28.01.2021
Gesundheitsmanagement der LEAG

Das Gesundheitsmanagement kümmert sich neben der Sozialberatung, dem betrieblichen Eingliederungsmanagement und dem Thema Vielfalt/Inklusion um die betriebliche Gesundheitsförderung. Dazu werden Angebote rund um die Verhaltens- und Verhältnisprävention erstellt und organisiert. Ersteres ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich, zweites beinhaltet die Unterstützung des Arbeitsgebers rund um das Thema Gesundheitserhalt. Jenny Schneider und Felix Lösche sind qualifizierte Gesundheitsmanager nach dem „Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Des Weiteren ist Jenny Schneider Entspannungspädagogin und Felix Lösche Fitnesstrainer. Beide bieten selbst Kurse an.

 

Die Corona-Pandemie hat die Lausitz fest im Griff. Die LEAG hat alle Kolleginnen und Kollegen, wo es möglich ist, ins Homeoffice geschickt. Eine Umstellung für viele, wenn nicht sogar eine Herausforderung für manche. Wie bleibt man fit im Homeoffice? Unser Gesundheitsmanagement nennt 7 Tipps.

Seit Wochen befinde ich mich wie ein großer Teil der Belegschaft der LEAG im Homeoffice. Glücklicherweise funktioniert dies technisch meist einwandfrei. Die größeren Herausforderungen haben sich zu meiner Überraschung in ganz anderen Bereichen eingestellt. Mein gewohnter Tagesrhythmus ist dahin, die klare Trennung von Arbeit und Zuhause ebenfalls. Und dazu kommt noch das Homeschooling meines Sohnes. Mein Bewegungsraum ist begrenzt, Auspowern im Fitnesscenter ist auch nicht mehr.  Die größte Abwechslung außerhalb der eigenen vier Wände ist der Einkauf des täglichen Bedarfs. Eine Situation, die ich mir vorher nie habe vorstellen können.

Was kann ich also tun, um einen Ausgleich zu schaffen und mich im Homeoffice fit zu halten? Jenny Schneider und Felix Lösche vom Gesundheitsmanagement geben mir ihre Tipps.

Trennung von Home und Office

Was sich hier so leicht rät, ist oft räumlich schwer umzusetzen. Das weiß auch Felix Lösche. „Dennoch hilft es, räumlich die Arbeit von der Freizeit zu trennen. Je klarer, desto besser.“ Vielleicht findet sich ein Plätzchen am Fenster, welches sich mit Pflanzen vom Rest des Zimmers abgrenzen lässt? „Oder man macht es wie ich, am Ende des Arbeitstages verschwindet mein Laptop in der Tasche und wird erst am nächsten Tag wieder herausgeholt.“

Planung ist alles

Jenny Schneider befindet sich ebenfalls zu Hause im Homeoffice, Foto: Privat

„Ganz wichtig ist, den Arbeitstag zu planen. Jeder sollte sich feste Zeiten für seine Arbeit suchen“, ergänzt Jenny Schneider. „Eine klare Struktur hilft.“  Vor allem wenn noch weitere Personen im Haushalt leben und unsere Aufmerksamkeit bräuchten. Grenzen zu setzen sei wichtig – nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich. „Routinen helfen hier. Aber auch das Outfit trägt zur Trennung von Freizeit und Job bei. Im Büro würde keiner von uns mit Jogginghose erscheinen“, sagt sie lachend.

Regelmäßig Pausen machen

Ein wichtiger Punkt in der Planung seien regelmäßige Pausen. „Auch wenn wir alleine sind, brauchen wir regelmäßige Auszeiten“, so Felix Lösche. „Auf der Arbeit hat man ja auch kurze Pläuschchen mit Kollegen. Wer zuhause permanent vor dem Dienstrechner sitzt, sollte sich diese Freiräume ebenfalls schaffen. Einmal kurz an die frische Luft zu kommen hilft. Oder einfach ein paar kurze Dehnübungen“, rät der Gesundheitsmanager. „Und natürlich ist es wichtig, das Mittagsessen nicht zu vergessen.“ Hier muss meist die Zubereitung mit eingeplant werden. „Und bitte nicht vor dem PC essen. Nehmen Sie Ihre Mahlzeit in Ruhe und mit ausreichend Zeit ein. Danach können Sie wieder mit der Arbeit durchstarten.“

Kleine Bewegungsübungen zwischendurch sind wichtig

Felix Lösche produziert mit seiner Kollegin regelmäßig Videos für Bewegungseinheiten zwischendurch, Foto: Privat

Gerade im Homeoffice, wo alles auf engstem Raum stattfindet, sollte man besonders darauf achten, erklärt mir Jenny Schneider. „Kleine Bewegungsübungen zwischendurch reichen da durchaus. Im Intranet der LEAG gibt es von uns für unsere Kolleginnen und Kollegen viele Anregungen zum Mitmachen per Video. Aber auch im Internet finden sich Videos und Anleitungen in vielerlei Form.“

Felix Lösches Lieblingsübung für Zwischendurch ist das Arm- bzw. Schulterkreisen. „Gerade diejenigen von uns, die viel sitzen, haben das Problem, dass dadurch die Schultern nach vorn gestellt sind. Das kann Verspannungen bis hin zu Kopfschmerzen verursachen. Das Kreisen arbeitet hier entgegen. Wichtig ist, die Übung schön langsam auszuführen. Ich merke dann immer ein Kribbeln und spüre, dass es mir gut tut.“ Jenny Schneider ergänzt: „Mein Tipp ist, einfach beim Telefonieren zu stehen, wenn dies möglich ist. Das bringt Abwechslung.“

Tief durchatmen nicht vergessen

Um zwischendurch abzuschalten, hilft es auch tief durchzuatmen. „Wir nehmen uns selten eine Minute für uns selbst. Wenn die Familie auch zu Hause ist, fällt dies umso schwerer. Sich einfach mal eine Minute zu nehmen, das Handy und den PC wegzustellen, einfach einmal bewusst ein- und auszuatmen, das ist mein Tipp.“ Wer Schwierigkeiten hat, tief zu atmen, könne sich die Hand auf den Bauch legen und darauf achten, diese mittels der Atmung anzuheben und wieder sinken zu lassen. „Aber erst einmal anfangen, ist das Wichtigste. Der Körper bekommt mehr Sauerstoff und man wird fitter.“

Austausch suchen

Ein breites Angebot zur Gesundheitsprävention findet sich bei der LEAG im Intranet. Die Angebote sind kostenfrei, die Zeit für die Teilnahme gilt aber nicht als Arbeitszeit, Foto: LEAG

Die Einschränkung der persönlichen Kontakte, mit denen das Homeoffice einhergeht, ist für viele ebenfalls eine Herausforderung. „Wenn man jetzt alleine im Homeoffice ist, kann man sich beispielsweise mit Kollegen zum digitalen Mittagessen verabreden. Auch wenn man dann wieder vor dem PC oder dem Handy sitzt. Eine Videotelefonie ab und zu ist sinnvoll, um einfach mehr Leute zu sehen. Das kann einen manchmal schon aus dem Loch holen“, so Jenny Schneider. Wichtig sei, den Austausch zu suchen, gerade wenn man selbst feststellt, dass das zu Hause bleiben schwierig ist. „Nicht jeder ist ein Homeoffice-Typ, deshalb ist es wichtig, darüber zu sprechen. Wenn ich merke, es setzt mir zu, ich vereinsame oder ich komme nicht zurande und finde keinen Weg in meinem Tagesablauf – egal welche Herausforderung es gibt, es hilft darüber zu reden. Bei der LEAG gibt es dafür auch ein Team von Sozialberatern. Aber auch viele Krankenkassen bieten Unterstützung.“

Erfolge notieren

Felix Lösche rät den Fokus auf das Erreichte zu legen. „Man verliert oft das Zeitgefühl und ist total ausgelaugt, ohne zu wissen, was man konkret gemacht hat. Sich das bewusst zu machen, ist wichtig.“ Dabei helfe, einfach drei Dinge pro Tag aufzuschreiben, die erreicht werden sollen und sich diese vor Augen zu halten. „Am Ende des Tages kann man sie abhaken, das ist ein kleines aber feines Erfolgserlebnis und ist gut für die Psyche“, so Jenny Schneider.

Einfach ausprobieren

Ausgestattet mit den Tipps setze ich mich wieder an meinen Arbeitsplatz zu Hause und fokussiere mich auf das Schreiben. Einige der Tipps setze ich im Alltag bereits um. Aber die Bewegung kommt definitiv aktuell noch zu kurz. Ich schreibe die Bewegungspause auf meinen Zettel mit drei Tageszielen. Ob das bei mir funktioniert? Ich probiere es einfach einmal aus. Sie auch?

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

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