12.09.2017

Digitalisierung ist das Schlagwort schlechthin, wenn es um zukünftige Entwicklung im Industriesektor geht. Das gilt auch für die Energiebranche. Doch was bedeutet dies für ein Unternehmen wie die LEAG  konkret? An der Antwort arbeitet hausintern ein Think Tank. In dieser Denkfabrik sammeln zehn Kollegen Ideen und Strategien für die Zukunft des Unternehmens. Einer ist Philipp Schwerdtner.

Wie wird man Mitglied eines Think Tanks?

Philipp Schwerdtner, Foto: privat

Auf Initiative des Vorstandes wurde im April der Digital Think Tank der LEAG ins Leben gerufen. In einem beschleunigten Verfahren haben sich über 60 Mitarbeiter beworben, wovon letztlich 10 ausgewählt wurden. Als Dipl.-Ing. für Elektrotechnik bin ich in Punkto Automatisierung natürlich vorbelastet, da ist Digitalisierung genau mein Thema. Während meiner Arbeit in der Unternehmensentwicklung der LEAG sehe ich immer wieder verschiedenste Dinge, bei denen man durch eine bessere digitale Ausstattung effektiver sein könnte. Auch privat nutze ich die Digitalisierung, wo sie mir persönlich einen Mehrwert bringt. So habe ich beispielsweise mein altes Haus in Eigenentwicklung smart umgebaut.

Was ist die Aufgabe des Think Tanks?

Die Aufgabe besteht darin, den digitalen Wandel der LEAG aktiv mitzugestalten und auch mal quer zu denken. Es gab keine Vorgabe, wie wir uns zu organisieren zu haben,  um dem Ganzen auch bewusst einen Freiraum zugeben. Den braucht es, um auf andere Lösungsansätze zu kommen.

Wir arbeiten dabei mit verschiedenen Innovations- und Kreativmethoden. Außerdem fungieren wir als Pilot für verschiedene Hard- und Softwareanwendungen und geben entsprechende Empfehlungen an die IT.  Wir verstehen uns als Impulsnehmer und -geber – nach innen und nach außen. So besuchen wir Konferenzen sowie Messen und haben nach innen immer ein offenes Ohr.

Natürlich setzten wir hier auf einen bestehenden Trend auf. Ein gutes Beispiel hierfür ist aus meiner Sicht der Weg des Smartphones. Eine Plattform mit Zugang zu vielen Informationen, die mittlerweile fast jeder hat. In der Industrie zeichnen sich ähnliche Schwerpunkte ab. Außerdem eröffnen sich durch bessere und günstigere Speicher neue Möglichkeiten der Analyse und Auswertung. In Bezug auf die LEAG geht es also mehr um Industrie 4.0.

Was bedeutet das für die LEAG?

Wir sehen, dass der Strommarkt immer volatiler wird. Im heutigen Energiemarkt ist es deshalb wichtig, zum richtigen Zeitpunkt verfügbar zu sein. Die Digitalisierung wird uns dabei helfen, unser „magisches Dreieck“ zwischen Braunkohleförderung, Stromproduktion und Stromverkauf optimal darauf abzustimmen. Hier setzen wir darauf, mit Hilfe von Analyse- und Modellierungstools ungenutzte Potentiale schneller und effektiver erkennen zu können.
Die Digitalisierung verändert der Energiemarkt, hierdurch könnten sich auch neue Geschäftsfelder entwickeln, dies ist aber letztlich eine Entscheidung des Vorstands.

Zehn Kolleginnen und Kollegen bilden die Denkfabrik zur Digitalisierung der LEAG, hier im Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem Dr. Helmar Rendez und Personalvorstand Dr.-Ing. E. h. Michael von Bronk, Foto. Andreas Franke

Das heißt, Sie setzen komplett auf digital?

Digitalisierung ist nicht alles.  Sie soll uns da unterstützen, wo sie es kann. Nicht immer gibt es die eine perfekte Lösung, meist ist es doch ein Abwägen zwischen den Korrelationen und Möglichkeiten.

Seit April haben wir rund 200 Ideen gesammelt, wie das Unternehmen profitieren könnte. Diese priorisieren wir aktuell und versuchen diese weiter zu treiben. So haben wir beispielsweise die allgemeine Hardwareausstattung geprüft und hier Potentiale analysiert. Zudem kann über den Einsatz digitaler Unterschriften und eines smarten digitalen Workflows vor allem in der Verwaltung Effizienz gewonnen werden.

Aktuell ist es nicht absehbar, dass uns die Ideen ausgehen. Dafür ist die Digitalisierung zu spannend. 

 

Mehr zum Thema im Blog: 
Die Energiewende ist kein Selbstläufer

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

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