04.10.2017

Wollten Sie auch schon immer mal wissen, welche Pflichten Rosen-, Apfel-, Wein- und andere Königinnen haben? „Seitenblick“ hat für Sie mit einer Hoheit gesprochen.

Spreenixe Francy Kuhlee in Zivil, Foto: LEAG

Gleich zu Beginn meines Gesprächs mit Francy Kuhlee, der aktuellen Spreenixe von Spremberg, lerne ich, dass all diese Feen, Nixen und Königinnen „Hoheit“ genannt werden. „Der Adel macht sich breit beider LEAG“, hatten wir neulich im Team – zugegeben etwas übertrieben - gescherzt. Und wirklich: die Forster Rosenkönigin, die ehemalige Drebkauer Brunnenfee und die Spremberger Spreenixe – sie alle arbeiten bei der LEAG:

Wie kommt man zu solch einem Titel? Und welche Aufgaben hat man, wenn man zu einer Hoheit gekürt wurde?

Die 26 Jährige, die bei der LEAG im zweiten Ausbildungsjahr ist, lebt in Spremberg, liebt ihre Heimatstadt und fühlt sich hier sehr wohl. Das ist schon einmal die beste Voraussetzung für eine Bewerbung. Die junge Frau sagt von sich, sie treffe Entscheidungen meist aus dem Bauch. Als sie bei Facebook gelesen habe, dass eine Nachfolgerin für die amtierende Spreenixe gesucht wird, dachte sie: „Das wäre doch was für mich –  so kann ich etwas für meine Stadt tun.“ Sie bewarb sich, absolvierte ein Vorstellungsgespräch bei der Stadtverwaltung und stellte sich den Fragen der Spreenixen-Jury.

Feen, Nixen und Königinnen

Weil Francy ihre Heimatstadt gut kennt, musste sie sich auf die Gespräche nicht allzu intensiv vorbereiten. „Welcher Ort wurde zuletzt eingemeindet?“, „Welche kulturellen und anderen Freizeitmöglichkeiten gibt es in Spremberg?“ Diese Fragen waren keine großen Hürden für sie. Die Jury, in der Sprembergs Bürgermeisterin, ehemalige Spreenixen und Sponsoren sitzen, entschied sich für die künftige Industriekauffrau.  

Ihre Hoheit im Nixenkleid, Foto: LEAG

Bürgermeisterin, Spreenixen – klar. Sponsoren? Ja, Sponsoren – ohne Geldgeber könnte eine Spreenixe ihr Amt nicht ausüben. Das schöne Kleid, Maniküre und Frisur und vor allem das Dienstfahrzeug – all das finanzieren ortsansässige Unternehmen.

Für die Neue gab es zudem ein kompaktes Weiterbildungsprogramm: Stadtführung und Schlossführung, um auch in der Geschichte der Stadt sattelfest zu sein, und ein Benimmkurs gehörten dazu.

Und dann ging es auch gleich Schlag auf Schlag: Burger Hof- und Trachtenfest, Weskower Dorffest, Gubener Apfelfest, Sieger küren beim 24-Stunden-Schwimmen. Der nächste Höhepunkt wird der Herbstmarkt am 3. Oktober in Cottbus sein. Dort wird die Spreenixe unter anderem die Straupitzer Leinölfee und die Peitzer Teich-Nixe treffen. Auf dem Nixen-Programm stehen zudem der historische Töpfermarkt am kommenden Wochenende in Spremberg und  eine Siegerehrung beim Motocross.  Ob sie auch bei größeren Veranstaltungen wie der Grünen Woche oder der ITB in Berlin sein wird, weiß die Sprembergerin heute noch nicht. „Das hängt auch davon ab, welche Hoheiten von den Veranstaltern eingeladen werden“, erklärt sie mir.

 

Ein Ehrenamt erweitert den Horizont

Zu Beginn der zweijährigen Amtszeit stehen zusätzlich organisatorische Termine wie das Fotoshooting für Autogrammkarten und die Schulung für die Spreenixen-Rubrik auf der Internetseite der Stadtverwaltung an.  „Kostet das nicht viel Freizeit?“, will ich wissen. Francy Kuhlee hält dagegen: „Das ist ein Ehrenamt und jedes Ehrenamt kostet auch Zeit.“ Sie bekäme auch viel zurück, könne ihren Horizont erweitern.

Ihr Mann, mit dem sie sonst fast ihre ganze Freizeit verbringt, begleitet sie jetzt eben bei ihren hoheitlichen Pflichten. Der Dieselrückmaschinen-Fahrer im Tagebau Welzow-Süd ist eher einer, der nicht so gern in der Öffentlichkeit steht, unterstützt seine Nixe aber sehr gern. Die gemeinsame Zeit nur zu Zweit müssen die Beiden jetzt eben für die Wochentage einplanen.        

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Autor

Elvira Minack

Nachdem ich über 30 Jahre als Pressesprecherin und verantwortliche Redakteurin in Ostbrandenburg und in Franken gearbeitet habe, kam ich 2009 ins Unternehmen. Seit dem Herbst 2017 arbeite ich in der externen Kommunikation. 

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