06.11.2017

Zum 27. Mal startet das FilmFestival Cottbus am Dienstag. Eine Woche osteuropäisches Kino mit 140 Vorführungen und insgesamt fast 200 Filmen erwartet Besucher jeden Alters. Gewinnen Sie Tickets und schauen Sie vorbei! 

Entstanden Anfang der 90iger aus der Initiative von Filmclubenthusiasten hat sich das Festival mit dem Schwerpunkt auf den osteuropäischen Film zu einer der  größten internationalen Kulturveranstaltungen in Brandenburg entwickelt. Es gehört laut dem Branchenblatt VARIETY zufolge seit 2007 zu den 50 wichtigsten Filmfestivals der Welt.

Der U18-Wettbewerb gehört seit 2010 zum Programm, GrafiK: FFC

Seit 2010 gehört der U18-Wettbewerb zum Programm. Er soll Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren ansprechen. Die LEAG stiftet in diesem Jahr den Preis für den besten Jugendfilm. Neun Filme aus Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik bewerben sich. „Die Filme befassen sich mit Themen, die junge Leute in diesem Alter beschäftigen: Flucht in digitale Welten, erste Liebe, Abnabelung von den Eltern“, erläutert Andreas Stein, einer der drei Geschäftsführer der pool production GmbH, die das Festival organisiert, im Gespräch.

Jede Menge Premieren

Die meisten Filme des Festivals sind deutsche Erstaufführungen – das gilt auch für die U18-Beiträge. Doch wie kommen die Filme überhaupt in den Wettbewerb? „Das ist beim U18 Wettbewerb nicht anders als bei den anderen Wettbewerben des FilmFestivals Cottbus“, erklärt Stein. Es gäbe im Prinzip zwei Wege. Zum einen können Filmemacher ihre Filme selbst einreichen. Zum anderen sind  Rechercheure das ganze Jahr auf diversen Festivals unterwegs. Das Besondere beim Jugendfilm: Es gibt einen eigenen Kurator, also jemanden der sich speziell diesem Gebiet widmet. Dies ist Jaroslaw Godlewski. 

Ein Blick über Grenzen

Entstanden ist die Idee zum U18-Wettbewerb aus der engen Zusammenarbeit mit Zielona Gora, der Cottbus Partnerstadt in Polen nahe der Deutsch-Polnischen Grenze. Deshalb startete der Wettbewerb im Jahr 2010 mit dem Fokus auf dem Austausch deutsch-polnischer Jugendthemen. „Wir wählen Filme aus, die die Situation von Heranwachsenden in Polen und Deutschland vergleichen“, so Stein. Das Konzept – und das sei ausdrücklich erwünscht - rege zur Diskussion an. Erklärtes Ziel der Festivalmacher: Für jeden Film  einen Repräsentanten dabei zu haben, der nach der Aufführung mit dem Publikum diskutiert. Das kann durchaus einmal länger dauern, wie sich Stein erinnert. „Ein Regisseur hat einmal noch im Bus mit einer Schulklasse weiter diskutiert – bis zur Abfahrt zurück nach Polen.“ Seit letztem Jahr sind auch Beiträge aus Tschechien mit dabei.

 Das Programm des U18 Wettbewerbes 2017, Grafik: FFC

Schüler als Juroren 

Andreas Stein mit den polnischen Partnern Zielona Góra (vlnr: Natalia Czaskoska, Presseteam und Kacper Plenceusz und Olviia Bzowy von der U18-Jury, Andreas Stein), Foto: FFC

Filme für junge Leute werden selbstverständlich von einer Jury aus jungen Leuten bewertet. Es sind Schülerinnen und Schülern des 5. Lizeums Zielona Góra, des Gymnazium Teplice sowie – erstmals in diesem Jahr -  des Cottbuser Humboldt-Gymnasiums. Wer dabei sein darf, wird an den jeweiligen Schulen entschieden. In Cottbus, weiß Stein, wählen die Lehrer aus. An den Partnerschulen in Polen und Tschechien gäbe es richtige Wettbewerbe. So konnten die Schüler in Polen beispielsweise einmal Geschichten für einen Kurzfilm einreichen. Die beiden besten Geschichtenerzähler wurden dann in die Jury berufen. Manchmal, freut sich der Geschäftsführer, wird mehr daraus: „Wir haben seit diesem Jahr eine eigene PR-Koordinatorin für Polen. Sie saß vor drei Jahren bei uns in der U18-Jury. Inzwischen hat sie ihr Studium abgeschlossen und arbeitet für uns.“ 

Was trennt, was eint? 

Wie alle anderen Jurymitglieder schauen auch die Juroren des U-18-Wettbewerbes alle Beiträge an und bewerten diese. „Natürlich werden sie auch andere Veranstaltungen in der Festivalwoche besuchen“, ist sich Stein sicher. Er denkt dabei z.B. an die Schülerbegegnung, die seit letztem Jahr Bestandteil des Festivals ist. Schwerpunkt dieser Begegnung sei sowohl die Auseinandersetzung mit dem Programm als auch mit den verschiedenen Kulturen. Das Interesse aneinander sei groß, berichtet Stein. Man habe aber auch die eigentlich kuriose Erfahrung gemacht, dass die polnischen und tschechischen Jugendlichen zwar gut über Deutschland und ihre Altersgenossen Bescheid wüssten, voneinander aber wenig wüssten. Dabei seien sie doch auch Nachbarländer. 

Cottbus steht diese Woche im Zeichen des osteuropäischen Filmes, Foto: FFC/Goethe

Große und treue Fangemeinde 

Rund 20.000 Besucher erwarten Stein und seine Mitstreiter. Es gibt eine große, immer wiederkehrende Fangemeinde. Das zeige die Besucherbefragung, die man alle zwei Jahre durchführt. Auch die Jugendfilme seien gut besucht. „Anders als bei den Kinderfilmen, zu denen Großteils Kitagruppen oder Schulklassen kommen, machen sich die Jugendlichen allein auf den Weg in die Vorstellungen, die in der Regel um 17 Uhr starten“, erzählt Stein.

Dass sie dort Qualität zu sehen bekommen, erwähnt Stein nicht ohne Stolz. Ein Beispiel sei hier der Debütfilm von Theresa von Eltz, „4 Könige“, der 2015 Preis für den besten Jugendfilm in Cottbus gewonnen hat. Ein Jahr später gab es für die Filmemacherin den deutschen Filmpreis - die Lola in Bronze. „Das ist natürlich etwas, was uns unglaublich ermutigt. Ein Schulterklopfen so zu sagen für unsere Auswahl.“

Tickets zu gewinnen

Am 7. November geht es los. Bis zum 12 November gibt es in Cottbus osteuropäisches Kino satt. Wollen Sie dabei sein? Wir verlosen 3x2 Karten für einen Beitrag ihrer Wahl aus dem Gesamtprogramm. Einfach eine Kontakt-Email an info@leag.de mit Angabe des vollständigen Namens, Ihrer Email-Adresse und dem Wunschfilm sowie mit dem Stichwort "FilmFestival Cottbus" bis Dienstag, 7. November, 15 Uhr, senden. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt, die Karten an der Kasse für die Vorstellung ihrer Wahl hinterlegt. 

 

<iframe src="https://www.youtube.com/embed/hVWiJy_VKoc?ecver=2" style="position:absolute; width:100%; height:100%; left:0" width="641" height="360" frameborder="0" gesture="media" allowfullscreen></iframe>

 

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?

Dann schreiben Sie uns

Themen

Teilen

Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

Mehr von Daniela Hertzer