25.02.2021
Ronny Theil

Ronny Theil ist der Ansprechpartner für den Wirtschaftsgüterverkauf bei der LEAG. Seit 2015 betreut er den Bereich neben seiner Tätigkeit im Vertrieb der Veredlung in Schwarze Pumpe. Hier ist er für die Vermarktung der Kraftwerksreststoffe zuständig. 

Egal ob Restpostenmarkt, Verkaufsportal oder Tauschbörse: Gebrauchte Dinge weiter zu verwenden, liegt im Trend. Was privat funktioniert, ist auch bei Unternehmen möglich. Bei der LEAG gehört die nachhaltige Verwendung von Wirtschaftsgütern von Anfang an zum Geschäftsmodell. So vermittelt die LEAG nicht mehr benötigten Materialien und Geräten intern und extern einen neuen Einsatz.

Die Liste im Internet ist vielfältig und lang: Unter der Rubrik Güterverkauf auf www.leag.de reiht sich ein Angebot von gebrauchten Industriegütern an das andere. Dabei zeigen sie alle deutliche Gebrauchsspuren. „Dennoch lohnt sich der Aufwand“, so Ronny Theil, der seit 2015 den Verkauf der sogenannten überzähligen Wirtschaftsgüter betreut. „Die Verkaufsquote bei Fahrzeugen liegt aktuell bei 95 Prozent.“

Unter https://www.leag.de/de/unternehmen/gueterverkauf/ findet sich das aktuelle Angebot des Wirtschaftsgüterverkauf, Foto: LEAG

Chance auf Wiederverwendung

Bereits im Vattenfall-Konzern gab es einen ersten Ansatz – im Rahmen der nachhaltigen Beschaffung – sogenannten überzähligen Wirtschaftsgütern einen weiteren Einsatz zu vermitteln. Mit der Gründung der LEAG bot sich 2016 die Chance, die Aktivitäten zu verstärken und eine eigene Vertriebsplattform für nicht mehr benötigte Güter zu schaffen. „Die Grundidee ist einfach: Wir wollen für nicht mehr benötigte Geräte und Materialien die Chance auf Weiterverwendung schaffen. Durch den Verkauf an andere Unternehmen sparen wir außerdem Lagerflächen und natürlich auch Entsorgungskosten“, erläutert der Vertriebler. „Überzählige Wirtschaftsgüter sind dabei Materialvorräte und bewegliche Sachanlagen, für die im Unternehmen kein Bedarf mehr besteht, die aber noch einen Gebrauchswert besitzen. Mehr als drei Millionen Geräte und Materialien fanden bisher bereits eine neue Einsatzmöglichkeit.“

Ein einzelnes Rad eines solchen Kippers war bis dato der kurioses Verkauf, Foto: LEAG

Einfache Grundidee für den Verkauf

Auf der Plattform „Wirtschaftsgüterverkauf“ unter www.leag.de findet sich ein buntes Angebot. „Deshalb wurde sie auch scherzhaft Resterampe genannt“, so Theil. „Aber inzwischen zeigt sich, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Wir haben grundsätzlich zwei Güterarten im Angebot, Lagerwirtschaftsgüter wie Getriebe und Motoren und die beweglichen Wirtschaftsgüter. Letzteres sind Fahrzeuge aller Art wie Unimogs, Rettungswagen und vieles mehr, Hilfsgeräte und Maschinen. Unser größtes Projekt war der Verkauf einer Gasturbine aus Thyrow. Besonders kurios für mich war vor kurzen der Verkauf eines einzelnen, gebrauchten Ersatzrads für einen Volvo Radlader L150“, erzählt der Lausitzer.

Weiterverwendung liegt im Trend

Eine detaillierte Beschreibung gehört zu jedem Angebot, meist mit vielen Fotos ergänzt, um den Zustand der Güter zu dokumentieren, Foto: LEAG

Die „Resterampe“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit. „Anfangs waren es viele regionale Firmen, die sich für die Posten interessierten. Inzwischen haben wir Verkäufe sogar ins europäische Ausland getätigt. Und das obwohl der Transport vom Käufer geleistet werden muss.“ Auch intern hat sich der Wirtschaftsgüterverkauf herumgesprochen. Gab es zunächst aus der Historie heraus nur den externen Verkauf, so hat sich bei der LEAG inzwischen auch ein interner Markt für gebrauchte Wirtschaftsgüter etabliert. Hier liegt der Fokus des Angebots auch auf Büroeinrichtungsgegenständen und -materialien. „Wir machen die Bestände transparent. So können Anschaffungskosten reduziert werden.“ Theil ist für beide Plattformen zuständig. Das schaffe Synergien, erklärt der Vertriebler. Zudem treibt der 40ig jährige die Prozesse wie Abwicklung, Standardisierung und Netzwerkbildung voran.

Wirtschaftsgüterverkauf ist eine Win-Win-Situation für alle

Der Abverkauf erfolgt ausschließlich an gewerbliche Käufer. Hauptaufwand sei die Buchhaltung. Die Bestände müssen sauber geführt werden. Eine Richtlinie regele die Abläufe. „Das erleichtert die Zusammenarbeit mit unseren Fachbereichen. Der Aufwand für ein Angebot ist sehr unterschiedlich, genauso wie das Angebot auf der Plattform an sich. Regeln und Gesetze müssen natürlich von allen eingehalten werden. Bei den vielen Standardsachen wie Staplern, Trafos, Containern und den Lagerteilen ist der Prozess bereits Routine. Aber es gibt auch besondere Projekte, wie der künftig anstehende Verkauf von Großgeräten aus dem Tagebau, die besonders sind. Grundsätzlich ist der Verkauf komplexer als auf privaten Plattformen.“ Dennoch lohne sich der Aufwand. Neben dem zweiten Leben für die Wirtschaftsgüter erwirtschaftet die Plattform auch noch einen Gewinn für das Unternehmen. „Eine Win-Win-Situation für alle.“

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

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