
Dr. Gunnar Löhning ist Projektleiter Entwicklung BigBattery Lausitz und seit 2008 bei der LEAG bzw. den Vorgängerunternehmen. Er ist Dipl. Ingenieur für Elektrotechnik und promovierte an der BTU Cottbus-Senftenberg, Foto: LEAG
Wie wird gesteuert, wann die Batterie lädt/entlädt?
Löhning: Die BigBattery wird direkt am Kraftwerk Schwarze Pumpe, einer unserer modernsten Anlagen, mit einem innovativen Kraftwerksleitsystem gesteuert. Der Aufruf zum Be- und Entladen erfolgt vollautomatisiert je nach Netzzustand und Abrufen des Übertragungsnetzbetreibers.
Wofür wird der Batteriestrom konkret eingesetzt?
Löhning: BigBattery soll vor allem Primärregelleistung bereitstellen. Ist das Netz durch Frequenzschwankungen gefährdet, ist sie schon nach 30 Sekunden für eine Dauer von mindestens einer halben Stunde verfügbar. Der Batteriespeicher ist also die Erste Hilfe. Bei Netzschwankungen mit höheren Energieabrufen hilft nur Regelenergie aus Kraftwerken.

Sebastian Nousch, Bauleiter der BigBattery Lausitz, ist Ingenieur der Elektrotechnik und seit 1999 bei der LEAG bzw. Vorgängerunternehmen tätig, Foto: LEAG
Batterien sind Alltagsgebrauchsgegenstände – warum werden sie nicht längst als Stromspeicher genutzt?
Nousch: Der bisher fehlende Entwicklungssprung liegt vor allem in der Dimension: Immerhin liegt der deutsche Stromverbrauch bei durchschnittlich 1,5 Milliarden Kilowattstunden pro Tag, moderne Solarstrombatterien zur temporären Haushaltsversorgung liefern zwei bis zehn Kilowattstunden. Zudem ist die Integration in das bestehende Stromversorgungssystem und die effektive Steuerung von Batteriespeichern noch in einem frühen Erprobungsstadium. Dabei geht es um nicht weniger als die sichere Stromversorgung.
Was ist der Vorteil von Batteriespeichern?
Nousch: Sie sind der Turbo unter den Speichertechnologien. Binnen Sekunden können die Anlagen bei Bedarf be- und entladen. Damit machen sie das künftig hochdynamische Energieerzeugungssystem besonders flexibel.
Welche Rolle spielt die Batterie im Smart Grid der Zukunft?
Löhning: Batterien können die künftige Energieversorgung punktuell technisch stabilisieren. Dennoch bedürfen sie starker, grundlastfähiger Partner im Stromnetz, denn in ihren Dimensionen sind sie keine originären Quellen für eine Dauerstromversorgung und können das Netz im Blackoutfall nicht wieder aufbauen.
Weiter Infos finden Sie unter www.leag.de/bigbattery oder in unserem weiteren Blogartikel.
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