10.06.2022

Vom 12. bis 19. Juni 2022 findet die 30. Cottbuser Umweltwoche statt. Die Zeichen stehen auf Veränderung – das wird auch während der Aktionswoche unter dem Titel „Umwelt im Strukturwandel“ deutlich. Neben dem Umwelt- und Familiensonntag, Workshops, Preisverleihungen, der Pflanzung des Baumes des Jahres und anderen Aktionen, werden auch Fachvorträge im Rahmen der Open BTU gehalten.

Wenn sich am Mittwoch, den 15. Juni wieder die Türen der Open BTU öffnen, steht der Wandel im Fokus. Im großen Hörsaal auf dem Unigelände der BTU Cottbus dreht sich von 17:30 - 19:00 Uhr alles um das Thema: „Cottbuser Umwelt im Strukturwandel – auf dem Weg zur Klimaneutralität“. Mit der LEAG und EP New Energies startet der Themenabend. Marco Bayer, Leiter des regionalen Stakeholdermanagements der LEAG -Kommunikation, ist einer der Referenten. Er gibt mir vorab einen Ausblick auf die Veranstaltung und erklärt, warum die Teilnahme an der Umweltwoche einen hohen Stellenwert für Akteure der Region wie die LEAG einnimmt.

Marco Bayer ist Leiter des regionalen Stakeholdermanagements der LEAG -Kommunikation, Foto: LEAG

Die Umweltwoche steht vor der Tür und Sie sind als einer der Referenten mit dabei. Worum geht es und warum nimmt die LEAG teil?

"Die 30. Umweltwoche ist eine Projektwoche, bei der die LEAG schon seit vielen Jahren Partner der Stadt Cottbus ist. Die Themen haben uns als Energieunternehmen immer tangiert. Ein gutes Beispiel gab und gibt es hier direkt vor den Toren der Stadt: Ob als Tagebau Cottbus-Nord oder heute als Cottbuser Ostsee. Alles was sich darum rankt – ob Wasserthemen oder Rekultivierung, das hat Relevanz. Inzwischen füllt sich der See sukzessive und es kommen neue Themen hinzu, die dem aktuellen gesellschaftlichen Bedarf nachkommen. Diese optimierte Nutzung beinhaltet unter anderem auch die moderne Energiegewinnung. Darüber wollen wir sprechen, informieren, gerne begeistern, aber hauptsächlich die Leute mitnehmen.

Die Siegerehrung des Umweltwettbewerbs für Schüllerinnen und Schüler ist eines der Highlights der Umweltwoche, hier ein Bild aus 2018, Foto: LEAG

Neben den vielen Themenfacetten, die die Umweltwoche abdeckt, finde ich das Schöne an ihr, dass auch die Schulen mit eingebunden sind – die nächste Generation, wenn man so will. Es gibt Projekte rund um das Thema Umwelt und Umweltschutz, die die Schulen und Schüler erarbeiten und die im Rahmen eines Wettbewerbs dann auch prämiert werden. Hier unterstützen wir. So sind wir zum Beispiel auch in der Jury sowie bei der Auszeichnung der Projekte vertreten. Auch das hat für uns mittlerweile eine gute Tradition und ist gelebte Partnerschaft mit der Stadt Cottbus.

Für mich ist das Thema Umwelt immer ein übergeordnetes Thema – man muss es von verschiedenen Blickwinkeln und in den vielen, unterschiedlichen Facetten betrachten. So wie die LEAG sich selbst transformiert, transformieren sich auch die Inhalte, die wir hierzu begleiten und mit einbringen."

Das Portfolio der LEAG verändert sich, Grafik: LEAG

Die Veränderung der LEAG, das ist ein gutes Stichwort. Können Sie uns schon einen Ausblick auf die Themen geben?

"Die LEAG hat sich vertraglich verpflichtet, bis 2038 das Kohleausstiegsgesetz mit umzusetzen. Daher war und ist es für uns wichtig, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dabei wollen wir die Wirtschaftskraft und Wertschöpfung hier in der Region durch unsere Transformation mit innovativen, sektorenübergreifenden Projekten und regionalen Partnerschaften über 2038 hinaus erhalten. Als Unternehmen stützen wir uns dabei auf drei Säulen: Infrastruktur, Dienstleistung und – quasi unsere DNA – Energie.

Im Hinblick auf den Rahmen der Umweltwoche sprechen wir natürlich über unsere Vorhaben im Bereich Erneuerbarer Energien. Einige Projekte wie der PV-Park Welzow III oder der Solarpark Zschornewitz liefern schon Strom, deutlich mehr und größere Projekte stecken bereits im Planverfahren.

Der Solarpark Zschornewitz stetzt am ehemaligen Kraftwerstandort die Tradition der Energieproduktion fort, Foto: LEAG

Zudem wollen wir auch neue Wege mit innovativen Ansätzen gehen, zum Beispiel um aus den heutigen Kraftwerksstandorten für die Zukunft gestärkte Energie- und Industriestandorte aufzubauen. Hier ist das Projekt Innovatives Speicherkraftwerk Jänschwalde ein Beispiel. Um alle unsere Kraftwerksstandorteherum entwickeln wir künftig viele Erneuerbare Energieanlagen, da wir neben der reinen Grünstromerzeugung auch auf das Thema wasserstofffähige Kraftwerke aufsatteln wollen. Ich sehe die heutigen Kraftwerke immer auch als Industriestandorte der Zukunft. Bereits bestehende Standortvorteile können für die jetzt notwendigen Dekarbonisierungsprozesse genutzt werden und bilden gleichzeitig die wichtigen Potentiale für den zukünftigen Ausbau und die Standortstärkung.

Ein weiteres Projekt ist für uns dabei das „H2-Regionenprojekt der WRL mit Cottbusverkehr als Partner im ersten Modul. Hier geht es um die erste H2-Tankstelle in der Lausitz."

So sieht die aktuelle Planung für die Floating PV Anlage auf dem Cottbuser Ostsee aus, Grafik: LEAG

Haben Sie ein Schwerpunktthema ausgewählt?

„Ein besonderes Thema in der Lausitz als Seenland ist der Cottbuser Ostsee, der sich gerade in der Flutungsphase befindet. Der Bergbaufolgesee steht durch die Nähe zur Stadt in einem besonderen Fokus. Die Stadt Cottbus hat das Mobilitäts- und Energiekonzept für das CO2-neutrale Hafenquartier gemeinsam mit der BTU erarbeitet und als Lösungsansatz aufgestellt. Darin ist verankert, dass man für die Versorgung dieses Quartiers die Themen Photovoltaik, Floating PV, Windkraft und Seewärmepumpe einbezieht. Wir wollen mit der Floating PV Anlage unseren Beitrag dazu leisten, der sowohl dem Anspruch – aus einer Vision wird Realität – nachkommt und gleichzeitig auch einen Modellcharakter besitzt. An dieser Stelle denken wir sektorenübergreifend. Windkraft, Floating PV und das Konzept Seewärmepumpe – das muss man zusammen denken. Die größtmögliche kontinuierliche Erzeugung von Grünstrom gewährleistet die Energieversorgung für die Seewärmepumpe und somit haben wir die Themen Wärme und Strom gleichwertig abgedeckt.

Eik Leppin stellt die Planungen zum Floating-PV-Projekt in der Veranstaltung vor, Foto: LEAG

Zukünftig könnte dann das Innovative Speicherkraftwerk die verbleibende Lücke noch schließen. Das ist ein Beispiel dafür, wie Klimaneutralität in Zukunft funktionieren kann und eine der vielen Etappen in Richtung Transformation.

Die geplante Floating PV Anlage auf dem Cottbuser Ostsee und deren Entwicklung und Errichtung stellt mein Kollege Eik Leppin (EP New Energies) als unser Projektentwickler vor. Es ist ein spannendes, innovatives Thema. Voraussichtlich wird dieses Leuchtturmprojekt einmal Deutschlands größte schwimmende PV-Anlage auf dem größten deutschen Bergbaufolgesee sein. Dabei gilt es, Wirtschaftlichkeit, nachhaltige Nutzung und Strukturwandel erfolgreich miteinander zu verbinden."

 

Lassen Sie sich die 30. Cottbuser Umweltwoche nicht entgehen! Weitere Informationen zum Vortrag „LEAG in der Transformation - Erneuerbare Energieprojekte in der Lausitz“ finden sie hier. Das gesamte Programm der Aktionswoche wird für Sie im Kulturkalender der Stadt Cottbus breitgestellt.

 

Mehr lesen:

Fester Ostseegrund für schwimmende Solaranlage | LEAG Blog
Mit der Drohne über den Ostsee fliegen | LEAG Blog
Floating PV kann Reiz des Ostsees vergrößern | LEAG Blog

Mehr über Bergbaufolgelandschaften | LEAG Blog
Cottbuser Ostsee | Wie ein neuer See entsteht (leag.de)

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Juliane Krause

Autor

Juliane Krause

Seit April 2018 verstärke ich als Redakteurin das Kommunikationsteam der LEAG. Ursprünglich begann mein beruflicher Werdegang allerdings in der Welt des Bestellwesens. Als Quereinsteiger in die Welt der Worte bringe ich aus dieser Zeit meine mehrjährige Berufserfahrung mit, genau wie meinen offenen Blick. Abseits meiner ersten, journalistischen Erfahrungen der Vergangenheit freue ich mich jetzt darauf, an meinen immer neuen Aufgaben zu wachsen. Und gespannt bin ich natürlich auch – auf die Menschen und Geschichten, die mich erwarten! Denn wie sagte bereits einer meiner liebsten Autoren: „Die Neugier ist die mächtigste Antriebskraft im Universum, weil sie die beiden größten Bremskräfte im Universum überwinden kann: die Vernunft und die Angst.“

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