Kolleginnen und Kollegen an den Standorten und aus der Verwaltung bieten die notwendigen Tests für Bislang Ungeimpfte an und überwachen die Durchführung. Das Ergebnis wird dokumentiert, hierfür dienen u.a. die Aufkleber, Foto: LEAG

Die vierte Corona-Welle rollt. Mit Inzidenzwerten, die gerade in Brandenburg und Sachsen bislang nicht gekannte Spitzen erreichen und darum zum Teil auch bislang nicht gekannte Maßnahmen erfordern. Auch die LEAG hat an allen ihren Betriebsstandorten das 3-G-Prinzip am Arbeitsplatz durchzusetzen. Das ist bei 7.400 Mitarbeitern eine logistische und kommunikative Herausforderung, während das Unternehmen gleichzeitig versucht, den Impfschutz innerhalb der Belegschaft zu steigern.

Der 24. November 2021 ist der Stichtag, an dem die verschärften Maßnahmen der aktuellen Eindämmungsverordnung in Brandenburg und Sachsen zum ersten Mal greifen müssen. Alle Unternehmen haben bei Androhung von Bußgeldstrafen sicherzustellen, dass ihre Mitarbeiter die 3-G-Regel einhalten, bevor sie an ihren Arbeitsplatz im Tagebau, im Kraftwerk oder in der Verwaltung kommen. Das heißt: Sie müssen sich als geimpft oder genesen ausweisen oder sie müssen negativ getestet sein. Bei der LEAG hat man sich darauf vorbereitet.

Der Unternehmenschutz hat im Eingangsbereich der Kraftwerke sowie der Tagesanlagen der Tagebaue Testbereiche eingerichtet. Mit Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen an den Standorten und aus der Verwaltung werden die notwendigen Tests für bislang Ungeimpfte angeboten und überwacht. Etwa 1.000 Tests am Tag sind es, für die das Unternehmen die Kosten trägt. 

Testbereiche an allen Betriebsstandorten

Etwa 1000 Corona-Tests am Tag werden an den Betriebsstandorten der LEAG eingesetzt, um Sicherheit zu gewährleisten, Foto: LEAG

Alle Mitarbeiter sind zuvor darüber informiert worden, dass diejenigen, die einen Test brauchen, entsprechend früher vor dem Schichtbeginn erscheinen sollen. Schließlich müssen sie mit einer Schlange rechnen, in jedem Fall aber auf das Testergebnis warten. Das braucht eine Viertelstunde. Alles in allem, so zeigt der erste Tag, beträgt die Wartezeit durchschnittlich eine halbe Stunde. Das ist – zugegeben – eine zusätzliche Belastung für jemanden, dem noch eine anstrengende 8-Stunden-Schicht bevorsteht, und es ruft gelegentlich auch Unmut hervor. Aber rein logistisch geht es nicht anders, mit Rücksicht auf ihre geimpften oder genesenen Kollegen. Denn am Ende soll keiner auf die Tester warten müssen, bis die Mannschaftstransportwagen alle gemeinsam an den Arbeitsort bringen können. Niemand soll verspätet zur Schicht kommen oder abgelöst werden.

Noch etwas anderes zeigt sich schon am ersten Tag von 3 G am Arbeitsplatz und bestätigt sich an den folgenden Tagen. „Bei der Anzahl der Geimpften und Genesenen unter den Mitarbeitern spiegeln wir mit um die 60 Prozent ziemlich genau das Bild in Sachsen und Brandenburg wider“, bilanziert Steffen Köhler vom LEAG-Unternehmensschutz. Denen, die vor der Impfung noch zögern oder bislang keine Zeit dafür gefunden haben, kommt das Unternehmen entgegen. Im Arbeitsmedizinischen Zentrum in Schwarze Pumpe bietet es nach Terminabsprache selbst Corona-Impfungen an.

Spiegelbild der Impfsituation in den Ländern

Bei der letzten Impfaktion in Cottbus am 23. November wurden mehr als 40 Dosen wurden verimpft, Foto: LEAG

Am Tag vor dem Inkrafttreten von 3 G am Arbeitsplatz war das Team von Betriebsärztin Dr. Fabienne Uthleb sogar mit Spritze und Serum zum LEAG-Verwaltungssitz nach Cottbus gekommen. Das Gesundheitsmanagement des Unternehmens hatte diesen Impftag organisiert, mehr als 40 Dosen wurden verimpft, sowohl an Erstempfänger als auch als Auffrischung (Booster) an Mitarbeiter, deren letzte Impfung schon ein halbes Jahr zurücklag.

Gute Gründe für den Impfschutz

Zu denen, die sich an diesem Tag die Auffrischung holten, gehört auch Jorge Lopez, Leiter operatives Personalmanagement. Neben dem positiven Beispiel, dass er damit den Mitarbeitern des Unternehmens gibt, kennt er eine ganze Reihe von guten Gründen für die Impfung: „Da ist natürlich in erster Linie der Schutz der eigenen Gesundheit. Außerdem trage ich Verantwortung gegenüber meiner Familie. Ich gehe davon aus, dass von Geimpften ein geringeres Ansteckungsrisiko ausgeht, und ich damit auch das Risiko für die anderen Personen senke. Natürlich sehe ich aber auch die Freiheiten, die ich als Geimpfter im täglichen Leben habe. Die LEAG macht es uns durch das eigene Impf- und Beratungsangebot auch sehr leicht. “ Auch eine Woche nach dem Start der 3-G-Kontrollen lässt sich feststellen, dass die Maßnahmen laufen, ihren Zweck erfüllen und die LEAG-Mitarbeiter ihren Teil dazu beitragen.

Lügen im Netz stören sozialen Frieden

Anders, als es Falschmeldungen im Internet suggerieren wollen, wird auch hier im Kraftwerk Schwarze Pumpe 3 G störungsfrei umgesetzt, Foto: LEAG

Umso ärgerlicher ist es, dass es Menschen gibt, die mit gezielten Lügen in sozialen Netzwerken versuchen, den sozialen Frieden in der Gesellschaft zu stören, und das auf dem Rücken der LEAG-Belegschaft. Hartnäckig kursiert die Sprachnachricht eines angeblichen Servicefirmen-Mitarbeiters mit der falschen Behauptung, die Polizei habe an den Eingängen der Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe Impfkontrollen durchgeführt und Ungeimpfte nicht durchgelassen. Und weil über 90 Prozent der Kraftwerker in Schwarze Pumpe ungeimpft seien und nun nicht mehr zur Arbeit dürften, drohe bald die Strom- und Wärmeversorgung zusammenzubrechen. Dass sowohl LEAG als auch Polizei solche Behauptungen immer wieder dementieren, scheint – diese Erfahrung macht die LEAG in den letzten Tagen – weder die Social-Media-Blase noch die Betreiber der Internet-Plattformen zu interessieren.

„Es ist schon kriminell, was da passiert“, findet Unternehmensschützer Köhler. „Wer ein bisschen nachdenkt, dem müsste klar sein, dass das Unsinn ist. Wir sichern die Kontrollen im Unternehmen mit eigenen Kräften und ohne Polizei ab. Und ich kenne keinen Fall, in dem ein ungeimpfter LEAG-Mitarbeiter daran gehindert worden wäre, an seinen Arbeitsplatz zu kommen, es sei denn der Test hätte ein positives Ergebnis gezeigt. Dann muss der Kollege sich natürlich beim Gesundheitsamt melden und zu Hause bleiben, bis mit einem PCR-Test Klarheit geschaffen wurde.“

Auch die Behauptung, von der angeblichen Polizeimaßnahme seien Mitarbeiter von Service-Unternehmen betroffen gewesen, sei leicht zu widerlegen: „So wie die LEAG haben alle anderen Unternehmen in Brandenburg und Sachsen die Verpflichtung, 3 G umzusetzen. Deshalb gehen wir davon aus, dass Mitarbeiter von Service-Unternehmen geimpft, genesen oder frisch getestet sind, wenn sie in unseren Anlagen arbeiten. Bei uns werden sie nicht noch einmal kontrolliert.“

 

 

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Autor

Thoralf Schirmer

Nachdem ich 20 Jahre als Lokaljournalist in der Lausitz gearbeitet habe, kam ich 2011 als Pressesprecher ins Unternehmen. Seitdem begleite ich alle Themen aus der Region zusammen mit meinem Team.