09.07.2019
BigBattery Lausitz

Ort: Kraftwerk Schwarze Pumpe, nahe Spremberg
Fläche: aktuell 110 mal 62 Meter
Containeranzahl: 13
nutzbare Kapazität: 53 MWh
Batterietyp: Lithium-Ionen-Batterien
Inbetriebnahme: vorraussichtlich 2020
Invest: 25 Mio. Euro
Partner: Errichtung durch Generalunternehmer EGEM in Kooperation mit regionalen Partnern

Das Projekt wird durch das Land Brandenburg gefördert.

Eine der Schlüsseltechnologien für den Erfolg der Energiewende sind Speicher. Die LEAG geht neue Wege und baut am Kraftwerks- und Industriestandort Schwarze Pumpe einen Batteriespeicher mit einer nutzbaren Kapazität von 53 Megawattstunden (MWh). BigBattery Lausitz kombiniert moderne Kraftwerksinfrastrukturen mit Speichertechnologie in neuer Größenordnung. In dieser Konstellation ist das Projekt bislang einzigartig in Europa.

Am 9. Juli legen Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Brandenburgs Wirtschaftminister Jörg Steinbach den Grundstein für das Projekt BigBattery Lausitz. Wir haben bei Dr. Gunnar Löhning, Projektleiter Entwicklung BigBattery, und Sebastian Nousch, Bauleiter für das Projekt, nachgefragt, was das Projekt so einzigartig macht.

Warum errichtet die LEAG als konventioneller Kraftwerksbetreiber einen Batteriespeicher?

Nousch: Zum einem flexibilisieren wir mit der Batterie unseren Kraftwerkspark weiter, zum anderen unterstützen wir die Schwarzstartfähigkeit des Sandortes. durch die Direktanbindung an das öffentliche Hochspannungsnetz besitzen wir die nötige Infrastruktur, um die Innovationstechnologie für den Markt bereit zu stellen. Mit unseren Ingenieuren haben wir die Expertise, um die Anlage zu betreiben und die Technologie weiter zu entwickeln.

Dr. Gunnar Löhning ist Projektleiter Entwicklung BigBattery Lausitz und seit 2008 bei der LEAG bzw. den Vorgängerunternehmen. Er ist Dipl. Ingenieur für Elektrotechnik und promovierte an der BTU Cottbus-Senftenberg, Foto: LEAG

Wie wird gesteuert, wann die Batterie lädt/entlädt?

Löhning: Die BigBattery wird direkt am Kraftwerk Schwarze Pumpe, einer unserer modernsten Anlagen, mit einem innovativen Kraftwerksleitsystem gesteuert. Der Aufruf zum Be- und Entladen erfolgt vollautomatisiert je nach Netzzustand und Abrufen des Übertragungsnetzbetreibers.

Wofür wird der Batteriestrom konkret eingesetzt?

Löhning: BigBattery soll vor allem Primärregelleistung bereitstellen. Ist das Netz durch Frequenzschwankungen gefährdet, ist sie schon nach 30 Sekunden für eine Dauer von mindestens einer halben Stunde verfügbar. Der Batteriespeicher ist also die Erste Hilfe. Bei Netzschwankungen mit höheren Energieabrufen hilft nur Regelenergie aus Kraftwerken.

 

Sebastian Nousch, Bauleiter der BigBattery Lausitz, ist Ingenieur der Elektrotechnik und seit 1999 bei der LEAG bzw. Vorgängerunternehmen tätig, Foto: LEAG

Batterien sind Alltagsgebrauchsgegenstände – warum werden sie nicht längst als Stromspeicher genutzt?

Nousch: Der bisher fehlende Entwicklungssprung liegt vor allem in der Dimension: Immerhin liegt der deutsche Stromverbrauch bei durchschnittlich 1,5 Milliarden Kilowattstunden pro Tag, moderne Solarstrombatterien zur temporären Haushaltsversorgung liefern zwei bis zehn Kilowattstunden. Zudem ist die Integration in das bestehende Stromversorgungssystem und die effektive Steuerung von Batteriespeichern noch in einem frühen Erprobungsstadium. Dabei geht es um nicht weniger als die sichere Stromversorgung.

Was ist der Vorteil von Batteriespeichern?

Nousch: Sie sind der Turbo unter den Speichertechnologien. Binnen Sekunden können die Anlagen bei Bedarf be- und entladen. Damit machen sie das künftig hochdynamische Energieerzeugungssystem besonders flexibel.

Welche Rolle spielt die Batterie im Smart Grid der Zukunft?

Löhning: Batterien können die künftige Energieversorgung punktuell technisch stabilisieren. Dennoch bedürfen sie starker, grundlastfähiger Partner im Stromnetz, denn in ihren Dimensionen sind sie keine originären Quellen für eine Dauerstromversorgung und können das Netz im Blackoutfall nicht wieder aufbauen.

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Weiter Infos finden Sie unter www.leag.de/bigbattery oder in unserem weiteren Blogartikel

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Autor

Mareike Huster

Seit mehr als 15 Jahren ist das Lausitzer Revier meine Heimat – Privat und im Dienst. Themen, die bewegen - Geschichten, die erzählt und Menschen, die einfach vorgestellt werden müssen – das ist mein Job. Seit 2017 bin ich verantwortlich für die Kommunikation mit den rund 8000 Mitarbeitern der LEAG.

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