08.09.2020

Die EP New Energies oder kurz EPNE ist die jüngste EPH-Tochter in Deutschland. EP New Energies entwickelt Erneuerbaren-Projekte für die LEAG und die MIBRAG in den Bereichen Sonne und Wind.  Was dahinter steckt, das erklärt Hubertus Altmann, LEAG-Vorstand im Ressort Kraftwerke, zusammen mit Dominique Guillou, der seit Februar Geschäftsführer der EP New Energies ist.

Es tut sich was in Sachen Erneuerbare bei der LEAG. Aktuell sogar für jeden gut sichtbar: Vor diversen Bürofenstern des Hauptsitzes der LEAG in Cottbus kann man einer neuen PV-Dach-Anlage beim Wachsen zusehen. Diese entsteht hier auf 746 Quadratmetern auf den Dächern des 1. und 3. Stocks. Es ist bereits die zweite PV-Anlage, die die EP New Energies für die LEAG mit umsetzt. Bereits erfolgreich im Betrieb ist eine PV-Dach-Anlage auf dem Konferenzcenter Spreewald in Lübbenau. Das sind zwei kleine, aber feine Projekte – und der erste Aufschlag einer neuen Partnerschaft.

Die PV-Dachanlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes in Cottbus mit 456 Solarmodulen auf einer Fläche von etwa 746 Quadratmetern wird voraussichtlich etwa 125 Megawattstunden Strom im Jahr erzeugen, Foto: LEAG

Dominique Guillou, Geschäftsführer der EP New Energies (l.) mit Hubertus Altmann, LEAG-Vorstand Kraftwerke, im Gespräch, Foto: LEAG

„Für uns bei LEAG ist es genau der richtige Zeitpunkt für diese Partnerschaft“, sagt Altmann. „Wir stehen am Beginn eines Transformationsprozesses. Erneuerbare Energien sind dabei mehr als ein einzelnes neues Geschäftsfeld. Sie schaffen Synergien gemeinsam mit anderen, ebenfalls neuen Geschäftsfeldern.“ Egal ob maßgeschneiderte Energielösungen in Form von PPAs, Speichern und Virtuellen Kraftwerken, die Hauptwerkstatt MCR mit ihrem großen Wartungs- und Instandhaltungsangebot oder auch das Zukunftsthema Wasserstoff – all diese neuen Projekte könnten und würden vom Ausbau der Erneuerbaren profitieren. „Unser Engagement hier ist Teil einer breiten strategischen Entwicklung“, betont Altmann.

Die Partnerschaft mit der LEAG habe in dieser Art und Weise viele Vorteile für beide Seiten. „Als kleine Einheit können wir die schnelllebigen und flexiblen Prozesse der Projektierung gut abbilden“, betont Dominique Guillou. Seit Februar ist er Geschäftsführer der EP New Energies. „Mit der EP New Energies als Kompetenzcenter für den Ausbau der Erneuerbaren auf den konzerneignen Flächen ist es möglich, einen Großteil der Projektmargen inhouse zu halten. Das ist auf lange Sicht der bessere Weg, als externe Projektierer zu beauftragen.“

Die LEAG sei von Anfang an Projekt-Eigentümer. EPNE werde beauftragt, die Projekte auszuarbeiten – von der Idee bis zur finalen Investitionsentscheidung – und danach zu realisieren. Nach der Realisierung werde das Projekt an den Eigentümer übergeben. „Es läuft alles eng verzahnt, alles Hand in Hand“, so Hubertus Altmann. „Wir sind von dem Modell überzeugt. Deshalb haben wir als LEAG entschieden, uns an der EP New Energies mit 20 Prozent zu beteiligen und ein Team aus sechs unserer Mitarbeiter zu entsenden.“

Die Projektpipeline ist gut gefüllt. Der Schwerpunkt liegt auf Flächen-PV und Onshore-Windparks, Grafik: EP NE

Die letzten Monate hat Guillou genutzt, um dieses Team auszubauen. „Das ist ein wichtiger Schritt, um voll handlungsfähig zu sein“, sagt der erfahrene Projektierer, der vorher für RES und juwi tätig war. Aktuell laufen noch Ausschreibungen, am Ende des Jahres soll das Team 15 Personen umfassen. Unterstützung erhält die EP New Energies auch durch die Auftraggeber. „Wir sind sehr dankbar, dass wir auf die fachliche Unterstützung der LEAG bauen können – administrativ als auch technisch. Es gibt ein ganzes Netzwerk an Unterstützern“, so Guillou. Projektiert werde zunächst vorrangig auf Flächen der EPH-Konzerngruppe. „Hier sehen wir ein großes Potential für den Ausbau der Erneuerbaren, vor allem in Brandenburg und Sachsen.“ Dabei wollen die Projektpartner auch die Regionalverantwortlichen und Kommunen frühzeitig mit ins Boot holen.

Inzwischen ist die EP New Energies Projektpipeline erstellt, gesichtet und gewichtet. Sie umfasst ein Gigawatt an Kapazität. „Wir haben einen Businessplan für die nächsten fünf Jahre und gehen davon aus, dass wir etwa 500 Megawatt realisieren werden – die Hälfte davon für die LEAG“, zeigt sich Guillou optimistisch. Der Schwerpunkt liege auf Flächen-PV und Onshore-Windparks. „Die Erneuerbaren sind nicht nur Türöffner für eine ganze Reihe von Geschäftsfeldern, sondern wirken über Unternehmensgrenzen hinaus. Nicht zu vernachlässigen ist, dass auch die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie in der Lausitz hiervon profitieren kann, wenn Areale mit Grünstrom aus der Region versorgt werden. Als Alleinstellungsmerkmal hat dies Signalwirkung und hilft dem Strukturwandel.“

 

 

 

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Autor

Daniela Hertzer

Meine berufliche Wiege stand in Brunsbüttel, genauer im dortigen Kernkraftwerk. Von da ging es stromaufwärts über Hamburg und Berlin in die Lausitz. Seit Beginn dieses Jahrtausends arbeite ich in der Unternehmenskommunikation: erst analog, jetzt digital. Mein Antrieb ist die Neugierde und der Spaß am Ausprobieren. Und ich bin ein großer Fan der Sesamstraße. In diesem Sinne: ... 1000 tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehen....

 

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