun Jahre Forschung im Bereich der Versorgung mit erneuerbaren Energien und Sektorenkopplung an der Technischen Universität Dresden fließen in ihre Technologie ein. Hier haben die Gründer des Startups, Tobias Heß und Jens Werner, studiert und geforscht. Werner ist studierter Elektrotechniker. „Im Studium und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden war die Steuerung und Überwachung dezentraler Energieanlagen mein Fachgebiet“, erzählt er. Mit jeder Menge Unterstützung von Mentoren und Multiplikatoren hat er zusammen mit Heß, der für die Softwareentwicklung zuständig ist, die technische Grundlage für das Flexibilitätswerk gelegt.