
Als Technologiescout auf Innovationssuche
Kein Job wie jeder andere: Robert Klimpke setzt auf Innovationen, netzwerkt erfolgreich intern und extern, um die Technologien von Morgen für die LEAG zu finden. Dazu sucht er Unterstützung.
Die GMB bietet Consulting, Engineering, Planung, Fertigung, Montage, Betriebsführung, Instandhaltung, Anlagenerweiterung und Umwelttechnologien an. Der Service reicht von geophysikalischen Messungen über die Betriebsführung in Tagebauen, den Betrieb von Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung, die Wartung und Instandhaltung von Industrieanlagen bis hin zum Spezialtiefbau. Mit über 25 Jahren Erfahrung und technischer Expertise ist die GMB ein verlässlicher Partner für Kunden weit über die Grenzen der Lausitz hinaus.
Und dann hebt sie ab…. Nein, völlig losgelöst schwebt die Drohne vom Typ DJI noch nicht. Auch wenn sie dank Künstlicher Intelligenz selbstständig auf Brückenkontrolle ist. Statt einem Prüfer mit Hubsteiger und Brückenuntersichtgerät kann künftig die Drohne die wiederkehrende Prüfung übernehmen – im Gepäck eine Kamera und jede Menge Technologie. Eine kleine Revolution.
„Wir bei der GMB übernehmen seit Jahrzehnten Brückenprüfungen. Ausgangspunkt waren die Anlagen der LEAG, inzwischen arbeiten wir für verschiedene Auftraggeber wie ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, die Deutsche Regionaleisenbahn und auch die Stadt Cottbus“, erzählt Thomas Koch, der das Büro für Ingenieurleistungen der GMB in Cottbus leitet. „Dabei prüfen wir turnusmäßig alle drei Jahre vor Ort auf Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit, natürlich nach gültiger DIN 1076. Die Bauwerksvielfalt umfasst u. a. große Stahlbrücken, Betonbrücken, Holzbrücken bis hin zu kleinen Durchlässen mit 500 mm Durchmesser.
In der Regel muss jede Prüfung einzeln geplant werden, die Genehmigungen eingeholt und mit Brückenuntersichtgerät, Hubsteiger und Prüfer durchgeführt werden. Dann folgt die Erstellung des Prüfberichts. Viel Aufwand, alle drei Jahre aufs Neue. Auch wenn man die Brücke schon kennt, bleibt es jede Menge Manpower.“ Rund 13 Stunden kalkuliert die GMB für eine solche Prüfung bei einer 200 Quadratmeterbrücke. „Wenn wir hier effizienter werden können, profitieren alle Seiten“, so Koch.
GMB-Geschäftsführer Jens Zschaler und Thomas Koch beim Probeflug mit der Drohne am Senftenberger See, Foto: Andreas Franke
Das Startup Flynex bietet Drohnendaten und Workflow-Lösungen auf der Grundlage gültiger Geodaten. Flynex stellt die professionelle Luftkontroll- und UAV-Management-Software mit interaktiven Werkzeugen, mit denen ihre Kunden Projekte planen und alle Drohnenaktivitäten einschließlich aller Luftoperationen, aller regulatorischen Prozesse und aller Protokolle verwalten können.
Statt dem Prüfer soll sich künftig die Drohne in die Lüfte heben. „Durch den Drohneneinsatz kann auf kostenintensive Einrüstungen verzichtet werden, auch die Arbeitssicherheit beim Einsatz wird erhöht“, zählt Koch die ersten Vorteile auf. „Herausforderung bleibt aber das Erkennen der Schadstellen.“ Die Lösung bietet Flynex. Das Startup ist überzeugt, dass automatisierte, digitale und wiederkehrende Drohnenbefliegung in Verbindung mit KI dank cloud-basierter Software-Lösungen für solche sich wiederholenden Anwendungen die Zukunft sein werden. „Wir arbeiten seit einem Jahr zusammen an der Umsetzung der Brückeninspektion per Drohne. Jetzt haben wir das erste Bauwerk erfolgreich geprüft“, freut sich Koch. Untersucht wurde eine Brücke auf dem Betriebsgelände der LEAG in der Nähe von Welzow. „Mithilfe der Drohne und der angeschlossenen KI-Lösung konnten mögliche Schäden mit einer Genauigkeit von 0.3 mm automatisiert identifiziert werden.“ Dem erfolgreichen Einsatz gingen umfangreiche Planungen voraus. Basis für jede Befliegung ist eine Luftraumkarte, die alle Details zum Flugraum enthält. Die eingesetzte Drohne besitzt spezielle Kameratechnik, damit auch die Brückenunterseiten erfasst werden.
Über die Bilder des Drohneneinsatzes ergibt sich ein umfassendes Bild des Bauwerkes, das über die Technologie weitreichende Rückschlüsse über dessen Zustand gibt, Fotos: GMB
Die Befliegung erfolgt automatisiert. Die Aufnahmen werden direkt in die Cloud übertragen und per KI-Tool automatisiert analysiert. Hier kommt eine Anwendung von Viscan Solutions zum Einsatz. „Die KI-Analyse kann Schäden wie Risse, Rost, Verschmutzung oder Abplatzungen auf Oberflächen erkennen und führt automatisiert eine Schadbildanalyse durch. Alle Beschädigungen werden grafisch dargestellt. Die Ergebnisse überzeugen“, ist Koch begeistert. „Natürlich ist die Planung einer Erstbefliegung umfangreich, doch bei der nächsten Befliegung in drei Jahren minimiert sich der Aufwand. Auch die Erstellung des Prüfberichtes profitiert von den Analyseberichten“, so Koch. Zusammen mit Flynex schätzt Koch die Aufwandersparnis auf rund 50 Prozent. „Aufgrund des erfolgreichen Tests in Welzow wollen wir das innovative softwarebasierte Verfahren kontinuierlich einsetzen.“ Einziger Haken sei noch die DIN-Norm. „An dieser Anforderung führt kein Weg vorbei. Doch wir sind optimistisch, dass wir die Fachleute des DIN-Ausschusses von der Technologie überzeugen können.“ Dann wäre der Weg frei für die Brückeninspektion per Drohne.
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Safety first, das gilt vor allem in luftigen Höhen. Wenn es doch zu einem Notfall kommt, dann stehen unsere Höhenretter bereit. Um auf jeden Einsatz vorbereitet zu sein, trainieren sie regelmäßig – u.a. im Kraftwerk, Tagebau und Windpark.