Sabine Brumma

Mein Berufsleben startete 1995 im Vorgängerunternehmen VEAG. Seit 2004 arbeite ich im Ressort Personal und bin unter anderem für die Stiftung Lausitzer Braunkohle zuständig. Bevor ich hierher nach Cottbus in die Hauptverwaltung kam, habe ich mich im Qualifizierungszentrum in Lübbenau viele Jahre um die Öffentlichkeitsarbeit gekümmert. 

„Stiften hilft“, sagt Sabine Brumma und fügt lächelnd hinzu: „Und macht glücklich!“ Bereits seit zehn Jahren – ist sie doch Ansprechpartnerin und Koordinatorin der Stiftung Lausitzer BraunkohleÜber 150 Projekte mit einem Fördervolumen von etwa 750.000 Euro hat die Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 2004 unterstützt. Hinzu kommen Preisgelder und Stipendien an Schüler und Studenten in Höhe von rund 164.000 Euro. Doch es sind nicht diese nüchternen Zahlen, die Sabine Brumma glücklich machen. Es sind die Inhalte der Projekte und das Engagement vieler für die Kinder- und Jugendarbeit in der Lausitz.

Den Anspruch, bildende, soziale und kulturelle Maßnahmen im Kinder- und Jugendbereich zu fördern, hat sich die Stiftung bei ihrer Gründung 2004 auf die Fahnen geschrieben. „Begonnen aber hat alles mit einer Idee“, erinnert sich die gebürtige Brandenburgerin. „Arbeitnehmervertreter im damaligen LAUBAG-Aufsichtsrat wollten etwas tun gegen die Arbeits- und Perspektivlosigkeit junger Menschen in der Region.“ Aus dieser Idee heraus wurde dann 2004 die Stiftung Lausitzer Braunkohle gegründet, deren Vermögensstock nach einer Zustiftung der Vattenfall Europe Generation AG beachtliche 5,3 Millionen Euro beträgt. Von den Zinserträgen werden die Projekte finanziert.

Junge Lausitzer unterstützen

Für Sabine Brumma ist Kinder- und Jugendarbeit überaus wichtig: „Im jungen Alter werden bekanntlich die Grundlagen für das Verhalten im späteren Leben gelegt. Wir wollen mit unserer Förderung den jungen Lausitzern vor allem auch eine Lebensorientierung geben.“

Leuchtturm-Projekte fördern

Kinder im grünen Klassenzimmer, Foto: Stiftung

Waren es in den Anfangsjahren meist Maßnahmen mit einer begrenzen Laufzeit, fördert die Stiftung heute vor allem Initiativen, die langlebig und nachnutzbar sind. „Sie sollen sich zu Leuchttürmen in der Region entwickeln“, sagt die Stiftungsmitarbeiterin. Und so schwärmt sie von Theater- und Tanzaufführungen, spricht von gesundem Frühstück, Miniküchen und Kräutergärten in Kitas, von Zukunftsdenkern und „Rucksack-Schulen“. Man  spürt  regelrecht, mit wie viel Herzblut sie jedes Projekt begleitet. „Es kann doch nicht sein, dass Kinder denken, Äpfel und Tomaten wachsen im Supermarkt und Kühe sind lila.“

Filme gegen Cybermobbing

Und es kann auch nicht sein, dass Cybermobbing an der Tagesordnung ist. „Moderne Kommunikationsmittel sind etwas Wundervolles“, so Sabine Brumma, „nur gehen junge Menschen damit sehr leichtfertig um.“ Deshalb war es der Stiftung ein Bedürfnis, auch das Cottbuser Projekt „(Cyber-)Mobbing – Aufgeklärt! – Schüler der Stadt Cottbus klären auf“, zu unterstützen. Seit drei Jahren setzen sich Jugendliche mit verschiedenen Formen des Cybermobbings auseinander. Sie lernen, mit den sozialen Medien und moderner Technik umzugehen, werden für die Gefahren des Internets sensibilisiert. Gemeinsam mit dem Verein Media To Be und Studenten der BTU Cottbus-Senftenberg produzieren sie zu diesem Thema Filme. Sie werden z.B. auf Elternabenden gezeigt, an Schulen und Jugendeinrichtungen für Präventionsarbeit genutzt.

Netzwerke bilden – neue Qualität in der Stiftungsarbeit

Schüler aus Lauta erarbeiten ein Hörbuch für Zukunftsdenker, Foto: Stiftung

„Es wäre großartig, dieses Projekt weiter in die Region zu tragen“ meint Sabine Brumma. Das ist genau das, was die Stiftung erreichen möchte: „Wir wollen in einer anderen Liga spielen. Unser Fördergeld soll Unternehmungen anschieben, die langfristig wirken. Wir möchten, dass sich Netzwerke bilden, geförderte Institutionen, Einrichtungen voneinander profitieren, Erfahrungen weitergeben. Kleinkariertes Denken muss verschwinden“, umschreibt Sabine Brumma die neue Qualität in der Arbeit der Stiftung. Aktuell fördert die Stiftung zum Beispiel die Umgestaltung eines Parkplatzes an einer Lausitzer Kita zu einer Spielstraße für Verkehrserziehung. „Wichtig ist uns dabei, dass auch dieses Projekt bei anderen Kitas Schule macht und die Spielstraße von Kitas gemeinsam genutzt werden kann.“

Mit Stipendien helfen

Neben der Projektförderung greift die Stiftung seit 2010 mit der Vergabe von Stipendien auch Schülern und Studenten unter die Arme. So konnten bisher 6 Schüler aus der Lausitz ein Auslandsschuljahr in Costa Rica, Brasilien und auf den Philippinen verbringen. Anna Vetter, Schülerin aus Finsterwalde, war 2013/14 in Costa Rica: „Ich habe viel gelernt in diesem Jahr. Ich habe mich verändert, Ich bin erwachsener geworden. Man sieht Dinge aus ganz anderen Sichten und dank Costa Rica habe ich meine Art zu Denken sehr verändert. Man kann mit so wenig so glücklich sein. Ich habe realisiert, dass Dinge, die mir vor einem Jahr noch so wichtig waren, jetzt kaum noch eine Rolle für mich spielen.“

„Wir unterstützen mit dem Stipendium für ein Auslandsschuljahr vor allem Jugendliche, deren Familien sich das finanziell nicht leisten können", so Sabine Brumma.  "Zudem möchten wir, dass die Schüler andere Kulturen, Alltag und Schule in einem fremden Land erleben und schätzen lernen. Durchgeführt wird das Austauschprogramm vom AFS Interkulturelle Begegnung e. V."

Leistung würdigen

LEAG Stipendiaten Stiftung Lausitzer Braunkohle

Stipendiaten der Stiftung, Foto: LEAG

Anfang Dezember des vergangenen Jahres verlieh die Stiftung zum fünften Mal Stipendien an neun junge Akademiker der BTU Cottbus-Senftenberg, TU Bergakademie Freiberg, Hochschule Zittau/Görlitz und Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig. Sabine Brumma: „Die Stiftung würdigt damit die Leistungen der jungen Akademiker und deren wissenschaftliche Arbeiten für eine umwelt- und klimafreundliche Energieerzeugung und macht zugleich auf berufliche Entwicklungschancen in der Lausitz aufmerksam.“

„Durch das Stipendium habe ich Selbstvertrauen für meine Arbeit gewonnen, welches mir vor allem bei meiner Diplomarbeit geholfen hat (mit „sehr gut“ abgeschlossen). Mit dem Geld habe ich mir einen besonders guten Laptop kaufen können, der mir dann bei der Simulation meiner Programme für die Diplomarbeit sehr gute Dienste erwiesen hat.“ Annett Sturm, Stipendiat aus dem Jahr 2013 zum Erhalt des Stipendiums

Was zählt, sind die glücklichen Momente

Hinter all den Projekten und der Stipendien-Vergabe steckt viel Arbeit, viel Bürokratie. Das weiß Sabine Brumma aus ihrer langjährigen Arbeit für die Stiftung nur zu gut. Doch was für sie zählt, sind die glücklichen Momente. „Es macht immer wieder Spaß zu sehen, wie Kinder und Jugendliche mit den Projekten wachsen, reifer und auch selbstbewusster werden.“ Ja, Stiften macht glücklich und deshalb freut sie sich auf viele neue Initiativen. Noch bis 31. Januar können Förderanträge für das erste Halbjahr 2015 gestellt werden:

Informationen und Kontakt:

Stiftung Lausitzer Braunkohle
Eine Stiftung der Vattenfall Europe Mining AG
Vom- Stein- Straße 39
03050 Cottbus

Kontakt: Sabine Brumma

Telefon: 0355 2887-2121
Telefax: 0355 2887-3347

Email: info(at)stiftung-lausitzer-braunkohle(dot)de
Web: www.stiftung-lausitzer-braunkohle.de

 

Der Beitrag ist zuerst im Vattenfall Blog erschienen. 

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Gastautoren beim Seitenblick

Einige unserer Beiträge sind von Autoren verfasst worden, die nicht zu unseren Stammteam gehören. Danke für diese tolle Zusammenarbeit.

Im Einzelnen sind dies:

Dr. Maren Jasper-Winter und Dr. Jan Henrik Conrady: Ausschreibungsbedingungen für neue Kraftwerke verbessern

Bärbel Arlt: Pechofen-Fund in Nochten; Tagebau-Tour zu schwarzem Gold und edlem Tropfen; Von Miniküchen und Kräutergärten: Die Stiftung Lausitzer Braunkohle
Bianca Aurich: Filmkulisse Tagebau; Findlingspark Nochten - Besuchermagnet zu Ostern
Monika Krüger: Peitzer Karpen: Ein Leben lang Sommer
Ralf Krüger: Ein Leben zwischen Bergbau und Kulturbetrieb; Lausitzer Kirchentag: Weg in die Zukunft
Alisa Dorin Schmidt: Architekturpreis für eine bewegte Landschaftsarchitektin
Silvia Teich: Artenvielfalt auf der Tagebau-Kippe