Kraftwerke weiterentwickeln – das ist das Ziel zahlreicher Ingenieure im Unternehmen und Wissenschaftler an Hochschulen. Dafür ist die Erhöhung der Effizienz und Flexibilität der Anlagen entscheidend.
Mit dem sprunghaften Ausbau der erneuerbaren Energien – die in der Regelzone von 50Hertz, in der sich die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz befinden, deutlich über bundesdeutschem Durchschnitt liegen – wuchsen die Anforderungen an die Kraftwerksbetreiber in den letzten Jahren deutlich an. Die Fähigkeit moderner Braunkohlekraftwerke, ihre Erzeugungsleistung schnell innerhalb eines heute schon breiten Regelbandes zu steigern oder einzusenken, macht sie zu einem unverzichtbaren Teil der Energiewende, weil sie die schwankende Stromeinspeisung von Wind- und Solaranlagen je nach Bedarf ausbalancieren können. So tragen Sie dazu bei, dass die erforderliche Frequenz im Stromnetz (50 Hertz) stabil bleibt und ebnen erneuerbaren Energien so den Weg zum Verbraucher.
Grafik zur TBK-Anlage, Quelle LEAG
Flexible Kraftwerke sparen
An einem der Blöcke des Kraftwerkes Jänschwalde wurde eine Zünd-und Stützfeuerung auf Basis von Trockenbraunkohle (TBK) installiert. Um die Mindestlast des Blockes zu senken und damit seine Flexibilität zu erhöhen, wurden acht Ölbrenner durch weltweit erstmals eingesetzte Plasmabrenner ersetzt, das Unternehmen gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelt und erprobt hat. Nach nur einem Jahr Bauzeit ging die Anlage am 13. November in Betrieb. Mit der neuen Technologie wird der Verbrennungsprozess effizienter – das spart Ressourcen und damit auch CO2-Emissionen.
Hochwertiger Brennstoff
Der eingesetzte Trockenbraunkohlestaub, welcher in der TBK-Anlage das Heizöl als Zündquelle ersetzt, kommt aus einer Pilotanlage zur Braunkohletrocknung in Schwarze Pumpe. Dort wird der Brennstoff mit einem doppelt so hohen Brennwert wie normale Rohbraunkohle nach dem innovativen Verfahren der Druckaufgeladenen Dampfwirbelschichttrocknung (DDWT) produziert. Dieses haben unsere Ingenieure gemeinsam mit kooperierenden Hochschulen erprobt. Integriert in bestehende Kraftwerke bieten die beiden Technologien in Kombination Potenzial zur weiteren Steigerung der Effizienz von Braunkohlekraftwerken.
Der Artikel erschien zuerst im Vattenfall Blog.