Hilfe für die Ukraine: Engagement, das von Herzen kommt

23.03.2022

LEAG hilft der Ukraine – damit verbunden war ein Aufruf unter den LEAG-Mitarbeitern zu Geld- und Sachspenden für Hilfen direkt in der Ukraine als auch für Menschen, die vor dem Krieg aus dem Land geflohen sind. Innerhalb einer Woche kam eine Spendensumme in Höhe von 35.000 Euro zusammen, die vom Unternehmen auf 70.000 Euro verdoppelt worden ist. Sachspenden kamen obendrauf. Mit privatem Einsatz leisten viele überdies einen Beitrag, um den Schrecken des Kriegs etwas entgegenzusetzen.

Immer noch sichtlich berührt, erzählt Manuela Heyn-Dittbrenner von ihren Erlebnissen als freiwillige Helferin für die Flüchtlingshilfe am Cottbuser Bahnhof, wo seit knapp drei Wochen täglich Züge mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ankommen. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem 15-jährigen Sohn sowie weiteren Helfern empfängt sie seit dem 5. März täglich ein bis zwei Züge mit zum Teil traumatisierten Menschen, die nur das Nötigste bei sich haben. Oftmals tragen sie ein geliebtes Haustier anstelle von materiellen Wertgegenständen mit sich. Vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen sind es, die vor den Gefahren des Kriegs Schutz suchen. Sie zu begrüßen, ihnen Orientierung zu geben und eine seelische Stütze zu sein, gehört zu den Aufgaben der ehrenamtlichen Helfer. „Wir wollen eine Stütze für die entkräfteten und verängstigten Menschen sein.  Am Bahnsteig helfen wir beim Tragen der Kinder oder des Gepäcks, in den Messehallen helfen wir beim Eingewöhnen in der fremden Umgebung. Mit kleinen Geschenken wie Kuscheltieren versuchen wir, die Kinder nach ihrer langen Reise etwas aufzumuntern“, erzählt Manuela Heyn-Dittbrenner. 

Kleine Mitgaben sollen die Geflüchteten auf ihrem Weg ermuntern. Die bei LEAG gesammelten Spenden leiten Kolleginnen und Kollegen weiter, u.a. an die Caritas, Foto: LEAG

Emotionale Herausforderung für die Helfer

Für sie waren die ersten Tage eine große emotionale Herausforderung. „Bislang waren Kriege immer weit weg, auf einmal sind wir mittendrin. Das Schicksal dieser Menschen ist für uns zum Anfassen nah gekommen“, sagt sie. Auf zwei Frauen und ihre Kinder ist sie besonders aufmerksam geworden. „In dem Ankunftszelt saßen diese beiden völlig verzweifelten Frauen mit ihren kleinen Kindern. Sie weinten, waren orientierungslos und stachen aus der großen Masse der Hilfesuchenden hervor. Da war mir klar, hier ist besondere Unterstützung notwendig“, so Manuela Heyn-Dittbrenner.

LEAG stellt Unterkünfte kostenfrei zur Verfügung

LEAG Qualifizierungszentrum

Das Qualifizierungszentrum bietet Unterkunft für Geflüchtete, Foto: LEAG

Sie organisierte zunächst eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Cottbuser Hotel, von dort ging es zwei Tage später in das LEAG-Qualifizierungszentrum in Lübbenau, das einen Hotelbetrieb unterhält. Es ist eine der Unterkünfte, die LEAG für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellt. Weitere Unterkünfte wie das Ausbildungswohnheim in Boxberg sollen dazu kommen.  Jörg Waniek, Personalvorstand bei LEAG, unterstreicht den Willen zur Unterstützung. „LEAG ist Partner der Region. Aus diesem Grund wollen wir einen Beitrag leisten und vor allem regionalen Initiativen unter die Arme greifen.“

Spendensammlung auf Initiative des LEAG-Vorstandes

Die Idee zu einer Spendensammlung unter den LEAG-Mitarbeitern hatte der Gesamtvorstand und verknüpfte sie mit der Ankündigung, die gesammelte Summe am Ende zu verdoppeln. Binnen einer Woche belief sich die Spendensumme auf  35.000 Euro. Eine Summe mit der Jörg Waniek nicht gerechnet hatte, die ihn aber mit Stolz erfüllt. „Es ist beeindruckend zu sehen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handeln wollen, viele packen selbst mit an und wollen mit Spenden helfen. Wichtig für uns ist, das Spendengeld an Partner in der Region geben zu können. So wissen wir konkret, was mit dem Geld passiert“, sagt Waniek.

Gelder kommen Menschen in Ukraine zugute

Benjamin Andriske vom Cottbuser Ukraine Hilfsnetzwerk berichtet, wofür die Gelder verwendet werden. Sie sollen direkt den Menschen in der Ukraine zugutekommen, in dem davon Medizinprodukte, Lebensmittel wie Babynahrung, oder technische Geräte gekauft werden. Über das Verteilzentrum in Zielona Góra werden die Hilfsgüter weitertransportiert bis Lwiw im Westen der Ukraine. „Wir wollen mit unserer Unterstützung vor allem das Überleben vor Ort in der Ukraine ermöglichen. Der finanzielle Bedarf hier in der Lausitz ist, abgesehen für die Betankung unserer Transportfahrzeuge, dank vieler Sachspenden eher gering“, so Benjamin Andriske.

Die Spendenübergabe erfolgte im kleinen Rahmen vor der Hauptverwaltung der LEAG in Cottbus an Benjamin Andriske vom Cottbuser Ukraine Hilfsnetzwerk von Manuela Heyn-Dittbrenner und Arbeitsdirektor Jörg Waniek (v. li n. r.), Foto: LEAG

Hilfe könnte nur der Auftakt sein

Auch bei LEAG ist die Spendenbereitschaft bei Sachspenden enorm. So kamen nach einem internen Aufruf in wenigen Stunden hunderte Kuscheltiere zusammen und weitere benötigte Hilfsgüter, wie Kinderwagen, Hygiene-Artikel und haltbare Snacks. Für Jörg Waniek ist klar, dass diese Unterstützung, die bei allen von Herzen kommt, wohl erst der Auftakt sein wird und nicht das Ende. Ähnlich sieht es auch Manuela Heyn-Dittbrenner, die weiterhin helfen möchte, auch wenn nun größtenteils Hauptamtliche Helfer des Roten Kreuzes (DRK) und der Bundeswehr die Versorgung der Menschen in Cottbus übernehmen.  Die Stadt gehört seit dem 23. März zu einem von drei Drehkreuzen in Deutschland, von wo die Verteilung der geflüchteten Menschen erfolgen soll. Mit bis zu 1.000 Menschen am Tag wird gerechnet.

Dankbarkeit unter Geflüchteten ist groß

„Der menschliche Kontakt ist ganz wichtig, den möchten wir beibehalten und es kommt auch so viel Dankbarkeit zurück“, weiß sie. Mit einigen Frauen hält sie Kontakt, alle wollen sich nützlich machen, statt die Hände in den Schoß zu legen. Natürlich möchten alle geflüchteten Menschen so schnell es geht zurück in ihre Heimat, aber noch ist nicht absehbar, wann das sein wird. Bis dahin helfen auch viele LEAG-Mitarbeiter weiterhin mit viel Engagement und großem Herz.

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Autor

Kathi Gerstner

Direkt nach meinem Studium der Kulturwissenschaften hatte ich die Möglichkeit, in vielen Bereichen der Kommunikation unseres Energieunternehmens tätig zu sein. Seit mehr als zehn Jahren gehöre ich zum Team der Pressesprecher. Dort bin ich Ansprechpartnerin für die Medien zu allen Themen der LEAG-Geschäftswelt.  

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